Mit überregionaler

Strahlkraft

Die Würzburger Universitäts-HNO-Klinik ist eine der bekanntesten und größten HNO-Kliniken Deutschlands. Ihr exzellenter Ruf bezieht sich sowohl auf die überregionale Patientenversorgung als auch auf die Leistungen in Forschung und Lehre.

Die Experten der HNO-Klinik des UKW – hier Prof. Dr. Rudolf Hagen – gehören zu der Speerspitze der Hals-Nasen-Ohren-Medizin – in Deutschland und darüber hinaus.

Der größte Schwerpunkt der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen des Uniklinikums Würzburg (UKW) ist die Hör-Rehabilitation. „Wir führen mit die meisten Hörimplantat-Operationen in Deutschland durch“, berichtet der Klinikdirektor Prof. Dr. Dr. h.c. Rudolf Hagen. Dazu gehören Cochlea-Implantate, die taub geborenen Kindern und ertaubten Erwachsenen das Hören ermöglichen, aber auch Mittelohr-, Schädel- und Hirnstamm-Implantate. Das Comprehensive Hearing Center (CHC), ein interdisziplinäres Zentrum rund um das Thema Hören, ist dabei die zentrale Anlaufstelle für Menschen mit Hörstörungen – vom Hörscreening für Neugeborene bis hin zur individuellen Beratung für die richtige Hörgeräteversorgung im Alter. Zum Wissensaustausch ist das Zentrum im „Hearring“, einem Zusammenschluss von 35 hochspezialisierten HNO-Kliniken, auch weltweit vernetzt. Komplizierte Rekonstruktionen Darüber hinaus umfasst das Spektrum der Klinik alles, was die moderne HNO-Medizin kann. Eine besondere Expertise besteht in der wiederherstellenden Chirurgie bei Tumoren, etwa bei Kehlkopf- oder Rachenkrebs. Hier bietet die Klinik sehr aufwändige und komplizierte Verfahren an, darunter die Rekonstruktion des Kehlkopfs aus körpereigenem Gewebe, die von Prof. Hagen entwickelt und nach ihm benannt wurde. Auch für kindliche Tumoren im Kopf-Hals-Bereich ist die Klinik ein Referenzzentrum.

Ein Gebiet, bei dem die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der verschiedenen „Kopffächer“ besonders deutlich wird, ist die interdisziplinäre Schädelbasischirurgie: An dieser Schnittstelle zwischen Gehirn und Gesichtsschädel muss zum Beispiel beim Akustikusneurinom, einem seltenen Tumor des Hör- und Gleichgewichtsnervs, operiert werden. Hier arbeiten die HNO-Ärzte eng mit den Neurochirurgen zusammen. Zentren für diverse Spezialgebiete Eine eigene Abteilung der Klinik beschäftigt sich mit dem Fachgebiet der Phoniatrie und Pädaudiologie. Hier werden alle Erkrankungen der Stimme sowie Kinder mit Hörstörungen behandelt. Aufgrund der Zunahme der Krankheitshäufigkeit in den vergangenen Jahrzehnten hält die HNO-Klinik ferner eine Allergie-Spezial-Abteilung vor. Seit letztem Jahr widmet sich das Interdisziplinäre Zentrum für Stimme und Schlucken Störungen im Kehlkopf und dem oberen Speiseweg. Und als jüngste Struktur wurde in diesem Frühjahr das Interdisziplinäre Zentrum für gesunden Schlaf etabliert (siehe S. 11).

Dass die HNO-Klinik auch viele Erfolge in der Forschung vorweisen kann, führt Prof. Hagen nicht zuletzt auf das gelungene Konzept der Kopfklinik zurück: „Um unsere Forschungsräume, die in die Klinik integriert sind, werden wir von vielen beneidet“, so der Klinikdirektor. Den Ärzten, die Forschung, Lehre und Patientenversorgung unter einen Hut bekommen müssen, wird die Arbeit erheblich dadurch erleichtert, dass sie das Gebäude nicht verlassen müssen. Klinik- und Laborflure befinden sich in direkter Nachbarschaft, was die Abstimmung mit Labor- und Klinikmitarbeiterinnen und -mitarbeitern erleichtert.

Eine Besonderheit in der Lehre sind die seit 32 Jahren angehaltenen Live-Operationskurse, die regelmäßig Teilnehmer/innen aus alles Welt ans UKW holen. Dabei werden 3D-Livebilder aus den Operationssälen in den HNO-Hörsaal übertragen.

Bild: D. Peter