Anti­infektiva-App

als neue Informations­plattform

Mit einer eigenentwickelten Web-App können die Ärztinnen und Ärzte des UKW jetzt von ihren Smartphones und Tablets aus schnell und unkompliziert auf die beim Einsatz von Antiinfektiva geltenden Standards zugreifen.

„Um Antiinfektiva, also zum Beispiel Antibiotika, verantwortungsvoll einsetzen zu können, müssen die verschreibenden Ärztinnen und Ärzte möglichst schnell und unkompliziert über die hierbei aktuell geltenden Standards informiert werden“, sagt Dr. Güzin Surat. Als Antimicrobial-Stewardship (AMS)-Beauftragte strebt sie am Uniklinikum Würzburg (UKW) danach, die Qualität der Antiinfektiva-Behandlung zu sichern und – wo erforderlich – zu verbessern. Auf Initiative der Arbeitsgruppe AMS des UKW und als weiterer Schritt auf diesem Weg entwickelte das Servicezentrum Medizin-Informatik (SMI) des UKW in einem zweijährigen Prozess eine Antiinfektiva-Web-App, die nun in die Anwendung ging.

Seit Anfang Februar dieses Jahres finden alle Ärztinnen und Ärzte des UKW auf ihren Dienst-Smartphones und Dienst­tablets ein Icon, das mit einer für mobile Endgeräte optimierten Webseite verknüpft. „Hierüber haben sie Zugriff auf alle Antiinfektiva-Standards des UKW in immer neuester Version“, schildert Philipp Leßnau, der am SMI für die Programmierung dieses digitalen Angebots zuständig ist. Weiterhin ersetzt die Webseite auch das bisherige Dokumentenlenkungssystem im Bereich der AMS.

Kommunikationskanal und Schulungsmedium „Das Medium ist allerdings weit mehr als ein digitales Nachschlagewerk und Qualitätsmanagementinstrument“, betont Dr. Surat. So dient die Anwendung nach ihren Worten auch als Kommunikationskanal, der die Nutzerinnen und Nutzer mit aktuellen Meldungen und monatlichen Tipps übersichtlich und bequem auf dem aktuellen Stand hält. In Zukunft soll über die App auch ein direkter Austausch – zum Beispiel über relevante mikrobiologische Befunde – mit dem AMSTeam des UKW möglich sein.

Als weitere Funktion ist ein Antiinfektiva-Quiz geplant, das auf eine spielerische Wissensvermittlung abzielt. „Im Moment sammeln wir Praxiserfahrungen mit dem zunächst auf das UKW beschränkten Einsatz“, erläutert Philipp Leßnau und fährt fort: „Es ist aber geplant, das Angebot auch auf das regionale AMS-Kliniknetzwerk auszurollen.“ Bei diesem Netzwerk berät und schult die Arbeitsgruppe AMS des Uniklinikums auf Basis von Kooperationsverträgen andere Krankenhäuser in Mainfranken zu den Themen der Antimicrobial Stewardship.