Heilerde bei Reflux

Am Lehrstuhl Gastroenterologie des Uniklinikums Würzburg untersuchen Ärzte zurzeit die Auswirkung von Heilerde auf Refluxsymptome. Erste Ergebnisse sind vielversprechend.


Prof. Alexander Meining

Leiter Gastroenterologie

Viele kennen Sodbrennen nach schweren Mahlzeiten und einige leiden unter echten Refluxproblemen in der Nacht. Säure steigt aus dem Magen hoch in die Speiseröhre und verursacht ein sehr unangenehmes Gefühl. „Immer wieder berichten Patienten davon und in ihrer Not haben sie schon so manches Haus­mittel ausprobiert“, sagt Prof. Dr. Alexander Meining, Schwerpunktleiter und Lehrstuhlinhaber Gastro­enterologie sowie stellvertretender Klinikdirektor der Medizinischen Klinik II.

Hoffnung Heilerde

Dabei fällt von Patientenseite immer wieder das Stichwort Heilerde. Viele schwören darauf und „es ist schon interessant herauszufinden, wie sich fein gemahlene Erde gegenüber vergleichsweise teuren Medikamenten schlägt. Das war für uns Anlass, das seit über 100 Jahren eingesetzte Naturheilprodukt jetzt auf einen wissenschaftlichen Prüfstand zu stellen und die mögliche Wirkung auf Patienten einmal in einer Studie näher zu untersuchen“, sagt Prof. Meining.

Wie wirkt Heilerde?

Aufgrund des sehr hohen Feinheits­grads könnte Heilerde bei der Behan­dlung eines Reizdarms mit den typischen Symptomen Durchfall und Blähungen helfen. Auch für die Behandlung einer Histamin-Intoleranz kommt das freiverkäufliche Produkt in Frage. „An Zellkulturen konnten wir bereits feststellen, dass Heilerde einen fest anhaftenden Schutzfilm bildet. Zudem kann die Substanz wahr­scheinlich Histamin aus der Nahrung binden und so bei der Reduzierung von Unverträglichkeiten unterstützen“, so die begründete Hoffnung, wie Prof. Meining betont.

Eines kann man aber schon heute sagen: Anhand klinischer Unter­suchungen könnte gezeigt werden, dass sich die sehr feinen Körnchen Erde auch bei Reflux­patienten schützend auf die Schleimhaut der unteren Speiseröhre legen und somit in leichten Fällen die typischen Reflux-Symptome verhindern können. Im Gegensatz zu den heute eingesetzten Säureblockern weist Heilerde keine Nebenwirkungen auf. Nur wer sie zu hoch dosiert, muss mit Verstopfung rechnen.

Zur klinischen Studie

Studienteilnahme möglich

Für die Studie zur Wirkung von Heilerde werden noch Interessenten gesucht. Teilnehmen können Personen, die an einem Reizdarm oder an Histamin-Intoleranz leiden. Kontaktinfo unter Tel.: 0931 201-40201 oder gastro_mp@ukw.de

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