Die Gründer der Applimeda GmbH, Maxime le Maire und Tobias Heusinger (Zweiter und Dritter von links), mit ihren Ansprechpartnern am UKW – PD Dr. Marc Schmalzing, Dr. Matthias Fröhlich und Dr. Patrick-Pascal Strunz (v. l.). Es fehlt Anna Fleischer.

Preiswürdige Trainings-App

Patientinnen und Patienten mit ankylosierender Spondylitis – früher als Morbus Bechterew bezeichnet – leiden an einer unheilbaren, chronisch-entzündlichen Erkrankung, die sich häufig durch starke Rückenschmerzen äußert und unter anderem zur Versteifung der Wirbelsäule führen kann. Als Gegenmaßnahme ist vor allem eine richtig durchgeführte Bewegungstherapie entscheidend. „In der Realität zeigt sich jedoch, dass ein Großteil der Betroffenen diese Therapie nur unzureichend oder gar nicht ausführt“, berichtet Maxime le Maire. Um diese Versorgungslücke zu schließen, arbeitet der Würzburger Medizinstudent zusammen mit seinem Studienkollegen Tobias Heusinger und dem Aachener Informatiker Johannes Raufeisen seit rund eineinhalb Jahren an einer Smartphone-App, die Menschen mit ankylosierender Spondylitis spielerisch zur Bewegungstherapie anleiten und motivieren soll. Für die weitere Entwicklung gründeten sie im November 2021 das Start-up-Unternehmen Applimeda GmbH.

Ihre Produktidee wurde im April 2022 beim „Gründungswettbewerb – Digitale Innovationen" des Bundeswirtschaftsministeriums mit einem Preisgeld von 7.000 Euro ausgezeichnet. Studie zur klinischen Wirksamkeit geplant Einer der Kooperationspartner des Gründerteams ist das Würzburger Uniklinikum. „Ende 2020 nahmen wir im Zusammenhang mit unserer geplanten App Kontakt mit der Rheumatologie des UKW auf“, berichtet Heusinger und fährt fort: „Daraus entwickelte sich der Plan, die klinische Wirksamkeit der App in einer Studie am Klinikum zu überprüfen.“ Diese soll im ersten Quartal 2023 mit rund 200 Patientinnen und Patienten starten. Maxime le Maire und Tobias Heusinger sind eng in die Durchführung und Planung der Studie eingeschlossen. Von Seiten des UKW betreuen Privatdozent Dr. Marc Schmalzing, der Leiter des Schwerpunkts Rheumatologie / Klinische Immunologie, seine Kollegen Dr. Patrick-Pascal Strunz und Dr. Matthias Fröhlich sowie Anna Fleischer vom Schwerpunkt Psychosomatische Medizin das Projekt.

Verdienstmedaillen für die Professoren Ertl und Heidland

Beim Stiftungsfest der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) am 11. Mai dieses Jahres wurden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich um die Hochschule verdient gemacht haben. Unter den mit der Julius-Maximilians-Verdienstmedaille Geehrten fanden sich mit Prof. Dr. Georg Ertl und Prof. Dr. August Heidland auch zwei ehemalige Führungskräfte des UKW.

Laut der Laudatio sorgte Prof. Ertl als ehemaliger Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKW unter anderem dafür, dass das Klinikum eine herausragende Perspektive für seine strukturelle und bauliche Weiterentwicklung erhielt

Prof. Heidland baute am UKW eine hoch angesehene Nephrologie auf. Außerdem initiierte er die Aktion „Würzburger Gelehrtentafeln“, bei der seit dem Jahr 2015 öffentlich angebrachte Tafeln über bedeutende Persönlichkeiten aus der Universitätsgeschichte informieren.

Bei der Auszeichnung: Prof. Dr. Georg Ertl mit JMU-Vizepräsidentin Doris Fischer.

Prof. Dr. August Heidland erhielt die Julius-­ Maximilians-Verdienstmedaille von JMU-Vizepräsidentin Anja Schlömerkemper.

Bilder: Rudi Merkl / Universität Würzburg

Kinderklinik und Kinder­chirurgie ausgezeichnet

Die Kinderklinik und die Kinderchirurgie des UKW erhielten in diesem Frühjahr erneut das Gütesiegel „Ausgezeichnet. Für Kinder“. Das in zweijährigem Rhythmus vergebene ­Zertifikat bescheinigt hohe Qualitätsstandards bei der statio­nären Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Das Bild zeigt links Prof. Dr. Christoph Härtel, den Direktor der Universitäts-Kinderklinik zusammen mit Prof. Dr. Thomas Meyer, der die Abteilung für Kinder­chirurgie der Chirurgischen Universitätsklinik leitet.

Normalhörende über 70 gesucht

Das zur HNO-Klinik des UKW gehörende Comprehensive Hearing Center (CHC) Würzburg führt derzeit eine Studie durch, bei der es um kortikale akustisch evozierte Potenziale (CAEP) geht, also um Veränderung des Elektroenzephalogramms (EEG), die durch ein Schallereignis hervorgerufen werden. Eines der Ziele dabei ist es, diese Veränderungen bei älteren und jüngeren Erwachsenen zu vergleichen. Im Idealfall könnte so ermittelt werden, ob eine Degeneration des Hörens bereits vor der Verschlechterung des Tonaudiogramms erkennbar ist. Messung ohne aktive Mitarbeit Für diese Forschungsarbeit suchen die beteiligten Wissenschaftlerinnen des CHC Probandinnen und Probanden, die über 70 Jahre alt und altersgerecht normalhörend sind. Diesen werden für die CAEP-Messung Klebeelektroden am Kopf befestigt. Anschließend werden verschiedene Stimuli über Lautsprecher dargeboten. Über die Elektroden werden die Potenziale ohne aktive Mitarbeit der Probandin oder des Probanden aufgezeichnet. Die Sitzung dauert insgesamt etwa eine Stunde. Die Messungen finden in der HNO-Klinik in der Abteilung CHC statt. Weitere Informationen gibt es bei Michelle Krüger unter E-Mail krueger_m@ukw.de oder Tel. 0931­­ / 201-21209.

So sieht die Messanordnung bei der CAEP-Messung aus.

Zahlen bitte

20

Seit der Einführung im Jahr 2018 wurden an der HNO-Klinik des UKW 20 Zungenschrittmacher implantiert (Stand: Ende Mai 2022). Das Gerät hat sich damit als wirksame Therapie gegen obstruktive Schlafapnoe fest etabliert.