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Universitäts-Frauenklinik: Begehrte Aufkleber schmücken Chemotherapie-Pässe

Seit vielen Jahren verziert eine onkologische Fachkraft der Chemotherapie-Ambulanz der Würzburger Universitäts-Frauenklinik die Therapiepässe der Krebspatientinnen mit fröhlich-bunten Stickern. Was als spontane Idee begann, ist längst eine beliebte Tradition.

Die Patientin Christina W. (links) und Schwester Katja Ziegler (rechts) präsentieren den mit Aufklebern verzierten Therapiepass.
Die Patientin Christina W. (links) und Schwester Katja Ziegler präsentieren den mit Aufklebern verzierten Therapiepass.
Mit den Stickern wird der Therapiepass zu „einer Art Poesiealbum“. Bild: UKW / Katja Ziegler
Mit den Stickern wird der Therapiepass zu „einer Art Poesiealbum“. Bild: UKW / Katja Ziegler
In diesem Fall dienten die Aufkleber-Motive zur Inspiration für Schmuckelemente am Sammelarmband der Patientin.  Bild: UKW / Katja Ziegler
In diesem Fall dienten die Aufkleber-Motive zur Inspiration für Schmuckelemente am Sammelarmband der Patientin. Bild: UKW / Katja Ziegler

Würzburg. Vor gut 22 Jahren entschied Tobias, das Sticker-Sammeln aufzugeben. Der damals Zwölfjährige hätte das bunte Aufkleber-Konvolut einfach entsorgt. Zu schade, wie seine Mutter Katja Ziegler fand. Stattdessen nahm die onkologische Fachkraft die vielen Abzieh-Blätter mit Smilies, Herzen, Tieren und Blüten mit an ihren Arbeitsplatz in der Chemotherapie-Ambulanz der Würzburger Universitäts-Frauenklinik. Dort begann sie aus einer spontanen Idee heraus, mit den fröhlichen Blickfängen die Therapiepässe der Krebspatientinnen zu verzieren. „Unsere Frauen erhalten dieses Dokument zu Beginn ihrer Behandlung. In das Heft werden die Diagnose sowie fortlaufend die Therapien, Laborwerte und Behandlungstermine notiert“, erläutert die erfahrene Pflegekraft. Nach ihren Worten hilft der Therapiepass sowohl den Patientinnen als auch den Ärztinnen und Ärzten der Frauenklinik und der Hausarztpraxen, einen guten Überblick zu behalten. Auch über lange Zeiträume, schließlich können sich die oft in Zyklen aufgeteilten Chemotherapien zum Teil über viele Monate erstecken. 

Pro Ambulanzbesuch ein neuer Sticker


Trotz – oder vielleicht gerade wegen – dieses ernsten Hintergrunds kam die „Verschönerungsmaßnahme“ bei den Patientinnen vom Start weg sehr gut an. Bei jeder Vorlage des Therapiepasses in der Anmeldung der Ambulanz wurde jeweils ein neuer Sticker platziert – so lange, bis die Sammlung von Tobias aufgebraucht war. „Als es dann plötzlich keine Aufkleber mehr gab, regnete es enttäuschte Nachfragen, so dass wir zuerst aus unserer Kaffeekasse neue Sticker nachkauften“, erinnert sich Katja Ziegler. Allerdings etablierte sich schnell und quasi ‚von selbst‘ der Brauch, dass manche Patientinnen von Zeit zu Zeit neue Aufkleber mitbringen. „Im Moment ist unsere Sticker-Schublade gut gefüllt“, versichert Schwester Katja augenzwinkernd. 

Viele nette Reaktionen und kleine Anekdoten


Aus den über zwei Jahrzehnten, in denen diese Praxis nun schon gelebt wird, gibt es jede Menge kleine Geschichten und positive Reaktionen. Für Christina W. wird der Therapiepass durch die wachsende Bildersammlung „zu einer Art Poesiealbum“, während eine Mitpatientin berichtet, dass die Sprechstundenhelferinnen in der Hausarztpraxis immer ganz neugierig sind, welche neuen Motive es zu entdecken gibt. 
Aktuell versüßt der Ehemann von Christina W. jede ihrer Chemotherapie-Sitzungen mit einem neuen Schmuckelement für ein Sammelarmband. Ob Schmetterling, Blüte oder Igel – bei der Motivwahl orientiert er sich am aktuellen Aufkleber im Therapiepass. 
„Erstmal schlucken mussten wir, als wir von der vierjährigen Tochter einer Patientin erfuhren, die sich wünschte, auch krank zu sein, um auch so schöne Sticker zu bekommen“, berichtet Katja Ziegler und fährt fort: „Wir haben ihr dann zu ihrer großen Freude über ihre Mutter eine Aufkleberserie mit der ‚Eisprinzessin‘ nach Hause geschickt.“ 
Prof. Dr. Achim Wöckel, der Direktor der Frauenklinik, freut sich über die jahrelang gepflegte, „informelle“ Praxis: „Ganzheitliche Betreuung ist ein großes Wort. An diesem Beispiel zeigt sich, wie gut selbst ganz kleine Formen von freundlicher Zuwendung bei unseren Patientinnen ankommen können.“
 

Die Patientin Christina W. (links) und Schwester Katja Ziegler (rechts) präsentieren den mit Aufklebern verzierten Therapiepass.
Die Patientin Christina W. (links) und Schwester Katja Ziegler präsentieren den mit Aufklebern verzierten Therapiepass.
Mit den Stickern wird der Therapiepass zu „einer Art Poesiealbum“. Bild: UKW / Katja Ziegler
Mit den Stickern wird der Therapiepass zu „einer Art Poesiealbum“. Bild: UKW / Katja Ziegler
In diesem Fall dienten die Aufkleber-Motive zur Inspiration für Schmuckelemente am Sammelarmband der Patientin.  Bild: UKW / Katja Ziegler
In diesem Fall dienten die Aufkleber-Motive zur Inspiration für Schmuckelemente am Sammelarmband der Patientin. Bild: UKW / Katja Ziegler

Würzburger Universitäts-Frauenklinik: Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V. sponsert die Stelle einer FBREK-Nurse

Das Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs der Würzburger Universitäts-Frauenklinik plant die Einrichtung einer spezialisierten Pflegestelle. Der Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ übernimmt die Anschubfinanzierung.

Für die Stelle einer neuen FBREK-Nurse an der Würzburger Universitäts-Frauenklinik: Gabriele Nelkenstock vom Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ (Mitte) überreichte einen symbolischen Scheck über 35.000 Euro an Direktor Prof. Dr. Achim Wöckel und Personaloberärztin Dr. Jessica Salmen.  Bild: Jasmin Mühlich
Für die Stelle einer neuen FBREK-Nurse an der Würzburger Universitäts-Frauenklinik: Gabriele Nelkenstock vom Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ (Mitte) überreichte einen symbolischen Scheck über 35.000 Euro an Direktor Prof. Dr. Achim Wöckel und Personaloberärztin Dr. Jessica Salmen. Bild: Jasmin Mühlich

Würzburg. Der Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ finanziert die Halbtagsstelle einer spezialisierten Pflegekraft im Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs (FBREK) an der Würzburger Universitäts-Frauenklinik. Dazu überreichte die Vereinsvorsitzende Gabriele Nelkenstock beim 10. Brustkrebsforum der Klinik am 10. April 2024 einen symbolischen Scheck über 35.000 Euro an Prof. Dr. Achim Wöckel. Der Direktor der Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) erläutert: „In unserem Zentrum werden Patientinnen mit einer hohen familiären, genetisch bedingten Belastung für das Auftreten von Brust- und Eierstockkrebs betreut. Eine sogenannte FBREK-Nurse soll unser interdisziplinäres Team dabei auf vielfältige und innovative Weise unterstützen.“ Beispielsweise wird die neu geschaffene Stelle dazu beitragen, die Abläufe beim Intensivierten Früherkennungs- und Nachsorgeprogramm (IFNP) der Einrichtung weiter zu optimieren. Weiterhin soll die Pflegekraft mit dem Screeninginstrument „Distress-Thermometer“ die individuellen psychosozialen Belastungen der Krebspatientinnen erfassen. Hinzu kommen administrative Aufgaben sowie die Mitarbeit bei den am FBREK-Zentrum des UKW laufenden wissenschaftlichen Studien.

Anschubfinanzierung führt zu dauerhaften Stellen

„Schon in der Vergangenheit hat die ‚Anschubfinanzierung‘ von ‚Hilfe im Kampf gegen Krebs‘ zur späteren dauerhafte Etablierung wertvoller Kräfte an der Frauenklinik geführt, zuletzt zum Beispiel bei der Schaffung der Stellen von zwei Breast Care Nurses“, berichtet Prof. Wöckel und fährt fort: „Wir bedanken uns erneut – gerade auch im Namen unserer Patientinnen – sehr herzlich für die unbürokratisch bereitgestellten Mittel.“ Und Gabriele Nelkenstock betont: „Bei der Umsetzung von Verbesserungsansätzen in der Onkologie kommt weiteren Fachkräften eine Schlüsselrolle zu. Wir freuen uns, wenn wir helfen können, diese zielführenden Ideen auch Realität werden zu lassen.“

Jetzt noch bewerben

Die Ausschreibung für die Besetzung der FBREK-Nurse (m/w/d) läuft noch, Bewerbungen sind nach wie vor hoch willkommen. Gesucht wird eine Gesundheits- und Krankenpflegekraft, eine Medizinische Fachangestellte oder ein Medizinischer Fachangestellter mit jeweils klinisch-praktischer Erfahrung in der Betreuung von onkologischen Patientinnen oder Patienten. Hier geht’s zur Stellenausschreibung: https://karriere.ukw.de/de/jobs/270/fbrek-nurse-mwd-gesundheits-und-krankenpflegerin-mfa-in-teilzeit-50

Wer die Arbeit von „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ unterstützen möchte, kann dies tun unter Spendenkonto:

Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.
Castell Bank Würzburg
IBAN: DE74 7903 0001 0000 0092 45 
www.kampfgegenkrebs.de

Für die Stelle einer neuen FBREK-Nurse an der Würzburger Universitäts-Frauenklinik: Gabriele Nelkenstock vom Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ (Mitte) überreichte einen symbolischen Scheck über 35.000 Euro an Direktor Prof. Dr. Achim Wöckel und Personaloberärztin Dr. Jessica Salmen.  Bild: Jasmin Mühlich
Für die Stelle einer neuen FBREK-Nurse an der Würzburger Universitäts-Frauenklinik: Gabriele Nelkenstock vom Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ (Mitte) überreichte einen symbolischen Scheck über 35.000 Euro an Direktor Prof. Dr. Achim Wöckel und Personaloberärztin Dr. Jessica Salmen. Bild: Jasmin Mühlich

10. Brustkrebs-Forum der Würzburger Universitäts-Frauenklinik: Wie können Betroffene für sich selbst aktiv werden?

Am Mittwoch, den 10. April 2024 lädt die Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg zum 10. Brustkrebs-Forum ein. Im Mittelpunkt des Informationsabends steht diesmal die Frage: „Leben mit und nach Brustkrebs – wie kann ich selbst aktiv für mich sorgen?“.

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Würzburg. Es ist ein kleines Jubiläum: Bereits zum zehnten Mal lädt die Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) Patientinnen und Patienten, deren Angehörige sowie alle sonstig Interessierten zu ihrem jährlichen Brustkrebs-Forum ein. Die kostenlose Informationsveranstaltung findet am Mittwoch, den 10. April 2024 ab 18:00 Uhr im Hörsaal 1 des Zentrums für Innere Medizin (ZIM) an der Oberdürrbacher Straße statt.

„Seit dem ersten Brustkrebs-Forum im Jahr 2014 hat sich die medizinische Versorgung unserer onkologischen Patientinnen und -Patienten kontinuierlich weiterentwickelt – sowohl durch innovative Therapieangebote, als auch durch neue, zielführende Versorgungsstrukturen“, berichtet Prof. Dr. Achim Wöckel. Der Direktor der Würzburger Universitäts-Frauenklink fährt fort: „So können wir heute in unserem zertifizierten Brustzentrum nicht nur Behandlungen nach qualitätsgesicherten Standards leisten, sondern im Verbund mit dem Comprehensive Cancer Center WERA und dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen WERA im Rahmen von Studienkonzepten auch hocheffektive, individuelle Therapien anbieten.“

Hohes Interesse an komplementären Möglichkeiten

Neben dem Informationsbedürfnis zu den diversen klinischen Behandlungsoptionen beobachtet das Team der Frauenklinik seit einiger Zeit auch ein zunehmendes Interesse der Betroffenen an komplementären Maßnahmen. Prof. Wöckel: „Viele unserer Patientinnen und Patienten wollen wissen, was sie selbst für ein bestmögliches Behandlungsergebnis, eine hohe Lebensqualität und eine stabile Psyche tun können.“ Und genau diesen Fragen widmet sich schwerpunktmäßig das diesjährige Brustkrebs-Forum. So kommen in den Vorträgen des Abends neben Prof. Wöckel und Dr. Jessica Salmen als onko-medizinische Fachleute auch Dr. Elisabeth Jentschke vom Psychoonkologischen Dienst des UKW sowie Beate Beyrich vom Verein Frauenselbsthilfe Krebs zu Wort.

Infostände von Selbsthilfe und unterstützenden Initiativen

Bereichert werden die Vorträge und anschließenden Diskussionen im Hörsaal durch Infostände in der Magistrale des ZIM. Dort werden sich neben der Frauenselbsthilfe Krebs e.V. auch die beiden Initiativen vorstellen, die seit Jahren ehrenamtlich kostenlose Mützen beziehungsweise Herzkissen für die Patientinnen der Frauenklinik herstellen. „Über diese Beteiligung freue ich mich besonders, denn sowohl das Engagement der Selbsthilfe, als auch die mit den Mützen und Herzkissen ausgedrückte, wortwörtlich greifbare Solidarität sind wertvolle ganzheitliche Unterstützungsangebote, die unsere klinischen Bemühungen aufs Beste ergänzen“, kommentiert Prof. Wöckel.

Da die Zahl der Teilnehmenden beim Brustkrebs-Forum begrenzt ist, ist eine Anmeldung bis spätestens 5. April 2024 erforderlich unter E-Mail: selbsthilfe@ ukw.de.

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Hilfe im Kampf gegen Krebs spendiert zwei Kaffeeautomaten
Gemeinsame Freude an einem der beiden gespendeten Kaffeeautomaten (von links): Patientin Corinna Schömig, Katja Ziegler (Fachpflegekraft der GOT), Gabriele Nelkenstock (Vorsitzende von Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.), Sabine Steigerwald (Fachpflegekraft der IOT) und Dr. Jessica Salmen (Leiterin der GOT). Bild: UKW / Susanne Just

Seit kurzem verfügen das Interdisziplinäre onkologische Tagestherapiezentrum (IOT) und die Gynäkologisch-onkologische Tagesklinik (GOT) des Uniklinikums Würzburg (UKW) über zwei topmoderne Kaffeevollautomaten. Auf Knopfdruck produzieren sie für die Patientinnen und Patienten, wie auch für die Beschäftigten der beiden Einrichtungen gratis diverse Varianten des anregenden Heißgetränks. Finanziert wurden die Maschinen im Wert von zusammen rund 8.000 Euro vom Würzburger Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“. Dessen Vorsitzende Gabriele Nelkenstock erläutert: „Die Diagnose Krebs und die damit beginnende Therapiebelastung zehren enorm an Körper und Geist der Betroffenen. Wir sind dankbar für die langjährig hervorragende Zusammenarbeit mit den beiden Kliniken und hoffen, dass wir mit dieser kleinen Unterstützung einen Beitrag zum Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten sowie der hoch engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten können.“

Verantwortlich für fast 80 Prozent der ambulanten Krebstherapien am UKW

Die beiden onkologischen Therapiezentren sind jeweils Einrichtungen der Medizinischen Klinik II und der Frauenklinik, die seit kurzem gemeinsam im Gebäude C16 des UKW an der Josef-Schneider-Straße untergebracht sind. Sie bieten erwachsenen Patientinnen und Patienten das gesamte Spektrum moderner medikamentöser Tumortherapien – Chemo-, Immun- und zielgerichtete Therapien – sowie unterstützende Behandlungsmethoden an. In Summe erbringen sie fast 80 Prozent aller ambulanten Krebstherapien am UKW.

Auch ein Zeichen der Solidarität und Wertschätzung

Beide Teams bedanken sich herzlich bei „Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.“ für die freundliche Spende. Diese verschönere nicht nur den Krankenhausalltag, sondern symbolisiere auch Solidarität mit den Patientinnen und Patienten sowie Wertschätzung für die geleistete medizinische und pflegerische Arbeit.

Gemeinsame Freude an einem der beiden gespendeten Kaffeeautomaten (von links): Patientin Corinna Schömig, Katja Ziegler (Fachpflegekraft der GOT), Gabriele Nelkenstock (Vorsitzende von Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.), Sabine Steigerwald (Fachpflegekraft der IOT) und Dr. Jessica Salmen (Leiterin der GOT). Bild: UKW / Susanne Just

Informationsabend zur Endometriose

Endometriose kann für teils massive Beschwerden sorgen und auch einer Schwangerschaft im Wege stehen. Die Würzburger Universitäts-Frauenklinik lädt alle Interessierten am Mittwoch, den 13. März 2024, zu einem Informationsabend über die zweithäufigste weibliche Erkrankung ein.

Prof. Dr. Achim Wöckel, Dr. Anastasia Altides und Dr. Saskia-Laureen Herbert
Prof. Dr. Achim Wöckel, Dr. Anastasia Altides und Dr. Saskia-Laureen Herbert (rechts) von der Würzburger Universitäts-Frauenklinik beantworten am 13. März 2024 Fragen zu Endometriose, Unterbauchschmerzen und Kinderwunsch. Bilder: UKW / Thomas Berberich

Etwa jede zehnte Frau in Deutschland ist von Endometriose betroffen. Die gutartige Erkrankung liegt damit nach dem Brustkrebs auf Platz Zwei der häufigsten weiblichen Krankheiten. Bei der Endometriose wachsen gebärmutterschleimhautähnliche Zellverbände außerhalb der Gebärmutterhöhle, also zum Beispiel im Scheidenbereich, im Bauchfell, in den Eierstöcken oder in der Darmwand. „Je nach Lokalisation und Einzelfall kann dies zu sehr unterschiedlichen Beschwerden führen, was die richtige Diagnosestellung oft zu einer Herausforderung macht“, weiß Prof. Dr. Achim Wöckel. 

Vor diesem Hintergrund laden der Direktor der Würzburger Universitäts-Frauenklinik und sein Team am Mittwoch, den 13. März 2024 alle Interessierten zu einem kostenlosen Informationsabend über Endometriose mit dem Untertitel „Wenn unklare Unterbauchschmerzen einen Namen bekommen“ ein. Die Veranstaltung findet um 18:00 Uhr im Hörsaal 1 des Zentrums für Innere Medizin des Uniklinikums Würzburg (UKW) an der Oberdürrbacher Straße 6 statt.

Nach einer Einführung durch Prof. Wöckel widmet sich Dr. Anastasia Altides, die Leiterin des zertifizierten Endometriosezentrums des UKW, in ihrem Vortrag speziell den Zusammenhängen zwischen Endometriose und Schmerzen.

Endometriose-Symptome verhindern Schwangerschaft

Anschließend referiert Dr. Saskia-Laureen Herbert vom Zentrum für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin des UKW über Endometriose und Kinderwunsch. Sie erläutert: „Bei von Endometriose betroffenen Frauen kann eine ganze Reihe von Symptomen einer spontanen Schwangerschaft im Weg stehen. In einem spezialisierten Endometriose- und Kinderwunschzentrum sorgen viel Erfahrung, topaktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und modernste Ausstattung für die besten Chancen, diese Probleme in den Griff zu bekommen.“

Abgerundet wird der Infoabend durch eine ausführliche Diskussionsrunde mit dem Auditorium.

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bis spätestens 1. März 2024 erforderlich. Dazu kontaktiert man Gabriele Nelkenstock, die Selbsthilfebeauftragte des UKW, unter E-Mail: selbsthilfe@ukw.de.

Prof. Dr. Achim Wöckel, Dr. Anastasia Altides und Dr. Saskia-Laureen Herbert
Prof. Dr. Achim Wöckel, Dr. Anastasia Altides und Dr. Saskia-Laureen Herbert (rechts) von der Würzburger Universitäts-Frauenklinik beantworten am 13. März 2024 Fragen zu Endometriose, Unterbauchschmerzen und Kinderwunsch. Bilder: UKW / Thomas Berberich

Hell und modern: Kinderwunschzentrum am UKW mit neuem Standort

Das Kinderwunschzentrum am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) hat neue, modern ausgestattete Räume im prägnanten Turm der UKW-Frauenklinik bezogen. Auf drei Etagen stehen nun Untersuchungs- und Behandlungsräume, modernste Laboreinrichtung sowie die nötigen gesicherten Flächen für die Kryotanks zum Lagern von eingefrorenen Spermien oder Eizellen zur Verfügung. Jährlich werden am UKW-Kinderwunschzentrum etwa 750 Patientinnen und Patienten behandelt. Das Kinderwunschzentrum der Uniklinik zählt zu den größten Einrichtungen dieser Art in Unterfranken.

 

Oberarzt Dr. Michael Schwab, Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums und Dr. Claudia Staib, Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum. Foto: UKW / Daniel Peter
Seit Anfang 2024 arbeitet das Team des UKW-Kinderwunschzentrums in den neuen Räumen der Frauenklinik. Foto: UKW / Daniel Peter
In einem extra ausgestatteten Raum des Zentrums ist Platz für insgesamt 16 gesicherte Kryotanks. Foto: UKW / Daniel Peter
Freude über den Umzug in neue Räume. Von links: Dr. Michael Schwab (Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums), Dr. Claudia Staib (Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum), PD Dr. Tim J. von Oertzen (Ärztlicher Direktor des UKW und Vorstandsvorsitzender) und Prof. Dr. Achim Wöckel (Direktor der Frauenklinik am UKW). Foto: UKW / Annika Wolf

Neueste Technik und sichere Verfahren für optimale Behandlung / Alle Bereiche an einem Standort vereint

Würzburg. Das Kinderwunschzentrum am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) hat neue, modern ausgestattete Räume im prägnanten Turm der UKW-Frauenklinik bezogen. Auf drei Etagen stehen nun Untersuchungs- und Behandlungsräume, mordernste Laboreinrichtung sowie die nötigen gesicherten Flächen für die Kryotanks zum Lagern von eingefrorenen Spermien oder Eizellen zur Verfügung. Jährlich werden am UKW-Kinderwunschzentrum etwa 750 Patientinnen und Patienten behandelt. Das Kinderwunschzentrum der Uniklinik zählt zu den größten Einrichtungen dieser Art in Unterfranken.

„Für unsere Patientinnen und Patienten mit Kinderwunsch stehen damit helle und moderne Räume am UKW zur Verfügung. Und das Team des Kinderwunschzentrums profitiert von den optimalen Rahmenbedingungen für diese wichtige Aufgabe“, betont PD Dr. Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der unterfränkischen Uniklinik. Zuvor waren die Räume des Kinderwunschzentrums im Untergeschoss der UKW-Frauenklinik an der Josef-Schneider-Straße untergebracht.

„Durch den Umzug auf die drei Etagen des Turms bleibt die enge Anbindung an die Frauenklinik und unsere verschiedenen Fachdisziplinen erhalten. Gleichzeitig konnte durch den Umbau und den Umzug jetzt ein passendes Ambiente geschaffen werden, das zur medizinischen Leistung auf universitärem Niveau passt“, freut sich Prof. Dr. Achim Wöckel, Direktor der Frauenklinik am UKW. Das Würzburger Universitätsklinikum investierte aus Eigenmitteln für den Umbau der Flächen im Gebäude aus den 1930er Jahren ca. 2,9 Millionen Euro. Die Flächen mussten zuvor entkernt und mit der nötigen technischen Infrastruktur ausgestattet werden. Die Bauarbeiten dauerten 18 Monate und wurden vom UKW (Geschäftsbereich Technik und Bau) geplant und ausgeführt.

Räumlich ist das Kinderwunschzentrum damit ein eigener Bereich für sich. In der ersten Etage befinden sich u.a. der Behandlungsraum und Büros, darüber direkt der Anmeldebereich mit zwei Untersuchungsräumen. In der dritten Etage befindet sich das Labor sowie ein extra ausgestatteter Raum für insgesamt 16 gesicherte Kryotanks und ein Raum zur Spermaabgabe. Für die entnommenen Eizellen gibt es einen eigenen kleinen „Proben-Aufzug“ zwischen den Etagen.

Schonende Kontrolle in speziellem Inkubator per Video

Direkt nach der Befruchtung der Eizelle im Kinderwunschzentrum werden diese in einem speziellen Inkubator gelagert, um dort den Erfolg einer Befruchtung zu kontrollieren. Als eine von nur wenigen Kliniken in Bayern setzt das UKW-Kinderwunschzentrum dafür einen speziellen „Time Lapse Inkubator“ ein. Dieser ermöglicht eine besonders schonende Überwachung der befruchteten Eizellen bzw. der sich dann entwickelnden Embryonen. Dr. Claudia Staib, Leiterin des Labors im Kinderwunschzentrum, erklärt: „Dadurch können wir eine Überwachung per Video vornehmen. Dies ist besonders schonend, denn so ist keine Entnahme aus dem Inkubator zur Kontrolle erforderlich. Das ist ein enormer Vorteil für den Erfolg einer künstlichen Befruchtung.“ Die Biologin betont zudem: „Der Begriff ´künstliche Befruchtung´ ist etwas irreführend: Natürlich findet die Befruchtung in einem Labor statt, aber der Vorgang ist zellbiologisch der gleiche wie im Körper. Nur die Umgebung ist eine andere.“ Ist eine Befruchtung erfolgreich, wird der Embryo nach fünf Tagen der Patientin eingesetzt.


Kinderwunsch erhalten bei Krebstherapie

Oberarzt Dr. Michael Schwab, Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums, erklärt: „Unerfüllter Kinderwunsch ist nicht ungewöhnlich. Bei etwa 15 Prozent der Paare im gebärfähigen Alter bleibt der Wunsch nach einem Kind unerfüllt. Daher werden bei uns zunächst beide Partner untersucht. Für die erfolgreiche Befruchtung stehen uns dann verschiedene Verfahren zur Verfügung.“ Eine wichtige Aufgabe des UKW-Kinderwunschzentrums sei es auch, Patientinnen und Patienten im Rahmen von „FertiPRotekt“ bei einer Krebserkrankung zu betreuen, die eine Chemo- oder Strahlentherapie vor sich haben. Dadurch kann bei erfolgreicher Behandlung ein späterer Kinderwunsch erfüllt werden. Dabei werden dann z.B. die Eizellen eingefroren, um sie bei einem späteren Zeitpunkt zu befruchten und einzusetzen. 


Zur Hälfte liegen die Gründe beim Mann

Die Gründe für einen unerfüllten Kinderwunsch sind vielfältig, erklärt Reproduktionsmediziner Dr. Schwab. Allerdings gebe es eine merkliche Verschiebung: Lag früher der Grund zu etwa 30 Prozent beim Mann, sei dieser Anteil auf inzwischen rund 50 Prozent angestiegen. Schwab: „Auch bei Männern sinkt die Fruchtbarkeit bei steigendem Alter, das kann eventuell zu dieser Entwicklung beitragen. Wichtig ist daher eine exakte Diagnose.“ Dabei arbeiten die Würzburger Reproduktionsmediziner jeweils eng mit den übrigen Fachabteilungen des UKW zusammen, z.B. der Endokrinologie, wenn ein Verdacht auf Hormonstörungen besteht.

Das UKW-Kinderwunschzentrum ist als Mitglied des deutschen IVF-Registers auch mit dem entsprechenden Gütesiegel ausgezeichnet. Zudem können neue Entwicklungen aus der medizinischen Forschung der Universitätsmedizin schnell in die Behandlung integriert werden.

Eine anteilige Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung ist durch die Patientinnen und Patienten im Vorfeld abzustimmen.

 

Kontakt:

Universitäts-Frauenklinik Würzburg
Zentrum für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
Josef-Schneider Straße 4, 2. OG
97080 Würzburg
Tel.: 0931 20125619
E-Mail: kinderwunsch@ukw.de

www.ukw.de/kinderwunsch


Info: Fachbegriffe zur Kinderwunschbehandlung
In-Vitro-Fertilisation (IVF):
Dabei werden die durch Punktion gewonnenen Eizellen im Labor mit dem Sperma des Mannes zusammengegeben, so dass eine Befruchtung stattfindet. Hat sich die Eizelle nach 24 Stunden in mehrere Zellen geteilt, spricht man von einem Embryo, der dann in die Gebärmutter transferiert wird.

Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI):
Diese Variante der IVF wird bei verminderter Spermienkonzentration und -qualität angewandt. Dabei wird ein einzelnes Spermium wird unter dem Mikroskop direkt in die Eizelle eingebracht.

Oberarzt Dr. Michael Schwab, Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums und Dr. Claudia Staib, Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum. Foto: UKW / Daniel Peter
Seit Anfang 2024 arbeitet das Team des UKW-Kinderwunschzentrums in den neuen Räumen der Frauenklinik. Foto: UKW / Daniel Peter
In einem extra ausgestatteten Raum des Zentrums ist Platz für insgesamt 16 gesicherte Kryotanks. Foto: UKW / Daniel Peter
Freude über den Umzug in neue Räume. Von links: Dr. Michael Schwab (Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums), Dr. Claudia Staib (Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum), PD Dr. Tim J. von Oertzen (Ärztlicher Direktor des UKW und Vorstandsvorsitzender) und Prof. Dr. Achim Wöckel (Direktor der Frauenklinik am UKW). Foto: UKW / Annika Wolf

Annika ist das Neujahreskind am UKW

Im Jahr 2023 kamen an der Würzburger Universitäts-Frauenklinik bei 2052 Entbindungen 2139 Kinder zur Welt.

Würzburg. Als erstes Kind des Jahres 2024 in der Frauenklinik des UKW kam am Neujahrsmorgen um 00:36 Uhr Annika zur Welt.

Im Jahr 2023 fanden an der Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) 2052 Entbindungen statt. Das sind 63 Geburten weniger als im vorherigen Jahr 2022.

Da hierunter 80 Zwillings- und zwei Drillingsgeburten und sogar eine Vierlingsgeburt waren, erblickten insgesamt 2139 Kinder das Licht der Welt. 1054 Mädchen und 1085 Jungen starteten an der Würzburger Universitätsklinik (UKW) ins Leben.

Hingabe und Professionalität hinterlassen bleibenden Eindruck

Prof. Dr. Achim Wöckel, der Direktor der UKW-Frauenklinik, betont: „Jede Geburt in unserem Haus ist etwas Besonderes, nicht nur für die Familien, sondern auch für uns als Team. Ein herzlicher Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Frauenklinik, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz und ihrer einfühlsamen Betreuung diesen einzigartigen Start ins Leben möglich machen.“ 

Prof. Dr. Ulrich Pecks, Leiter der Geburtshilfe am UKW, fügt hinzu: „Wir arbeiten als Team mit Hingabe daran, die Geburt professionell und emphatisch zu begleiten und entsprechend der individuellen Vorstellungen und Bedürfnisse zu unterstützen. Den Frauen und Familien, die wir so im vergangenen Jahr begleiten durften, danken wir sehr für ihr Vertrauen und wünschen ein gutes Jahr 2024 mit viel Freude und Erfüllung.“

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Frauenklinik und Poliklinik des Universitätsklinikums | Josef-Schneider-Straße 4 | Haus C15 | 97080 Würzburg | Deutschland