Die Nieren wertschätzen!

Prof. Dr. Christoph Wanner, der Leiter der Nephrologie des Uni­klinikums Würzburg, startete als Präsident der Europäischen Gesellschaft für Nephrologie ERA-EDTA in diesem Frühjahr eine europaweite Nierenkampagne.

Der Würzburger Nephrologe Prof. Dr. Christoph Wanner ist Präsident der europäischen nephrologischen Fachgesellschaft ERA-EDTA.

Infos zur Kampagne „Strong Kidneys“

Details zur Kampagne „Strong Kidneys“ und deren Initiator Prof. Dr. Christoph Wanner gibt es hier: www.ukw.de/strongkidneys Und einen Animationsfilm zum Thema finden Sie hier: www.ukw.de/strongkidneys-film

Alle fünf Minuten strömt das gesamte Blut unseres Körpers durch die Nieren. Wie eine Kläranlage reinigen sie unser Blut von Giftstoffen und Abfallprodukten. Neben der Entgiftung sorgen die Nieren für einen ausgeglichenen Wasser- und Salz-Haushalt. Sie regulieren unseren Blutdruck und die Blutbildung, erzeugen lebenswichtige Hormone und sorgen für gesunde Knochen. Genügend Gründe, um regelmäßig zu prüfen, ob es ihnen gut geht. Aktionstage in ganz Europa Das geschieht laut Prof. Dr. Christoph Wanner aber leider viel zu selten. Deshalb rief er als Präsident der Europäischen Gesellschaft für Nephrologie (ERA-EDTA) die europaweite Kampagne European Kidney Health Awareness Days „Strong Kidneys“ ins Leben. „Wir möchten der Allgemeinbevölkerung zeigen, wie faszinierend und wertvoll unsere Nieren sind, und wie man mit gesunder Ernährung, Bewegung, Acht­samkeit und einem Nierentest bei Menschen mit Risiko seine Gesundheit stärken kann“, erläutert Prof. Wanner, der an der Medizinischen Klinik I des UKW die Nephrologie leitet. Bei den European Kidney Health Awareness Days fanden im Mai bis zum Nierenkongress Anfang Juni in Berlin in ganz Europa Aktionen statt. Nierenprobleme entdecken, bevor es zu spät ist Unsere Nieren leiden zunächst leise. Wir spüren es anfangs kaum, wenn ihre Funktion nachlässt. Hinzu kommt, dass die Anzeichen für eine Nieren­erkrankung zu Beginn nicht spezifisch sind. Wer denkt schon bei anhaltender Müdigkeit, geschwollenen Beinen und Augen, Muskelkrämpfen und Knochen­schmerzen, juckender Haut und Appetitlosigkeit direkt an eine Nierenerkrankung?

Eine Schlüsselrolle beim Screening und der Risikominimierung haben daher die Hausärzte. „Ihnen möchten wir eine regelmäßige Früherkennung bei ihren Patienten nahelegen. Wird eine chronische Nierenerkrankung rechtzeitig erkannt und angemessen behandelt, kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt oder sogar gestoppt sowie das Risiko der damit verbundenen Komplikationen verringert werden“, so Wanner.

Ein systematisches und regelmäßiges Nierenscreening ist vor allem für Diabetiker und Menschen mit erhöhtem Blutdruck unerlässlich. Denn Zucker und Bluthochdruck bedrohen die Nieren, ebenso wie starkes Übergewicht und Vorerkrankungen. „Warten Sie nicht, bis das Herz auch in Mitleidenschaft gezogen wird, Sie eine Dialyse oder eine Transplantation benötigen“, betont Prof. Wanner.

Bild: D. Peter | Film: Click&Clever