Festakt mit langer Tradition

Aus dem Online-Magazin einBLICK der Julius-Maximilians-Universität Würzburg vom 15.05.2018

Mit einem Festakt und vielen Ehrengästen hat die Universität ihr Stiftungsfest gefeiert. Mit dabei war auch die neue Wissenschaftsministerin Bayerns - es war ihr erster offizieller Besuch in Würzburg.

Im Jahr 1402 erteilte Papst Bonifaz IX. dem Würzburger Bischof Johann von Egloffstein das Privileg zur Gründung einer Universität. Diese Gründung war die vierte auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands und ist die älteste Universitätsgründung in Bayern. 1582 wurde die Universität durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn feierlich wiedereröffnet.
An diese Ereignisse erinnert die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) jedes Jahr traditionellerweise mit ihrem Stiftungsfest in der Festaula der Uni, der Neubaukirche. Das Fest fand am Freitag, 11. Mai 2018, statt; eröffnet wurde es von Universitätspräsident Alfred Forchel.

Erster offizieller Besuch der neuen Wissenschaftsministerin

Es folgte ein Grußwort der neuen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst in Bayern, Marion Kiechle. Die Medizinprofessorin wurde im März 2018 ins Kabinett von Ministerpräsident Markus Söder berufen. Für die frühere Lehrstuhlinhaberin für Gynäkologie an der Technischen Universität München war die Teilnahme am Stiftungsfest der JMU der erste offizielle Besuch in Würzburg in ihrem neuen Amt.
In ihrem Grußwort attestierte Kiechle der Universität Würzburg eine „beeindruckende Leistungsbilanz in Forschung und Lehre“, auf die die JMU sehr stolz sein könne. Das bisherige Abschneiden in der Exzellenzstrategie beweise, dass die JMU über Fakultäts-, Hochschul- und Ländergrenzen hinweg eng vernetzt und für die anstehenden Herausforderungen bestens gerüstet sei.
Zwischen 2008 und 2017 habe die Universität zudem den Anteil der Professorinnen deutlich gesteigert − von 12,2 auf 20,5 Prozent. Damit liege sie eindeutig über dem Landestrend in Bayern und nähere sich dem bundesdeutschen Durchschnitt an, wie die Ministerin sagte. Auch in dieser Hinsicht sei die JMU ein leuchtendes Beispiel im Freistaat.

20 Preise für Dissertationen vergeben

Ein Höhepunkt der Feier war die Übergabe der gemeinsamen Promotionspreise der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft und der Universität Würzburg. Alfred Forchel überreichte die Preise gemeinsam mit Paul Beinhofer, dem Präsidenten der Regierung von Unterfranken. Sie wurden für 20 Doktorarbeiten aus allen Fakultäten vergeben.

Herausforderungen für den Forschungsstandort

Die Festrede hielt Professor Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Er stellte Überlegungen zur Weiterentwicklung des Forschungsstandortes Deutschland an. Die Voraussetzungen für den Ausbau des Standorts seien günstig: Es habe viele Investitionen in Bildung und Wissenschaft gegeben und Deutschland sei dafür international gut angesehen.
Dennoch seien weitere Anstrengungen nötig, um im Wettbewerb um junge Talente aus aller Welt zu bestehen. Dieser Wettbewerb nehme zu; vor allem im asiatischen Raum gebe es hier eine rasante Entwicklung. „Glückwunsch darum an die Universität Würzburg für die neuen Akzente, die sie im Bereich der Laufbahnentwicklung setzt“, sagte Wiestler. In Sachen Personalentwicklung im wissenschaftlichen und wissenschaftsunterstützenden Bereich hat die Universität neue Angebote entwickelt und diese in der JMU Research Academy gebündelt und verstärkt.

Ehrungen und Verdienstmedaillen

Nach Wiestlers Rede wurden Ehrungen ausgesprochen und Verdienstmedaillen vergeben.
Professor Volker ter Meulen wurde zum Ehrensenator der JMU ernannt. Der emeritierte Virologe erhielt damit die höchste Auszeichnung, die die Universität zu vergeben hat.
Die Würde eines Ehrenbürgers bekam Professor Erich Oetheimer verliehen. Danach wurden drei Verdienstmedaillen „Bene Merenti“ in Gold vergeben. Sie gingen an die beiden ehemaligen Vizepräsidenten Margarete Götz und Wolfgang Schneider, außerdem an Professor Helmuth Schulze-Fielitz aus der Juristischen Fakultät.