Mit einem

starken Team

durch die Pandemie

Andreas Münch hat anstrengende, aber auch bewegende Wochen hinter sich. Die Pflegerische Leitung der Internistischen Notaufnahme (INA) und M61 hat es geschafft, gemeinsam mit Vorgesetzten und Kollegen sowie angepassten Strukturen eine angemessene Antwort auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie zu finden.

Während in der INA internistische Notfälle versorgt werden, werden auf der Station M61 Patienten mit unklaren Diagnosen aufgenommen und unter intensivere Beobachtung gestellt. Die INA umfasst vier Behandlungskabinen, die M61 zwölf Überwachungsbetten. Neben den Ärzten engagieren sich hier 29 Pflegekräfte unter der Leitung von Andreas Münch und Peter Gaspar rund um die Uhr für die Patienten. Neue Strukturen und Abläufe einführen „Bereits bevor das Robert-Koch-Institut empfohlen hat, infektiöse von nicht infektiösen Patienten zu trennen, haben wir auf der M61 einen eigenen Bereich für Covid-Patienten geschaffen“, schildert Andreas Münch. „Diesen haben wir schließlich auf die gesamte Station ausgeweitet“, erläutert der Stationsleiter. In einem eigens für die Pandemie erstellten Eskalationskonzept wurden verschiedene Szenarien und die damit verbundenen strukturellen Anpassungen festgeschrieben. So wurde festgelegt, dass in der nächsten Eskalationsstufe die Internistische Notaufnahme und M61 zu einem großen Bereich zusammengelegt werden. Hier sollten dann ausschließlich infizierte Patienten versorgt werden, während nicht infizierte Patienten zur Behandlung in die Chirurgische Tagesklinik (O71) eingewiesen werden. Zu dieser Stufe ist es glücklicherweise nicht gekommen, was auch der ausgezeichneten Vorbereitung auf die Pandemie zu verdanken ist. Um die Patientenströme richtig zu steuern, wurde im Eingangsbereich ein Checkpoint eingerichtet. Hier konnte gleich geklärt werden, ob ein Verdachtsfall vorliegt oder nicht und die Patienten dann dem entsprechenden Bereich zugewiesen werden. Zur sicheren Orientierung wurde eine neue Wegeleitung und Beschilderung eingeführt. „Neben dem Etablieren neuer Strukturen und Abläufe standen wir am Anfang vor der Herausforderung, medizinisches Equipment neu zu beschaffen“, erzählt Andreas Münch. „Wir brauchten alles doppelt, zum Beispiel Geräte zur Blutgasanalyse oder Sonografie-Geräte. Nur so konnten wir gleichermaßen unsere Covid-Patienten und unsere anderen Akutpatienten versorgen.“ Wichtiger Ansprechpartner und kompetenter Berater bei diesen Fragen war der Einkauf des UKW. Es wurde auch ein mobiles Röntgengerät bereitgestellt, um direkt in der Notaufnahme Röntgenaufnahmen anfertigen zu können und so unnötige Wege und Kontakte zu vermeiden. Kooperationen & Vernetzung In den letzten Monaten ist die Zusammen­arbeit mit wichtigen Fachbereichen und Schnittstellen gewachsen. Stationsleiter Andreas Münch führt als Beispiel die Chirurgie an: „Wir behandelten bei uns auch alle chirurgischen Notfallpatienten, die als Covid-Verdachtsfall oder bestätigter Fall akut versorgt werden mussten. Dadurch, dass in Vorbereitung auf eine Eskalation der Pandemie Pflegekräfte von der chirurgischen Station O71 in unserem Bereich arbeiteten, konnten wir in diesen Fällen auf deren Expertise zurückgreifen. Wir alle erhielten so einen Einblick in den jeweils anderen Fachbereich und konnten uns neue Kompetenzen aneignen.“ Auch die Zusammenarbeit mit dem Institut für Virologie und Immunbiologie (Dr. Benedikt Weißbrich) sowie der Stabsstelle Krankenhaushygiene unter Leitung von Professor Ulrich Vogel verlief vorbildlich. Im Arbeitsalltag von Andreas Münch spielte in den letzten Monaten auch die AG „Covid“ eine wichtige Rolle. In dieser multiprofessionellen Arbeitsgruppe standen jede Woche Fragen und Herausforderungen rund um das Virus auf der Agenda, angefangen von Personalplanung über Raumkonzepte bis hin zu Hygienemaßnahmen. Toller Teamgeist Andreas Münch war und ist es gerade in dieser schwierigen, herausfordernden Zeit wichtig, in engem Austausch mit seinem Team zu stehen. Jeden Einzelnen hat er eingeladen, bei Gesprächsbedarf auf ihn zuzukommen, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Er ist sich bewusst, dass die Zeit der Pandemie mit Unsicherheit, Fragen und auch Ängsten verbunden ist und bietet seine Hilfe an. Gleichzeitig stärkt er im persönlichen Gespräch seine Kollegen und dankt ihnen für ihre Einsatzbereitschaft und ihren Teamgeist. „Ich bin stolz und dankbar, dass ich mich in dieser Situation auf jeden verlassen kann. Wir hatten vorher schon einen guten Teamgeist, die Corona-Pandemie hat uns noch weiter zusammengeschweißt“, erzählt der Stationsleiter. Als Führungstandem ist er auch mit seinem Stellvertreter Peter Gaspar noch enger zusammengewachsen. „Unsere Zusammenarbeit hat eine super Entwicklung genommen. Wir haben die gleiche Einstellung: Gemeinsam wollen wir durch die Krise führen und Verantwortung übernehmen“, schildert Andreas Münch. Sehr vertrauensvoll ist auch die Zusammenarbeit mit den Vorgesetzten: Vom Klinikdirektor Professor Stefan Frantz über die Klinikpflegedienstleitung Cashanna Schöller bis hin zum Pflegedirektor Günter Leimberger und der Stellvertretenden Pflegedirektorin Birgit Roelfsema wurde und wird die Station mit aller Kraft unterstützt. Auch der Ärztliche Direktor Professor Georg Ertl nahm sich mehrmals die Zeit, die Notaufnahme zu besuchen und sich nach dem Befinden der Mitarbeiter zu erkundigen. Fragt man Andreas Münch nach seinem Fazit zum Verlauf der bisherigen Krise, so fällt dieses positiv aus: „Die Motivation, die Lernbereitschaft und der Arbeitseinsatz aller Beteiligten war herausragend. Wir waren richtig gut vorbereitet und somit der Pandemie immer einen Schritt voraus.“

Autorin: Rita Börste