Angstforschung im Entwicklungsverlauf
SFB TRR 58
Zu diesem Verständnis trägt eine Arbeitsgruppe der KJPPP im Rahmen des Sonderforschungsbereichs (SFB) Transregio (TRR) 58 „Furcht, Angst und Angsterkrankungen“ bei, der von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) gefördert wird. Unser Interesse richtet sich in dem Teilprojekt dabei auf die Identifizierung von pathogenen und protektiven Wirkfaktoren, die zur Entwicklung einer Angsterkrankung beitragen.
Durchführung
In einer Langzeitstudie beobachten wir die potenzielle Entstehung von Angsterkrankungen auf Basis verschiedener Ausgangswerte, die wir bei 500 gesunden Kindern und Jugendlichen stichprobenartig ermittelt haben. Dabei wurden die Lernmechanismen zur Furchtkonditionierung und -generalisierung auch in Bezug zu Gen-Umwelt-Interaktionen umfassend untersucht. Bei einem Großteil dieser Kinder wird nach etwa drei bis vier Jahren nochmals eine Anamnese erhoben und retrospektiv geprüft, ob sich aus den Erhebungen Marker zur Vorhersage ermitteln lassen und welche der pathogenen Wirkfaktoren tatsächlich eine Angsterkrankung bedingen. Zum Vergleich dienen die Befunde anderer Patientengruppen aus dem breiten n Spektrum psychischer Störungen.
PROTECT AD
In der durch das Bundessministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten multizentrischen Studie PROTECT-AD wird im Teilbereich „Kinder bewältigen Angst“ (KibA) hingegen untersucht, inwieweit es sinnvoll ist, bei der Behandlung von Kindern mit Angsterkrankungen auch die Eltern in die Therapie mit einzubeziehen und ob der Erfolg einer intensivierten Expositionstherapie durch das Verhalten der Eltern beeinflusst wird. Dazu werden Kinder mit einer primären Störung – Trennungsangst, spezifischer Phobie oder sozialer Angststörung – im Alter von acht bis 14 Jahren per Zufall einer Expositionstherapie entweder mit oder ohne Einbezug der Eltern zugewiesen. Nach Therapieende und sechs Monate nach Abschluss der Behandlung wird der Therapieerfolg untersucht und bewertet.
Untersuchungsmethoden
Unsere Forschungsmethoden umfassen Fragebögen, Verhaltensexperimente zur Konditionierung und Generalisierung sowie psychophysiologische und neuronale Messungen. Zudem werden die Kinder und Jugendlichen hinsichtlich genetischer sowie epigenetischerMarker untersucht.
Forschungsteam
Leitung:
Prof. Dr. med. Marcel Romanos
Team:
Dr. rer. nat. Julia Reinhard, Post-Doktorandin
Anna Slyschak M.Sc., psychologische Doktorandin
Leonie Schneider B.Sc., Hilfswissenschaftlerin
Tania Mousikou, Hilfswissenschaftlerin
Anna Mittermeier, medizinische Doktorandin
Lillien Frey, medizinische Doktorandin
Jonas Daub, medizinischer Doktorand
Lisa Brandstetter, medizinische Doktorandin
Kimberly Mowat, medizinische Doktorandin
Julia Kühl, medizinische Doktorandin
Ausgewählte Publikationen
Schiele MA, Reinhard J, Reif A, Domschke K, Romanos M, Deckert J, Pauli P 2016
Developmental aspects of fear: Comparing the acquisition and generalization of conditioned fear in children and adults.
Developmental Psychobiology 58(4):471-481.
Zur Publikation
Reinhard J, Drepper C, Weber H, Schiele MA, Kneer K, Mittermeier A et al 2019
Anxiety risk SNPs on chromosome 2 modulate arousal in children in a fear generalization paradigm.
European Child & Adolescent Psychiatry 1-10
Zur Publikation
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Direktion
Prof. Dr. Marcel Romanos
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Stellvertretende Direktion
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+49 931 201-78010
Anschrift
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