Befragung: Wie lief die Pflege von Angehörigen während der Corona-Pandemie?
Das Institut für Allgemeinmedizin am UKW sucht für eine Befragung Menschen, die zwischen März und Dezember 2020 eine nahestehende Person unentgeltlich gepflegt haben. „In jenem Zeitraum haben die Covid-19-Pandemie und die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Virus die Situation in der Angehörigenpflege maßgeblich beeinträchtigt“, schildert Prof. Dr. Ildikó Gágyor, eine der beiden Leiterinnen des Instituts, und fährt fort: „In unserer Studie wollen wir die dabei von den Pflegepersonen gemachten Erfahrungen analysieren, um in zukünftigen Krisensituationen diese Form der Pflege besser unterstützen zu können.“ Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer müssen volljährig sein, über gute Deutschkenntnisse verfügen und im fraglichen Zeitraum mindestens zehn Stunden pro Woche pflegerisch tätig gewesen sein. Bei der Umfrage ist ein Fragenbogen online oder in Papierform auszufüllen, der Zeitbedarf beträgt etwa 30 bis 45 Minuten. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich für ein vertiefendes Interview zu melden. Die Studie ist Teil des vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderten Forschungsprojektes „CollPan“, das sich mit den indirekten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie beschäftigt.

Bild: Carolin Liebscher
Große und kleine Forschende für Studien gesucht
Mit einem vertieften Verständnis darüber, wie Prozesse beim Lernen und Entscheidungentreffen aussehen, können Risiko- und Schutzfaktoren für die Entstehung psychischer Probleme identifiziert werden. Zukünftig könnte dies zu einer besseren Früherkennung, Diagnostik und Intervention führen – doch zuvor müssen diese Verhaltensweisen und Prozesse besser untersucht werden. Dazu führt die Arbeitsgruppe „Lernen und Motivation in der Entwicklungspsychiatrie, Psychotherapie und Prävention“ von Prof. Dr. Andrea Reiter am Zentrum für Psychische Gesundheit des UKW mehrere Studien durch. Für diese werden Teilnehmende zwischen acht und 30 Jahren gesucht. Spielerische Experimente und Knobelaufgaben In den Studien nehmen sie an altersgerechten, spielerischen Experimenten am PC Teil, in denen zum Beispiel ein Raumschiff gesteuert werden muss. Außerdem sind Fragebögen auszufüllen und Knobelaufgaben zu lösen. Die Arbeitsgruppe führt zum einen Onlinestudien durch, an denen von zu Hause aus mitgemacht werden kann. Zum anderen gibt es Experimente in den Räumen des UKW, wodurch der Einsatz einer VR-Brille möglich ist. Bei Studien, in denen die Bildgebungsverfahren EEG oder MRT verwendet werden, können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch einen Blick auf das eigene Gehirn und die Hirnaktivität werfen. Je nach Studie sind ein oder mehrere Termine erforderlich, die zwischen einer und 2,5 Stunden lang sein können. Pro Stunde gibt es eine Aufwandsentschädigung von rund zehn Euro und meist zusätzlich Gewinne aus den Computerspielen. Interessierte, die sich über die untenstehenden Kontaktmöglichkeiten melden, bekommen die Studien vorgestellt und können Fragen stellen. Anschließend entscheiden sie, ob sie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihrer Teilnahme unterstützen möchten. Bei Minderjährigen muss das Einverständnis einer oder eines Sorgeberechtigten zur Kontaktaufnahme und Teilnahme vorliegen.
FLEX4UKW von der AOK Bayern ausgezeichnet
Das Projekt FLEX4UKW des UKW wurde Ende 2023 von der AOK Bayern mit dem Preis „Gesunde Pflege“ ausgezeichnet. Bei dem Wettbewerb wurden Projekte aus der Pflege gesucht, die eine gesunde Organisationskultur und die Gesundheit der Mitarbeitenden nachhaltig fördern. Über FLEX4UKW Das Projekt im Pflegebereich startete im November 2022. Das Konzept dahinter: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können ihre Dienstpläne frei gestalten und bestimmen damit individuell ihren Arbeitsumfang. Zudem können sie aus elf inhaltlichen Clustern wählen, beispielsweise Onkologie oder Operative Medizin. Die Beschäftigten aus dem FLEX-Team arbeiten in den Bereichen, in denen es zu Personalausfällen kommt.
Gemeinsame Freude über die Auszeichnung (v.l.): Alexander Pröbstle (Direktor der AOK Würzburg), Cashanna Schöller, Anke Kaiser (beide FLEX-Büro UKW), Matthias Uhlmann, stellvertretender Pflegedirektor am UKW, Delia Schumacher (FLEX-Büro UKW), PD Dr. Tim von Oertzen, Ärztlicher Direktor des UKW und Volker Weißmann (Berater für Betriebliches Gesundheitsmanagement, AOK).



Doppelte Festveranstaltung zu Mentoring med
Am 23. Januar dieses Jahres kamen im Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus gleich zwei Gründen zusammen. Zum einen wurde das 15-jährige Jubiläum von Mentoring med gefeiert, zum anderen markierte die Veranstaltung den feierlichen Auftakt der neuen Runde von Mentoring Med Peer. Mentoring med ist ein im Jahr 2008 von der Würzburger Universitätsmedizin gestartetes Mentoringprogramm für zunächst nur weibliche wissenschaftliche Nachwuchskräfte (siehe auch klinikum & wir 3/2023). Mit Mentoring med Peer wurde in 2016 ein zusätzliches Programm ins Leben gerufen, das auch Männern offensteht. Im Januar 2024 startete hier ein weiterer Durchlauf. Bei der Veranstaltung begrüßten PD Dr. Tim von Oertzen, der Ärztliche Direktor des UKW, Prodekanin Prof. Dr. Stefanie Hahner und Sibylle Brückner, die Programmleiterin von Mentoring med, 20 neue Mentees sowie den Pool von 26 Mentorinnen und Mentoren. Anschließend referierte Dr. Karin Greiner-Simank über das „Arroganzprinzip“ nach Dr. Peter Modler. Sie verdeutlichte in ihrem praxis- und erfahrungsorientierten Gastvortrag, dass es durchaus karriererelevant sein kann, zu verstehen, dass es bei Machtspielen und Revierkämpfen zwei grundlegend unterschiedliche Kommunikationssysteme gibt: ein vertikales, eher männlich geprägtes, und ein horizontales, eher weiblich dominiertes. „Erstrebenswert ist es, diese nicht nur zu (er)kennen, sondern sie auch analysieren und anwenden zu können“, so die Chirurgin und Mutter von zwei Söhnen, die seit vielen Jahren – insbesondere weibliche – Führungskräfte berät.

Gastreferentin Dr. Karin Greiner-Simank.

Gastreferentin Dr. Karin Greiner-Simank.
Doppelte Festveranstaltung zu Mentoring med
Am 23. Januar dieses Jahres kamen im Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus gleich zwei Gründen zusammen. Zum einen wurde das 15-jährige Jubiläum von Mentoring med gefeiert, zum anderen markierte die Veranstaltung den feierlichen Auftakt der neuen Runde von Mentoring Med Peer. Mentoring med ist ein im Jahr 2008 von der Würzburger Universitätsmedizin gestartetes Mentoringprogramm für zunächst nur weibliche wissenschaftliche Nachwuchskräfte (siehe auch klinikum & wir 3/2023). Mit Mentoring med Peer wurde in 2016 ein zusätzliches Programm ins Leben gerufen, das auch Männern offensteht. Im Januar 2024 startete hier ein weiterer Durchlauf. Bei der Veranstaltung begrüßten PD Dr. Tim von Oertzen, der Ärztliche Direktor des UKW, Prodekanin Prof. Dr. Stefanie Hahner und Sibylle Brückner, die Programmleiterin von Mentoring med, 20 neue Mentees sowie den Pool von 26 Mentorinnen und Mentoren. Anschließend referierte Dr. Karin Greiner-Simank über das „Arroganzprinzip“ nach Dr. Peter Modler. Sie verdeutlichte in ihrem praxis- und erfahrungsorientierten Gastvortrag, dass es durchaus karriererelevant sein kann, zu verstehen, dass es bei Machtspielen und Revierkämpfen zwei grundlegend unterschiedliche Kommunikationssysteme gibt: ein vertikales, eher männlich geprägtes, und ein horizontales, eher weiblich dominiertes. „Erstrebenswert ist es, diese nicht nur zu (er)kennen, sondern sie auch analysieren und anwenden zu können“, so die Chirurgin und Mutter von zwei Söhnen, die seit vielen Jahren – insbesondere weibliche – Führungskräfte berät.
