Neue Studie
HealthCare Hackathon: Premiere ein voller Erfolg

Beim ersten Würzburger HealthCare Hackathon Ende Januar fanden 20 Hacker und eine Hackerin in zwei Tagen technologische Lösungen für fünf medizinische Herausforderungen des UKW.
Neue Studie
HealthCare Hackathon: Premiere ein voller Erfolg
Beim ersten Würzburger HealthCare Hackathon Ende Januar fanden 20 Hacker und eine Hackerin in zwei Tagen technologische Lösungen für fünf medizinische Herausforderungen des UKW.
Healthcare Hackathons stärken die Brücke zwischen Medizin und Informatik. Das Wort „Hacken“, das umgangssprachlich eher negativ besetzt ist und meist mit dem illegalen Eindringen in Computersysteme assoziiert wird, geht dabei auf den ursprünglichen Begriff des kreativen Experimentierens mit Technik zurück und ist durchweg positiv konnotiert. Der erste Würzburger HealthCare Hackathon fand am 25. und 26. Januar dieses Jahres statt und war der erste seiner Art in Bayern. Dazu reichten im Vorfeld Ärztinnen und Ärzte des UKW 30 Projekte ein. Von diesen wurden von 20 Hackern und einer Hackerin aus dem gesamten Bundesgebiet letzten Endes sechs im Ideenlabor im Tower des Zentrums für Digitale Innovationen (ZDI) Mainfranken am Würzburger Hubland bearbeitet. Ein Ergebnis: Neue KI-basierte Lösung in der rheumatologischen Diagnostik Das vierköpfige Hackerteam, das bei der Abschlusspräsentation den ersten Platz belegte und damit 1.000 Euro gewann, entwickelte in den beiden Veranstaltungstagen eine KI-basierte Software zur Analyse von Kapillarmikroskopie-Bildern zur Unterstützung der rheumatologischen Diagnostik. Dr. Patrick-Pascal Strunz, Assistenzarzt in der Rheumatologie am UKW, erläutert die Hintergründe: „Um Rheuma zu diagnostizieren, untersuchen wir neben Blutwerten und klinischen Befunden auch das Kapillarbett, die Nagelhaut auf mindestens sechs Fingernägeln. Anhand der Morphologie der Nagelhaut können verschiedene Erkrankungen diagnostiziert werden. Allerdings ist die Untersuchung sehr zeitaufwändig.“ Das neu geschaffene Programm trat bei der Abschlusspräsentation gegen den Mediziner an und konnte bei der Bildanalyse qualitativ mithalten. „Im Test gegen mich gab es überraschend viele Übereinstimmungen“, sagt Dr. Strunz. Das Team will seine „Cap-KI“ nun dem Leiter des Schwerpunkts Rheumatologie und Klinische Immunologie am UKW, Privatdozent Dr. Marc Schmalzing, vorstellen. Setzt sich der Prototyp durch, bedeutet das eine Zeitersparnis von 90 Prozent im klinischen Alltag. Initiiert wurde der erste Würzburg HealthCare Hackathon von Rüdiger Pryss, Professor für Medizinische Informatik am Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie sowie am Institut für Medizinische Datenwissenschaften, gemeinsam mit dem ZDI Mainfranken und dem Innovations- und Gründerzentrum Würzburg. Er berichtet: „Generell wird nicht jedes Ergebnis bis zur Marktreife weiterentwickelt, aber alle Ideen wirken stimulierend und stehen der Allgemeinheit zur Verfügung. Immerhin hatten wir in Würzburg nach 14 Stunden Hacken für sechs Challenges fünf Prototypen, deren Funktionalität in Proof of Concepts nachgewiesen wurde.“ Bei der Interdisziplinären AG Digitale Medizin mitmachen Wie geht es weiter? „Natürlich 2025 mit dem nächsten HealthCare Hackathon in Würzburg“, kündigt Prof. Pryss an. Und wer bis dahin nicht warten möchte: Viele, die am Hackathon beteiligt waren, engagieren sich in der neu gegründeten Interdisziplinären AG Digitale Medizin. Darin vernetzen sich verschiedene Abteilungen des UKW und der Uni Würzburg, um Synergien zu nutzen und die Digitalisierung in der medizinischen Forschung, Lehre und Behandlung weiter voranzutreiben. Weitere Informationen gibt es auf Anfrage unter E-Mail: digital@ukw.de