Spenden­aktion mit bewegendem Hintergrund

Nach einem schweren Schicksalsschlag in 2019 organisierte ein Elternpaar zusammen mit einer Würzburger Modeboutique und weiteren Unterstützern im Juni dieses Jahres eine Spendenaktion. Dabei kamen 20.000 Euro für den Verein Kiwi zusammen.

Bei der Spendenüber­gabe an der Universitäts-Kinderklinik – vorne von links: Ralph und Miriam Winkler (Eltern von Pablo), Alexander und Sandra Lemmich (Mainglück) sowie Ina Schmolke (Kiwi e.V.). Hinten: Bärbel Müller, Prof. Dr. Tilmann Schweitzer, Dr. Céline Siauw und Prof. Dr. Christoph Härtel (alle vier Uniklinikum Würzburg) sowie Andreas Lang (Café Vue).

Der Anlass der Spendenaktion ist mehr als traurig: Im Jahr 2019 verunglückte Pablo, der siebenjährige Sohn der Familie Winkler aus Fahrenbach, so schwer, dass sein Leben trotz einer umgehenden intensivmedizinischen Betreuung an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik nicht gerettet werden konnte. „In den schweren Tagen bis zum Abschalten der lebenserhaltenden Geräte waren uns das Team der Kinderklinik und der Verein Kiwi eine immense Hilfe“, berichtet Pablos Mutter Miriam. Größtes Lob hat sie für Prof. Dr. Tilmann Schweitzer von der Sektion Pädiatrische Neurochirurgie für seine gleichzeitig empathische, wie auch immer ehrliche Betreuung. Ihr Ehemann Ralph ergänzt: „Wir konnten in jener Zeit einige der wertvollen Angebote des Kiwi e.V. nutzen, wie eine der Elternwohnungen, das vom Verein gestaltete Elternzimmer vor der Kinder-Intensivstation und die von ihm finanzierte psychologische Unterstützung.“ Benefiz-T-Shirts mit Botschaft Aus dieser Dankbarkeit heraus entstand der Wunsch, etwas zurückzugeben: Zusammen mit Sandra Lemmich von der Modeboutique Mainglück in der Würzburger Spiegelstraße führten sie im Juni dieses Jahres eine Benefizaktion zugunsten von Kiwi durch. „Kernelement dabei war der Verkauf von eigens gestalteten 300 T-Shirts und 100 Bildern“, schildert Lemmich. Sie zeigen eine Grafik, die stilisiert Pablo und drei weitere Kinder darstellt, die sich an den Händen halten. Das Motiv nimmt Bezug auf Pablos Organspende, für die sich seine Eltern entschieden und die anderen Kindern ein Weiterleben ermöglichte.

Unter die Leute gebracht wurden sämtliche T-Shirts und Bilder Ende Juni während der „Geburtstagswoche“ von Mainglück, bei der die Boutique ihr fünfjähriges Bestehen feierte. Das fröhliche Event wurde abgerundet durch eine Benefiz-Kaffeebar des Würzburger Cafés Vue. Spende im Corona-Jahr besonders willkommen Am Ende füllten 20.000 Euro die Spendenkasse und an Ina Schmolke über­geben. Laut der 1. Vorsitzenden des Kiwi e.V. dient das Geld dazu, die Leistungen des Vereins aufrechtzuerhalten, die darauf abzielen, Frühgeborene, schwerkranke Neugeborene und Kinder mit lebensbedrohlichen Erkrankungen sowie deren Eltern unbürokratisch zu betreuen. „In diesem Jahr sind solche Spenden besonders willkommen, da der Kiwi-Cup – unser einnahmeträchtiges, jährliches Benefiz-Kinderfußballturnier – wegen der Corona-Pandemie leider entfallen musste“, berichtet Schmolke.

In doppelter Weise dankbar war Prof. Dr. Christoph Härtel, der Direktor der Kinderklinik. Zum einen dankte er den Eheleuten Winkler für die Spende der Organe ihres Sohnes, was für ihn ein Zeichen menschlicher Größe und ein Vorbild gerade auch für jüngere Menschen sei. „Zum anderen bin ich froh, dass in Würzburg mit Kiwi ein Verein tätig ist, der sich darum bemüht, Spenden­gelder so zu investieren, dass auch jene junge Patienten und deren Familien eine Unterstützung erfahren, die ansonsten eher weniger im Fokus des öffentlichen Mitgefühls stehen“, betonte Härtel.

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BIld: Susanne Mott / Uniklinikum Würzburg