AKTUELLES

Zum Artikel Spinnenphobie
Zur Anzeige Selbsthilfegruppe
Zur Anzeige Karriere am UKW

Hoffnung für Menschen mit Spin­nen­­phobie

Kann die Angst vor Spinnen aus dem Gedächtnis gelöscht werden? Würzburger Forschende entwickeln neue Ansätze, um das zu ermöglichen.

Große, behaarte Spinne mit dunklem Körper und hellen Streifen auf den Beinen vor weißem Hintergrund.

Die Angst vor Spinnen, auch Arachnophobie genannt, gehört zu den häufigsten spezifischen Phobien, also Ängsten vor bestimmten Objekten oder Situationen. Sie kann mit starken Reaktionen wie Schweißausbrüchen, Herzrasen, Zittern oder sogar Atemnot verbunden sein. Trotz des Wissens, dass keine Gefahr besteht, lässt sich diese Angst schwer überwinden. Erfreulicherweise arbeiten Forschende momentan an einem Verfahren, das diese Angst direkt aus dem Gedächtnis löschen könnte.

Im Rahmen des Projekts „SpiderMEM“ am Universitätsklinikum Würzburg wird untersucht, ob die transkranielle Magnetstimulation (TMS) helfen kann, das Angstgedächtnis zu verändern. In der früheren psychologischen Forschung hat man bereits herausgefunden, dass Gedächtnisinhalte nach ihrer Aktivierung neu abgespeichert werden müssen. Das bedeutet, wenn Menschen sich an etwas erinnern, speichert das Gehirn diese Information nochmal. Es wird „neu abgelegt“, wodurch sich auch kleine Veränderungen in den Erinnerungen ergeben können. Dieser Prozess lässt sich möglicherweise unterbrechen. Professor Martin Herrmann, leitender Psychologe am Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP), erklärt: „Wir versuchen, dieses Prinzip auf die Angst vor Spinnen zu übertragen, um emotionale Gedächtnisinhalte langfristig zu entfernen.“

Die transkranielle Magnetstimulation (TMS) ist eine sichere Methode ohne erhebliche Nebenwirkungen. Dabei werden gezielte magnetische Impulse verwendet, um das Gehirn zu stimulieren. In der Studie wird das Angstgedächtnis zunächst aktiviert, um dann den Prozess der Wiederabspeicherung zu unterbrechen. Ziel ist es, emotionale Gedächtnisinhalte langfristig zu entfernen. Alle Teilnehmenden werden nach dieser Methode behandelt, und ein Teil der Probanden wird zuvor einer kurzen, kon-trollierten Begegnung mit einer echten Spinne ausgesetzt. Mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) wird zusätzlich erforscht, wie sich dieses Gedächtnis auf der Nervenzellenebene verändert.

Frau mit TMS-Gerät am Kopf, im Hintergrund Monitor mit MRT-Bildern des Gehirns zur gezielten Stimulation.

Was passiert im Gehirn, wenn Menschen mit Phobie einer Spinne begegnen?

Interessierte können sich unverbindlich an das Studienteam „SpiderMEM“ am Zentrum für Psychische Gesundheit wenden, vorzugsweise per E-Mail an Spider_VR@ukw.de oder telefonisch unter 0931 201-77430. Sollte das Team nicht direkt erreichbar sein, hinterlassen Sie bitte eine Nachricht, Sie werden zeitnah zurückgerufen.

Zur vorherigen Seite
Zur nächsten Seite
Datenschutzerklärung
Cookie-Einstellungen ändern