Examensfeier mit Lehrpreis-Vergabe

Bei der Examensfeier der Zahnmedizin wurden auch der Adolf-und-Inka-Lübeck-Preis und der Albert-Kölliker-Lehrpreis verliehen.

Am 27. November dieses Jahres erhielten die 39 Absolventinnen und zwölf Absolventen des Examens 2023/II der Würzburger Zahnmedizin bei einer Feierstunde in der Neubaukirche ihre Zeugnisse. Die beiden Prüfungsbesten wurden traditionsgemäß mit dem Adolf-und-Inka-Lübeck-­Preis ausgezeichnet. Der mit 1.000 Euro dotierte erste Preis ging an Maciej Ryszard Kielan, den mit 500 Euro dotierten zweiten Preis erhielt Jevgenia Rudnik.

Albert-Kölliker-Preis für neue Lehrangebote Die Examensfeier war zudem ein würdiger Rahmen für die Verleihung des Albert-Kölliker-Lehrpreises. Mit der zweimal jährlich vergebenen Auszeichnung ehrt die Medizinische Fakultät der Uni Würzburg herausragende Lehrmethoden. Prof. Dr. Sarah König, die Studiendekanin der Medizinischen Fakultät, überreichte den mit 10.000 Euro dotierten Preis an Prof. Dr. Marc Schmitter, Privatdozent Dr. Christian Höhne und Johannes Schrenker, alle drei von der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik des UKW. Das Trio entwickelte zwei digitale Anwendungen, die die zahnmedizinische Lehre in den studentischen Kursen ergänzen. Digitale Kontrolle bei Aufwachsübungen So verhilft die von Assistenzarzt Johannes Schrenker programmierte DigiDont-­App zu besseren Ergebnissen bei sogenannten Aufwachsübungen. Darunter versteht man das möglichst präzise Nachmodellieren eines Zahnes aus Wachs im Rahmen eines studentischen Praktikums. Die neue Softwarelösung ermöglicht den Studierenden durch Augmented Reality eine eigenständige Kontrolle ihrer Arbeit. Hierbei können sie durch die Kamera ihres Smartphones oder Tablets die Musterlösung der Aufwachsübung auf ihr jeweils eigenes Wachsmodell projiziert sehen und entsprechende Korrekturen vornehmen. Virtueller vorklinischer Atlas Die zweite digitale Innovation ist ein von Johannes Schrenker entwickelter virtueller vorklinischer Atlas. Auf dieser Online-Plattform ist es möglich, sich Zusatzwissen zu Vorlesungsthemen anzueignen, Videotutorials zu praktischen Arbeiten zu finden oder 3D-­Modelle von Zähnen und Laborgeräten interaktiv und mit Erklärungen zu betrachten. Übungsmodelle aus dem 3D-Drucker Zum preiswürdigen „Gesamtpaket“ gehören darüber hinaus neue Lehr­materialien, die auf dem Einsatz von 3D-Druckverfahren beruhen. So ent­wickelte Privatdozent Dr. Christian Höhne zum Beispiel 3D-gedruckte Übungsmodelle, die im Vergleich zu bisher genutzten Übungsmodellen klinische Aspekte der Patientenversorgung realistischer darstellen. Außerdem sind sie flexibler in der Simulation verschiedener dentaler Erkrankungen und Therapien. Da der komplette Herstellungsprozess dezentralisiert und klinikintern abläuft, ist die Produktion der Übungszähne so günstig, dass sie kostenlos an die Studierenden abgegeben werden können.

Prof. Dr. Marc Schmitter, der Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik des UKW, bei der Verleihung des Adolf-und-Inka-Lübeck-Preises an Maciej Ryszard Kielan und Jevgenia Rudnik.

Das Preisträger-Trio des Albert-Kölliker-Lehrpreises der Uni Würzburg (von links): Privatdozent Dr. Christian Höhne, Prof. Dr. Marc Schmitter und Johannes Schrenker.

Preiswürdiges Lehrmittel: Die DigiDont-App erlaubt Studierenden durch Augmented Reality eine Kontrolle ihrer Wachsmodelle bei sogenannten Aufwachsübungen.

Zahnmedizinstudierende mit Nachwuchspreis ausgezeichnet

Yassine Laghmari, Christoph Rack und Lenja Wiens sind Würzburger Zahnmedizinstudierende, denen laut der Fachzeitschrift „Quintessenz Endodontie“ im Rahmen ihrer Ausbildung exzellente Wurzelkanalbehandlungen gelangen. Deshalb ehrte die Redaktion das Trio jeweils mit der ­„Goldenen Hedström-Feile 2023“. Zum Teilnehmerkreis zählten Studierende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, von denen insgesamt 20 ausgezeichnet wurden. Der Award ist nach einem zahnärztlichen Instrument benannt ist, mit dem Wurzelkanäle gesäubert und erweitert werden können.

Die ausgezeichneten Zahnmedizinstudierenden Lenja Wiens, Yassine Laghmari und Christoph Rack zusammen mit Prof. Dr. Gabriel Krastl (v. l.).

Dental Innovation Award für Dr. Julia Ludwig

Dr. Julia Ludwig, Zahnärztin an der Poliklinik für Zahnerhaltung des UKW, erzielte den zweiten Platz beim Dental Innovation Award 2023. Der Preis wird von der Stiftung für innovative Zahnmedizin unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) vergeben. Dr. Ludwig erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „Minimal­invasive Zahnerhaltung“ für eine Fallpräsentation unter dem Titel „Zahnumformungen nach Prämolarentransplantation und Kariesinfiltration mit Icon.“ Die Zahnärztin erläutert: „Ein junger Patient hatte durch einen Unfall mehrere Frontzähne verloren. Bei Jugendlichen, bei denen noch viel körperliches Wachstum zu erwarten ist, gestaltet sich eine Zahnlückenversorgung oft schwierig. Sie kann eine interdisziplinäre Behandlung erforderlich machen.“ Im konkreten Fall transplantierte zunächst ein Spezialist patienteneigene Zähne aus dem Seitenzahnbereich in die Lücken. Anschließend wurden die Zahnbögen kieferorthopädisch wieder harmonisch ausgeformt. „Zuletzt habe ich die transplantierten Zähne komplett non-invasiv mit direkten Kompositrestaurationen so umgestaltet, dass sie wie natürliche Frontzähne aussehen. Vorhandene kariöse Stellen wurden durch kleine Füllungen und per Kariesinfiltrationskonzept – kurz Icon – ­minimalinvasiv behandelt“, berichtet Julia Ludwig.

Dr. Julia Ludwig belegte den zweiten Platz beim Dental Innovation Award.

Die Fachschaft Zahnmedizin erfüllte Kinderwünsche

Die Würzburger Fachschaft Zahnmedizin veranstaltet jährlich eine weihnachtliche Wichtelaktion zugunsten lokaler Kinderheime – so auch in 2023. Lisa-Marie Härtl aus dem Vorstand der Fachschaft erläutert: „Anfang Dezember können uns die Mädchen und ­Jungen aus Würzburger Kinderheimen ihre Wünsche schicken. Wir versuchen dann, diese kleinen Träume, die meist einen Wert von 20 Euro pro Kind nicht übersteigen, wahr werden zu lassen.“ Im vergangenen Jahr trudelten insgesamt 174 Wünsche aus den Einrichtungen Antonia Werr Zentrum, Goldenes Kinderdorf Würzburg und Spieli (Kinderzentrum Zellerau) sowie aus den Frauenhäusern der AWO Würzburg und des SkF ein – und wie schon in den vergangenen Jahren konnten alle erfüllt werden. Bei der Zusammenstellung und liebe­vollen Verpackung der Gaben engagierten sich wie üblich nicht nur die Zahnmedizinstudierenden, sondern auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitäts-Zahnklinik.

Stellvertretend für die vielen Mitwirkenden bei der Wichtelaktion 2023 (v. l.): die Zahnmedizinstudentinnen Marthe Frost, Sophia Rappl und Isabelle Zindler sowie Bernd Vormwald, der stellvertretende Leiter des Kinderzentrums Zellerau (Spieli).

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