„Wie bitte?“

Gutes Hören bedeutet Lebensqualität. Das Comprehensive Hearing Center (CHC) am Uniklinikum Würzburg hilft bei vielen unterschiedlichen Hörproblemen.

Prof. Rak untersucht das Ohr einer Frau.

Prof. Dr. Kristen Rak bei einer Untersuchung in der HNO-Klinik am UKW.

Portraitfoto Frau Dr. Kühn

Dr. Heike Kühn

Geschäftsführerin CHC

Hören bedeutet mehr, als Infor­mationen über das Ohr aufzunehmen: „Hörfähigkeit ist u. a. wesentlich für die soziale, kommunikative Teilhabe in einer hörenden Gesellschaft“, so Dr. Heike Kühn, Geschäftsführerin des CHC an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten des Univer­sitäts­klinikums Würzburg (UKW). „Vom ersten Moment als Säugling an bis ins Alter.“

„Schlechtes Hören führt zu Proble­men, die über eingeschränktes Sprachverstehen hinausgehen“, ergänzt Prof. Dr. Kristen Rak, Leitender Oberarzt an der HNO-Klinik und Experte für Hörimplantate. „Das beginnt mit mangelndem Lautspracherwerb im Kindesalter und kann mit zunehmender Schwer­hörigkeit bei Erwachsenen zu sozialer Isolation führen.“ Schwerhörigkeit gilt auch als Risikofaktor für Demenz­erkrankungen.

Im Netzwerk zum Therapieerfolg

Probleme mit dem Hören sind oft vielfältig: „Etwa kann das Ohr selbst geschädigt sein, hierbei spielt die Genetik eine große Rolle“, erklärt Prof. Dr. Stephan Hackenberg, Leiter der Klinik für HNO am UKW. „Aber auch Entzündungen sowie Traumata können zu Schwerhörigkeit führen.“

Daher arbeitet das CHC inter­disziplinär mit Ärzten, Technikern, Wissen­schaftlern und Institutionen am Standort und überregional zusammen, um Betroffenen individuelle und gut verzahnte Diagnose- und Behandlungs­­optionen zu bieten. „Zu unseren Partnern zählen beispiels­weise auch Einrichtungen der Frühförderung“, so Dr. Heike Kühn, „sowie Kindergärten und Schulen.“

Vorsorge und Nachsorge

Neben Diagnose, Therapie und Forschung sind Vor- und Nachsorge rund um das Hören zentrale Themen für das CHC: „Einschränkungen im Hören sollten frühzeitig erkannt werden, um negative Folgen zu minimieren“, so Dr. Kühn. Hierzu war das CHC eine der ersten Einrichtungen in Deutschland, welche zur Vorsorge ein Hörscreening für alle Neuge­borenen angeboten haben.

Manche Erkrankung benötigt eine langfristige Nachsorge. Das gilt zum Beispiel für Cochlea-Implantate (CI), die bei hochgradigem Hörverlust zum Einsatz kommen: „Man braucht Zeit, um damit das Hören wieder zu lernen“, so Prof. Kristen Rak. „Zudem benötigen die CIs regelmäßige Einstellung und Wartung, um das Hören mit ihnen zu optimieren.“

Neue Entwicklungen für gutes Hören

In Zukunft hoffen Ärztinnen und Ärzte, bestimmte Hörprobleme mit individuellen Gentherapien behandeln zu können. Auch die Verknüpfung digitaler Sprach- und Informations­dienste direkt mit Hörgeräten und Implantaten könnte Betroffenen helfen. Viele dieser Ideen sind noch in der Erforschung. Was kann man heute schon tun, um Abhilfe zu schaffen? „Nehmen Sie Hörprobleme nicht auf die leichte Schulter“, raten die drei Experten. „Wenden Sie sich bei Problemen frühzeitig an einen HNO-Arzt oder uns. Denn gutes Hören ist die Basis für hohe Lebensqualität!“

Zur Website Hörzentrum CHC
Eine behandschuhte Hand hält über einem OP-Tischchen ein Cochlear-Implantat auf der Handfläche

Das sogenannte Cochlea-Implantat (CI) kommt bei hochgradigem Hörverlust zum Einsatz.

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