Not­­be­­treu­­ung

von Mitarbeiterkindern gesichert

Das Uniklinikum Würzburg traf Vorkehrungen, um eine Versorgung des Nachwuchses und der hilfsbedürftigen Angehörigen seiner Beschäftigten möglichst in jeder Situation aufrechterhalten zu können.

Seit Anfang Juli dürfen wieder alle Kinder in Bayerns ­Kitas. Zuvor waren die Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen zur Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus geschlossen. Damit entfielen die regulären Betreuungs­angebote. Fami­lien, bei denen ein Elternteil in einem systemrelevanten Bereich – wie in der Gesundheits­versorgung und Pflege – arbeitet, konnten in der ­Regel bei ihrer bisherigen Betreuungsstätte eine Notbetreuung in Anspruch nehmen. So auch bei den „Grombühlzwergen“, einer Kindertagesstätte des Diakonischen Werkes Würzburg, die in Kooperation mit dem Uniklinikum Würzburg (UKW) auch Kinder der Klinikums­beschäftigten versorgt. „Zu Beginn der Pandemie Mitte März nutzten etwa 15 Prozent der bei den Grombühlzwergen regulär betreuten Kinder die Notbetreuung, Anfang Juni waren es knapp 70 Prozent“, berichtet Michelle Hawks, die Verantwortliche für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie am UKW. Notfallkonzept kam nicht zum Einsatz Neben der Weiterversorgung der Grombühlzwerge hatte man sich am Klinikum auch Gedanken für Mitarbeiterkinder gemacht, deren Schul­unterricht aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen ist oder die normalerweise andere Kindergärten besuchen. „Wir waren mit einem Notfallkonzept auf einen erhöhten Betreuungsdarf vorbereitet – zum Beispiel falls bei einem oder mehreren der bisher genutzten, örtlichen Kindergärten die Notversorgungs­gruppe hätte schließen müssen“, verdeutlicht Michelle Hawks. Dazu wurde mit den Berufsfachschulen, die sich auf dem Klinikumsgelände befinden, ein Konzept erarbeitet, wie Mitarbeiterkinder betreut und zudem die Eltern beim Homeschooling unterstützt werden können. Glücklicherweise blieb der allgemeine Notfall aus, da die regulären Einrichtungen die Be­treuung durchgängig sicher­stellten oder die Familien ihre Kinder anderweitig versorgen konnten. In persönlichen „Not­fallsituationen“, wie zum Beispiel bei einer UKW-Ärztin, die in Baden-Württemberg lebt, konnte Michelle Hawks eine Lösung finden: Die fünfjährige Tochter der Ärztin wurde durch die Vermittlung unkompliziert bei den Grombühlzwergen untergebracht.

Betreuungskonzept für bedürftige Angehörige

Auch die Versorgung von hilfs- oder pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren kann unter den Bedingungen der Corona-Pandemie für Familien zum Problem werden. Dazu wurde das UKW vorbeugend aktiv und erstellte zusammen mit dem Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V. ein Unterstützungskonzept. Laut diesem bestand die Möglichkeit, dass mehrere Caritas-Tagespflegeeinrichtungen exklusiv für UKW-Angehörige schrittweise wieder­eröffneten und so Versorgungslücken hätten geschlossen werden können. Im Bedarfsfall hätte das UKW die dafür benötigten Schutzausrüstungen zur Verfügung gestellt. „Durch die vertrauensvolle und effektive Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Diakonie und Caritas konnte ein Notfallbetreuungspaket geschnürt werden, das hoffentlich nie zum Einsatz kommen muss“, sagt Prof. Georg Ertl, der Ärztliche Klinikumsdirektor.