Auszeichnung

für drei Forscherinnen aus Leidenschaft

ZONTA-Wissenschaftspreis ging an die Juniorprofessorinnen Agnieszka Nowak-Król und Neva Caliskan sowie an die Privatdozentin Caroline Morbach vom Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI).

Zonta-Präsidentin Christine Martin (rechts) gratulierte den drei Preisträgerinnen, v.l.n.r. Caroline Morbach, Neva Caliskan und Agnieszka Nowak-Król.

Seit dem Jahr 1995 verleiht der ZONTA-­Club Würzburg seinen Wissenschaftspreis an Naturwissenschaftlerinnen der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Der Preis wird für exzellente und überdurchschnittliche Leistungen in Forschung und Lehre vergeben sowie für ein Engagement in der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Wissenschaft. Gewürdigt wird auch, dass ­wissenschaftliche Höchstleistungen mit Kindern und Familie in Einklang gebracht werden.

Agnieszka Nowak-Król (37) ist erst die zweite Chemikerin die den Zontas Preis erhält. Sie erhielt den Wissenschaftspreis nachträglich für das Jahr 2020, dessen Verleihung aufgrund der Corona-­Lage im vergangenen Herbst abgesagt werden musste. Die Juniorprofessorin und Mutter eines Sohnes dringt tief in die Geheimnisse spezieller Borver­bindungen ein. Diese Verbindungen können zum Beispiel organische Solarzellen effektiver machen. Den Wissenschaftspreis 2021 teilen sich Neva Caliskan (38) und Caroline Morbach (42). Neva Caliskan leitet am HIRI die Arbeitsgruppe „Rekodierungsmechanismen in Infektionen“. Die Mole­kularbiologin, Genetikerin und zweifache Mutter erforscht Vermehrungsstrategien von Viren und deren Proteinsynthese in Wirtszellen.

Arbeitsschwerpunkte von Caroline Morbach sind Herzinsuffizienz und Echo­kardiografie. Die Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie studierte von 1999 bis 2005 Humanmedizin an der JMU. Ihre berufliche Karriere verfolgte sie fortan mit einem weit überdurchschnittlichen Maß an Fleiß und Zielstrebigkeit, betonte Professor Dr. Stefan Störk, Leiter der Herzinsuffizienzambulanz am DZHI, Morbachs Mentor und Laudator. Ende 2020 erfolgte der bisherige wissenschaftliche Höhepunkt im Lebenslauf der zweifachen Mutter: ihre Habilitation.

Ein großes Augenmerk hat Caroline Morbach auf die STAAB-Kohortenstudie gelegt, an der 5.000 Würzburgerinnen und Würzburger teilnehmen, um die Häufigkeit und Einflussfaktoren von Herzinsuffizienz zu identifizieren. „Erste Ergebnisse wiesen darauf hin, dass ­Risikofaktoren, die insbesondere bei Frauen die Entstehung einer Herzinsuffizienz begünstigen könnten, bislang nicht gut verstanden sind und somit seltener erfasst und therapiert werden. Zudem scheint das weibliche Myokard gegenüber bestimmten Risikofaktoren deutlich empfindlicher zu sein als das männliche, so dass man gegebenenfalls geschlechtsspezifische Grenzwerte und Therapieziele definieren muss“, referierte sie beim Festakt. Hier wolle sie weiter forschen, um geschlechtsspezifische Determinanten der Herz­insuffizienz zu identifizieren und indi­vidualisierte Therapieoptionen zu erarbeiten.

„Diese schwierige Jonglage im Dienst der Familie und von Klinik und Wissenschaft geht sie stets mit gutem Humor an, sie hat immer ein Lächeln oder einen freundlichen Satz bereit, für ihre Patienten, für das Personal, für ihre Kolleginnen und Kollegen“, resümiert Störk. „Für dieses empathische Durchhaltevermögen, das vielen auch als Vorbild dient, bewundere ich Dich, Caroline.“