Am Lehrstuhl für Endokrinologie und Diabetologie des Universitätsklinikums Würzburg ist ab dem
1. Mai 2023 in der Arbeitsgruppe von PD Dr. Sbiera und Prof. Fassnacht eine Stelle als
naturwissenschaftliche*r Doktorand*in
für drei Jahre im Rahmen eines Kooperationsprojekts zwischen den Universitäten Würzburg und Tübingen zur Entschlüsselung der molekularen Pathogenese des Morbus Cushing zu vergeben. Die Förderung erfolgt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).

Naturwissenschaftliche/r Doktorand/in (m/w/d)
Medizin I / Endokrinologie
Die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse wird durch jede Form von Stress aktiviert, um die Homöostase im Körper aufrechtzuerhalten. Unter physiologischen Bedingungen wird die Sekretion des hypothalamischen Corticotropin-Releasing-Hormons durch das ZNS initiiert, das den Hypophysenvorderlappen der Hypophyse zur Freisetzung von ACTH stimuliert. Dies induziert wiederum die Sekretion von Cortisol aus der Nebennierenrinde, die ihrerseits ihre Wirkung durch Bindung an intrazelluläre Glucocorticoid (GC)-Rezeptoren ausübt, die anschließend als Transkriptionsregulatoren von GC-responsiven Zielgenen wirken. Morbus Cushing ist eine seltene, aber schwerwiegende endokrine Erkrankung, die aus einer chronischen unkontrollierten Cortisolsekretion resultiert, die durch ein am ACTH-sekretierendes Hypophysenadenom verursacht wird. Die Patienten leiden unter erhöhter Morbidität (Hypertonie, Diabetes mellitus etc.) und Mortalität. Wir identifizierten in den letzten Jahren zwei Deubiquitinasen als wichtige Treiber der Pathogenese des Morbus Cushing (Reincke, Sbiera et al., Nature Genetics 2015 and Sbiera, et al. Neuro Oncology 2019). Die Ubiquitinierung und ihr umgekehrter Prozess, die Deubiquitinierung, sind die kovalente Bindung bzw. Entfernung des kleinen Proteinmodifikators Ubiquitin an und von einem Protein. Diese Prozesse spielen eine wichtige Rolle beim proteasomalen Abbau und Recycling von Proteinen, aber sie sind auch bei der Transkriptionsregulation, dem Proteintransport und der Aktivierung von Kinasen innerhalb der Zelle beteiligt.
Für weitere Informationen zum Projekt siehe www.uni-wuerzburg.de/aktuelles/einblick/single/news/cushing-syndrom-ziele-fuer-effizientere-therapie-gesucht/ bzw. kontaktieren Sie uns:
sbiera_s(at)ukw.de oder fassnacht_m(at)ukw.de.
Darauf können Sie sich freuen:
- Eigene Betriebskindertagesstätte mit verlängerten Öffnungszeiten (5:30 – 18:00 Uhr)
- Kostenlose Schutzimpfungen für Mitarbeiter
- Arbeitsplatz im Öffentlichen Dienst
Ihr Aufgabengebiet:
Der erfolgreiche Kandidat wird eine Kombination aus biomolekularen und biochemischen Assays an Tumorproben und Zelllinien anwenden, um die folgenden Fragen zu beantworten:
- Können wir ein menschliches In-vitro-Zellmodell entwickeln, um die in unserem Projekt identifizierten kritischen Signalwege zu untersuchen?
- Welche Auswirkungen haben die Schlüsselmutationen auf die antitumorale Immunantwort und wie können wir diese nutzen, um die therapeutischen Möglichkeiten für Patienten mit M. Cushing zu verbessern?
- Können wir mittels räumlicher molekularer Bildgebung und Einzelzellsequenzierung molekulare therapeutische Angriffspunkte in aggressiven Cushing-Adenomen identifizieren?
Sowohl als Mitglied der Graduate School of Life Sciences der Universität Würzburg (http://www.graduateschools.uni-wuerzburg.de/life_sciences/) als auch als assoziiertes Mitglied des interdisziplinären DFG-Transregio-SFB 205 (https://adrenal-research.de), wird dem Bewerber Zugang zu einem sehr anregenden Forschungsumfeld geboten. Darüber hinaus ist unsere Gruppe eines der führenden Zentren für die Erforschung endokriner Tumore mit hochrangigen Publikationen (u.a. Beuschlein, et al. N Engl J Med 2014, PMID:24571724; Assié, et al., Nature Genetics 2014, PMID:24747642; Reincke, et al., Nature Genetics 2015, PMID:5485838; Weigand, et al. Science Reports 2017, PMID:28250426; Sbiera, et al. Neuro Oncology 2019, PMID:31222332; Weigand, et al., Science Advances 2021, PMID:33608270).
Wir wünschen uns:
Eingeladen sind Bewerber aller Nationalitäten mit einem Master-Abschluss in Genetik, Immunologie oder Biochemie/Zellbiologie. Schwerbehinderte werden bei im Wesentlichen gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt.
Ansprechpartner:
PD Dr. Silviu Sbiera
Dept. of Endocrinology and Diabetes
University Hospital Würzburg
Oberdürrbacher Str. 6
97080 Würzburg
Germany
Email: sbiera_s(at)ukw.de
Laufende Nummer: 1/010
Eingestellt am: 01.02.2023