Zwei Projekte der Palliativmedizin gefördert

Der Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ stellt in einer Sonderförderung die Anschubfinanzierung von zwei innovativen palliativmedizinischen Vorhaben sicher.

Bei der Fördergeldübergabe Anfang Dezember: Gabriele Nelkenstock von „Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.“ (Mitte), umgeben von den beiden Empfängerinnen Prof. Dr. Birgitt van Oorschot (Zweite von links) und Dr. Elisabeth Jentschke. Außerdem gratulierten Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Landtagspräsidentin a.D. Barbara Stamm, die beide den Verein seit vielen Jahren intensiv unterstützen.

„Viele Menschen haben am Lebensende das tiefe Bedürfnis, dass etwas von ihnen bleibt“, sagt Dr. Elisabeth Jentschke. Die Psychologin, die unter anderem den Psychoonkologischen und Gerontologischen Dienst am Interdisziplinären Zentrum Palliativmedizin des UKW leitet, fährt fort: „Genau da setzt die Dignity Therapy an.“ Bei dieser „Würdetherapie“ werden palliativ behandelte Patient*­innen im Rahmen von teilstrukturierten Interviews zu einem Lebensrückblick eingeladen. Das Gespräch wird aufgenommen und anschließend von psychologisch geschulten Kräften tran­s­kribiert und editiert. Das Ergebnis wird nochmals mit dem Patienten abgestimmt. Nach dessen Tod erhalten die Angehörigen das biografische Dokument. „Nach den internationalen Erfahrungen mit der Dignity Therapy gewinnen die Patienten durch diesen Gesamtprozess ein Gefühl von gestärkter Zufriedenheit und Würde, was sich sehr positiv auf die Qualität der verbleibenden Lebenszeit auswirkt. Den Angehörigen wiederum kann das sogenannte Generativitäts-Dokument in der Zeit der Trauer und auch langfristig ein Trost sein“, berichtet Dr. Jentschke. Damit diese, die regulären palliativmedizinischen Leistungen ergänzende Therapie in Zukunft am Interdisziplinären Zentrum Palliativmedizin des UKW angeboten werden kann, fördert „Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.“ das Vorhaben in einer Sonderausschüttung mit 5.000 Euro. Online für wichtige Entscheidungen im Gespräch bleiben Ein zweites, vom Verein mit 2.500 Euro gefördertes palliativmedizinisches Projekt zielt auf die besonderen Bedingungen während der Corona-Pandemie ab. „Die Besuchs- und Kontaktbeschränkungen limitieren unsere Möglichkeiten, Angehörige, Vorsorgebevollmächtigte oder Betreuer bei Aufklärungsgesprächen und bei Gesprächen zur Therapieziel­klärung hinzuzuziehen – obwohl dies vielfach der ausdrückliche Wunsch ­unserer Patienten ist“, schildert Prof. Dr. Birgitt van Oorschot, die Leiterin des ­Interdisziplinären Zentrums Palliativ­medizin. „Um hier neue Wege zu öffnen, wollen wir mit Hilfe einer Online-Videoplattform Familiengespräche mit den primär behandelnden Ärztinnen und Ärzten sowie den Palliativmedizinerinnen und -medizinern ermöglichen.“ Nach ­ihren Worten soll vom Fördergeld eine studentische Hilfskraft finanziert werden, die Termine abstimmt, den Ablauf organisiert, die Teilnehmer*innen der Gespräche bei Bedarf schult sowie technischen Support leistet. „Selbst wenn eine Krebserkrankung nicht heilbar ist, stehen Lebensqualität und Wohlbefinden des Patienten weiterhin im Mittelpunkt. Wir freuen uns, wenn wir durch unsere Förderung hier weitere hilfreiche Therapieangebote und Unterstützungsleistungen mit anschieben können“, unterstreicht Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende von „Hilfe im Kampf gegen Krebs“. Für weitere Spenden: Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V. Castell Bank Würzburg IBAN: DE 74 7903 0001 0000 0092 45 BIC: FUCEDE77XXX