Erste Arbeitsergebnisse von BayFoNet

Ein im Frühjahr 2020 gestartetes Forschungsnetz will hausärztliche Praxen als Partner der Wissenschaft gewinnen. Ende September traf sich der Projektbeirat am Uniklinikum Würzburg zum Austausch über die bisherigen Arbeitsergebnisse.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Bayerische Forschungsnetz in der Allgemeinmedizin (BayFoNet) zielt darauf ab, ein bayernweites Netz von Forschungspraxen aufzubauen. An dem im Februar 2020 gestarteten Projekt sind Institute für Allgemeinmedizin der Universitätsklinika Würzburg und Erlangen sowie der Technischen Universität und des LMU Klinikums München beteiligt. Am 24. September dieses Jahres trafen sich Vertreter*­innen des Projektbeirates zu einer ersten Positionsbestimmung am Uniklinikum Würzburg (UKW). Dabei betonte Prof. Dr. Ildikó Gágyor vom UKW: „BayFoNet will nicht nur eine unabhängige und nachhaltige Forschungsinfrastruktur im Freistaat schaffen, sondern die Hausärztinnen und Hausärzte sowie deren Teams befähigen, eigene For­schungsideen zu entwickeln und umzusetzen.“ Projektdatenbank im Aufbau Für einen Überblick sowohl über die teilnehmenden Forschungspraxen als auch über die Aktivität des Netzwerkes – das heißt aktuelle Schulungen sowie geplante, laufende und abgeschlossene Studien – wird laut Christian Kretzschmann derzeit eine Projektdatenbank aufgebaut. Der BayFoNet-Projektkoordinator und -Netzwerkmanager wies bei dem Treffen darauf hin, dass dabei zur Sicherung des Datenschutzes alle Schritte eng mit dem Datenschutzbeauftragen des UKW abgestimmt werden. Damit die Hausarztpraxen Forschungsprojekte auf hohem Niveau und gemäß ­wissenschaftlicher Standards durchführen können, müssen sie praxisnah geschult werden. Nach Angaben von Christina Kellerer von der TU München wurde dazu zwischenzeitlich das erste von drei Schulungs- und Fortbildungsmodulen entwickelt.

Die Mitglieder des Projektbeirates trafen sich mit den Vertreter*innen des Verbundvorhabens BayFoNet zur ersten Sitzung des Projektbeirates am Uniklinikum Würzburg.

Projektdatenbank im Aufbau Für einen Überblick sowohl über die teilnehmenden Forschungspraxen als auch über die Aktivität des Netzwerkes – das heißt aktuelle Schulungen sowie geplante, laufende und abgeschlossene Studien – wird laut Christian Kretzschmann derzeit eine Projektdatenbank aufgebaut. Der BayFoNet-Projektkoordinator und -Netzwerkmanager wies bei dem Treffen darauf hin, dass dabei zur Sicherung des Datenschutzes alle Schritte eng mit dem Datenschutzbeauftragen des UKW abgestimmt werden. Damit die Hausarztpraxen Forschungsprojekte auf hohem Niveau und gemäß ­wissenschaftlicher Standards durchführen können, müssen sie praxisnah geschult werden. Nach Angaben von Christina Kellerer von der TU München wurde dazu zwischenzeitlich das erste von drei Schulungs- und Fortbildungsmodulen entwickelt. Studie evaluiert das gesamte Projekt Die Erkenntnisse aus BayFoNet sollen eine Basis für den Aufbau weiterer Forschungspraxennetze in Deutschland darstellen. Hierfür wird das gesamte Projekt in einer Studie evaluiert. „Dabei betrachten wir sowohl die Perspektiven der Hausärzte, wie auch der Patienten, die wichtig für die Durchführbarkeit, Akzeptanz, Glaubwürdigkeit und Praktikabilität klinischer Studien sind“, sagte Dr. Linda Sanftenberg von der LMU München. Die Sichtweise und Beteiligung der Bürger*innen ist laut Larissa Burggraf vom Uniklinikum Erlangen im ­gesamten Verbundvorhaben wichtig. So, wie die Mitglieder des Projektbeirates das BayFoNet durch ihre fach­liche Expertise unterstützen, können sich auch Bürger*­innen im Rahmen eines ­Bürgerforums mit ihren Erfahrungen und Vorstellungen einbringen und dadurch mithelfen, dass wissenschaft­liche Untersuchungen so gestaltet werden, dass diese auch nachvollziehbar sind.

Bild: kitsune - stock.adobe.com

Für interessierte Haus­arztpraxen, die Teil von BayFoNet werden möchten, steht Christian Kretzschmann als Ansprechpartner zur Verfügung. E-Mail: Kretzschma_C@ukw.de Telefon: 0931 201-47808

Exzellente Zahnmedizin-Studierende ausgezeichnet

Christine Karus, Elena Ries und Christian Hoyer sind Würzburger Zahnmedizin-Studierende, denen im Rahmen ihrer Ausbildung im Sommersemester 2019 oder im Wintersemester 2019/2020 im deutschlandweiten Vergleich exzellente Wurzelkanalbehandlungen gelangen. Dieser Meinung ist die Redaktion der Fachzeitschrift Quintessenz Endodontie und ehrte das Trio jeweils mit der Goldenen Hedström-Feile 2019. Mit dieser von einem Buchpreis begleiteten Auszeichnung sollen die Nachwuchsmediziner*­innen schon während ihres Studiums zu hervorragenden endodontischen Behandlungen motiviert werden. Insgesamt erhielten 20 Studierende aus Deutschland und der Schweiz den Award, der nach einem zahnärztlichen Instrument benannt ist, mit dem Wurzelkanäle gesäubert und erweitert werden können.

Das Bild zeigt Christian Hoyer und Elena Ries mit den Urkunden zur „Goldenen Hedström-Feile 2019“ gemeinsam mit Dr. Britta Hahn, stellvertretend für die Ausbilder*innen im klinischen Behandlungskurs sowie PD Dr. Norbert Hofmann, hauptverantwortlich für die präklinische endodontische Ausbildung der Würzburger Zahnmedizin-Studierenden. Es fehlt die dritte Preisträgerin Christine Karus.

Mit Humboldt-Forschungsstipendium an die Neurologische Klinik

Mit ihrem Forschungsstipendium unterstützt die Alexan­der-­von-Humboldt-Stiftung Postdoktorand*innen und erfahrene Wissenschaftler*­innen aller Nationen und Fachgebiete bei ihren Forschungsvorhaben in Deutsch­land. So wie jetzt die US-Amerikanerin Dr. Rhonda McFleder. Die Ärztin hat an der University of Massachusetts, Worcester/USA, ein MD/PhD-Programm durchlaufen und im Bereich Molekularmedizin promoviert. „Dr. McFleder hatte sich vor einiger Zeit an unserer Klinik vorgestellt mit der Frage nach der Möglichkeit in unserer Klinik wissenschaftlich zu arbeiten“, berichtet Prof. Dr. Jens Volkmann, der Direktor der Neurologischen Klinik, und fährt fort: „Wir beschlossen gemeinsam, dass sie sich für ein Humboldt-Forschungsstipendium bewirbt.“ Und das mit Erfolg: Für einen Zeitraum von zwei Jahren von der Stiftung gefördert, arbeitet die Medizinerin seit Anfang Oktober 2020 in der Arbeitsgruppe „Experimentelle Bewegungsstörungen“ des neurologischen Oberarztes Prof. Dr. Chi Wang Ip. Ihr konkretes Thema dabei lautet „Untersuchung der Rolle regulatorischer T-Zellen im AAV1/2-A53T-alpha-Synuklein-Mausmodell des Morbus Parkinson“. Prof. Volkmann zeigte sich hocherfreut: „Ich bin stolz darauf, dass das translationale und interdisziplinär vernetzte Forschungsumfeld der Neurologischen Klinik so attraktiv ist, dass es in zunehmendem Umfang ausländische Stipendiaten anzieht, die ihrerseits durch neue Sichtweisen und Fähigkeiten unsere Arbeit bereichern.“ Das Projekt findet in Kooperation mit Prof. Dr. Andreas Beilhack und Prof. Dr. Harald Wajant von der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des UKW statt, was den von Prof. Volkmann angesprochenen interdisziplinären Charakter des Vorhabens belegt.

Dr. Rhonda McFleder