Palliativversorgung in Pandemiezeiten

Unter den Bedingungen der Covid-19-Pandemie war eine angemessene ­Versorgung von sterbenden Menschen schwierig und nur mit Einschränkungen möglich. Diesem Thema widmet sich das Projekt „Palliativversorgung in Pandemiezeiten“, kurz PallPan.

Unter den Bedingungen der Covid-19-Pandemie war eine angemessene ­Versorgung von sterbenden Menschen schwierig und nur mit Einschränkungen möglich. Diesem Thema widmet sich das Projekt „Palliativversorgung in ­Pandemiezeiten“, kurz PallPan. PallPan wird vom Forschungsnetzwerk universitäre Palliativmedizin durchgeführt. Dazu haben sich zwölf universitäre palliativmedizinische Einrichtungen und weitere Kooperationspartner, insbesondere die Infektiologie, im Rahmen des bundesweiten Netzwerks Uni­versitätsmedizin (NUM, www.netzwerk-universitaetsmedizin.de) zusammengeschlossen. Das Netz­werk hat das Ziel, die Forschungsaktivitäten zu Covid-19 bundesweit zu bündeln und zu stärken, um die Corona-Pandemie durch optimale Abstimmung und ­Zusammenarbeit schneller und effektiver zu bekämpfen. Das NUM umfasst die gesamte deutsche Universitätsmedizin. Im Forschungsvorhaben PallPan werden alle Bereiche der Hospiz- und Palliativversorgung berücksichtigt, um die Komplexität der Pandemiesituation für die Versorgung von Menschen am ­Lebensende und deren Nahe­stehende angemessen abzubilden. Ein Beitrag zur „Pandemic Preparedness“ Um für zukünftige Pandemiephasen besser vorbereitet zu sein, soll bis März 2021 eine Nationale Strategie für die Betreuung schwerkranker, sterbender Erwachsener und deren Angehörige in Pandemiezeiten erarbeitet werden. Dazu gehören wissenschaftlich fundierte Handlungsem­pfehlungen zur allgemeinen und spezialisierten Palliativversorgung. Darüber hinaus wird Material für die geplante NUM-Informationsplattform gesammelt und es werden die Parameter zur prospektiven Erfassung der Qualität der Palliativversorgung in Pandemiezeiten identifiziert. Von Seiten des Uniklinikums Würzburg (UKW) ist das Interdisziplinäre Zentrum Palliativmedizin an PallPan beteiligt. Es arbeitet eng mit dem Palliativzentrum des Uni­klinikums Düsseldorf zusammen. Gemeinsam beschreiben und analysieren sie innerhalb des Projektes Erfahrungen, Herausforderungen und Lösungsansätze bei der stationären allgemeinen Palliativversorgung. Damit ist die Betreuung von schwerkranken, sterbenden und verstorbenen Patienten mit und ohne Covid-19 sowie deren Angehörigen oder Hinterbliebenen in Krankenhäusern der Regel-, Schwerpunkt- sowie der Maximalversorgung gemeint – und zwar außerhalb von Palliativstationen. Untersucht wird die Versorgung von Sterbenden und den ihnen Nahestehenden auf den unterschiedlichen Normalstationen ebenso, wie die Versorgungssituation auf spezialisierten Stationen, beispielsweise auf Intensiv-, Aufnahme-, Isolations- oder Psychiatrischen Stationen. Online-Befragung und Einzelinterviews Unter Federführung des Würzburger Interdisziplinären Zentrums Palliativmedizin wurde im Spätherbst dieses Jahres eine bundesweite Online-­Befragung von Krankenhausärztinnen und -ärzten, Pflegenden und weiteren, patientennah arbeitenden Berufsgruppen, wie Beschäftigten aus Sozialdienst und Seelsorge sowie Therapeutinnen und Therapeuten, durchgeführt.

Am Standort Würzburg ge­hören neben Prof. Dr. Birgitt van Oorschot, der Leiterin des Interdisziplinären Zentrums Palliativmedizin (im Bild), Dr. Carmen Roch, Anke Ziegaus, Liane Werner, Theresa Zetzl und Marius Fischer zur ­PallPan-Forschungsgruppe.