Aktuelle Pressemitteilungen

„KDIGO ist bei Christoph Wanner in den besten Händen“

Die internationale Leitlinienorganisation KDIGO (Kidney Disease: Improving Global Outcomes) wählte Prof. Dr. Christoph Wanner zum Co-Vorsitzenden. Der Würzburger Nephrologe wird den Vorsitz ab Januar 2026 übernehmen

Porträt von Christoph Wanner mit dunklem Anzug und weinroter Krawatte im Flur des ZIM.
Prof. Dr. Christoph Wanner vom Uniklinikum Würzburg wird ab Januar 2016 den Vorsitz der internationalen Leitlinienorganisation KDIGO (Kidney Disease: Improving Global Outcomes) übernehmen. © Daniel Peter / UKW

Würzburg. Etwa zehn bis 15 Prozent der Weltbevölkerung leiden an einer chronischen Nierenerkrankung (CKD, englisch für Chronic Kidney Disease). Die meisten Betroffenen wissen jedoch nichts davon, da CKD lange Zeit ohne Symptome verläuft und erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt wird. Umso wichtiger sind daher präventive Maßnahmen. Neben einem gesunden Lebensstil und der Vermeidung von Risikofaktoren ist vor allem die jährliche Kontrolle der Nierenwerte und des Urins bei gefährdeten Personen entscheidend. Ein erhöhtes Risiko besteht beispielsweise bei Diabetes, Bluthochdruck oder familiärer Vorbelastung. Eine frühzeitige Diagnose und leitliniengerechte Therapie können das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen, die Lebensqualität der Betroffenen verbessern und eine Dialyse oder Nierentransplantation verhindern. 

KDIGO entwickelt weltweit einheitliche, evidenzbasierte Leitlinien für die Diagnose, Behandlung und Prävention von Nierenerkrankungen

Die globale, unabhängige Organisation KDIGO (Kidney Disease: Improving Global Outcomes) setzt sich dafür ein, dass Menschen mit Nierenerkrankungen überall auf der Welt nach den besten verfügbaren medizinischen Standards behandelt werden. Zu diesem Zweck entwickelt KDIGO einheitliche Leitlinien, die auf dem neuesten Stand der Forschung basieren, von den weltweiten Fachgesellschaften anerkannt sind und häufig lokal adaptiert werden. Bekannte KDIGO-Leitlinien gibt es unter anderem zu CKD, akuten Nierenschädigungen, Nierentransplantationen, dem Blutdruck- und Diabetesmanagement, der Anämie und dem Mineral- und Knochenstoffwechsel bei CKD. Ärztinnen und Ärzte auf der ganzen Welt können sich somit bei der Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Nierenerkrankungen an klaren Empfehlungen orientieren. Darüber hinaus fördert die in Brüssel ansässige Stiftung den Austausch zwischen Forschenden und Klinikern, identifiziert Forschungslücken und regt neue Studien an.

Ab Januar 2026 übernimmt Christoph den Vorsitz von KDIGO

Prof. Dr. Christoph Wanner, Seniorprofessor am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) am Uniklinikum Würzburg sowie Gastprofessor für Nephrologie an der University of Oxford in England, wurde nun gemeinsam mit Dr. Morgan Grams (NYU Langone Health, USA) vom KDIGO-Exekutivausschuss zum Co-Vorsitzenden gewählt. Im Januar 2026 wird Wanner den Vorsitz von KDIGO übernehmen. Die Co-Vorsitzenden sind die höchsten Führungspersönlichkeiten der Stiftung. Sie gestalten die strategische Ausrichtung, setzen Prioritäten, überwachen Programme und sichern die Qualität, Relevanz und klinische Umsetzbarkeit der wissenschaftlichen Arbeit von KDIGO. 

„KDIGO hätte keine bessere Wahl treffen können“, kommentiert Dr. Michel Jadoul von den Cliniques Universitaires Saint-Luc der UCLouvain in Belgien, der dieses Ehrenamt seit 2019 innehat und sein Mandat Ende Dezember 2025 beenden wird. „Christoph ist brillant, hoch angesehen in der Fachwelt und zutiefst der Mission von KDIGO verpflichtet. Ich arbeite seit vielen Jahren mit ihm zusammen und bin sicher, dass er der Organisation hervorragende Impulse geben wird. KDIGO ist in besten Händen.“
Auch Morgan Grams, Nephrologin, Epidemiologin und Statistikerin, freut sich sehr, dass sich Christoph Wanner ihr als Co-Vorsitzender von KDIGO anschließt: „Christoph bringt herausragende Fachkenntnisse, klinisches Feingefühl und intellektuelle Tiefe in alles ein, was er tut. Zudem ist er ein äußerst kooperativer und großzügiger Kollege. KDIGO kann sich glücklich schätzen, ihn in dieser Rolle zu haben.“

Wanner brachte Würzburger Nephrologie auf die Weltbühne

Christoph Wanner leitete fast 30 Jahre lang die Nephrologie in der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) und etablierte die Würzburger Nephrologie auf der internationalen Bühne (siehe Meldung vom 28.03.2023). Der Vater von drei Söhnen leistete bedeutende Beiträge zu verschiedenen Bereichen – insbesondere zur diabetischen Nierenerkrankung, zum kardiovaskulären Risiko bei Dialysepatienten, zu Fettstoffwechselstörungen sowie zu seltenen Nierenerkrankungen. Er war Präsident der European Renal Association (ERA) und spielte eine führende Rolle in wichtigen klinischen Studien, darunter die „Die Deutsche-Diabetes-Dialyse-Studie“ (4D-Studie), SHARP und EMPA-KIDNEY (siehe Meldung vom 18.11.2022). 

Wanner ist seit Langem ehrenamtlich für KDIGO tätig und hatte bereits zahlreiche Funktionen innerhalb der Organisation inne. Er war Mitglied des KDIGO-Exekutivausschusses, Ko-Vorsitzender der KDIGO-Leitlinie zu Lipiden bei CKD sowie Mitglied der Arbeitsgruppen für die KDIGO-Leitlinien zu Diabetes 2020 und 2022. Darüber hinaus engagierte er sich in zahlreichen Programmen von KDIGO, darunter Controversies Conferences, Implementation Summits und Bildungsinitiativen. 

„KDIGO ist eine weltweit anerkannte Institution für vertrauenswürdige, evidenzbasierte Leitlinien, die die Versorgung von Nierenpatientinnen und -patienten weltweit prägen und wesentlich zur Qualitätssicherung in der Nephrologie beitragen. Es ist mir eine Ehre, als Co-Vorsitzender zu dienen und die Mission von KDIGO zu unterstützen: bessere Ergebnisse für Menschen mit Nierenerkrankungen durch internationale Zusammenarbeit, klinische Exzellenz und wirksame Umsetzung“, kommentiert Wanner seine Ernennung.
 

Porträt von Christoph Wanner mit dunklem Anzug und weinroter Krawatte im Flur des ZIM.
Prof. Dr. Christoph Wanner vom Uniklinikum Würzburg wird ab Januar 2016 den Vorsitz der internationalen Leitlinienorganisation KDIGO (Kidney Disease: Improving Global Outcomes) übernehmen. © Daniel Peter / UKW

Neuer Schwerpunktleiter an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik

In diesem Frühjahr übergab Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel die Leitung des Schwerpunkts Pädiatrische Hämato-Onkologie, Stammzelltransplantation und Zelltherapie am Uniklinikum Würzburg an Prof. Dr. Matthias Eyrich.

Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, der nun ehemalige Leiter des Schwerpunkts Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik (links), mit seinem Nachfolger Prof. Dr. Matthias Eyrich. Bild: Paul-Gerhardt Schlegel / UKW
Dr. Samvel Danelyan wurde von der Elfrieda-Albert-Stiftung für sein Engagement für krebskranke Kinder in Armenien ausgezeichnet. Bild: Gevorg Tamamyan

Würzburg. Ende März dieses Jahres verabschiedete sich Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, der langjährige Leiter des Schwerpunkts Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik, in den Ruhestand. Im Oktober 2001 wurde der zuvor am Universitätsklinikum Tübingen tätige Mediziner und internationale Preisträger (Jahrgang 1958) auf eine C3-Professur für Stammzelltherapie in der Kinderheilkunde der Würzburger Universitätsmedizin berufen. Im Jahr darauf übernahm er den Gesamtschwerpunkt. 

In seinen ersten Jahren am Uniklinikum Würzburg (UKW) setzte sich Prof. Schlegel – zusammen mit vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern – maßgeblich dafür ein, auch die räumlich-strukturellen Voraussetzungen für zeitgemäße Stammzelltransplantationen zu schaffen. Mit Erfolg: Im März 2005 ging auf dem Klinikumscampus an der Josef-Schneider-Straße ein Neubau für die Stammzelltherapie von Kindern und Erwachsenen in Betrieb. „Zusammen mit dem parallel vorangetriebenen Personalaufbau waren ab diesem Zeitpunkt Therapien nach den modernsten Verfahren in Würzburg möglich“, erinnert sich der Professor.

Therapieangebot des Schwerpunkts massiv ausgebaut

In den Folgejahren wurden in seinem Schwerpunkt zahlreiche Stammzelltransplantationsverfahren (weiter-)entwickelt und eingesetzt. Als vollkommen neues zelluläres Produkt kamen in den letzten zwei bis drei Jahren gentechnisch manipulierte, patienteneigene Immunzellen – die sogenannten CAR-T-Zellen – hinzu. „Eine besondere Freude war es mir, dass es uns gelang, die im Jahr 2020 gegründete Arbeitsgruppe ‚CAR-T-Zell-Therapie für pädiatrische refraktäre Malignome‘ mit dem Spezialisten Dr. Ignazio Caruana international zu besetzen“, unterstreicht Prof. Schlegel.

Forschen an der Immunrekonstitution

Neben der Entwicklung neuer Zellprodukte lag einer seiner persönlichen Forschungsschwerpunkte auf der Immunrekonstitution. Dieser Ansatz zielt zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen auf eine temporäre Reduktion bestimmter Immunzellen ab, gefolgt von deren Erholung und Neuausrichtung.

Ergänzend zur Schwerpunktleitung war Prof. Schlegel ab dem Jahr 2008 bis zu seiner Pensionierung im Vorstand des interdisziplinären onkologischen Spitzenzentrums Comprehensive Cancer Center Mainfranken (CCC MF) aktiv. Ab dem Jahr 2018 vertrat er die Pädiatrie im Vorstand der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Hämatopoetische Stammzelltransplantation und Zelluläre Therapie e. V. (DAG-HSZT).

Weiterhin für internationale Kooperationen im Einsatz

In den letzten 15 Jahren setzte sich der renommierte Kinderhämatologe und -onkologe zudem intensiv für die Zusammenarbeit mit pädiatrischen Zentren in Kiev/Ukraine, Sofia/Bulgarien, Yerewan/Armenien und sowie Hanoi/Vietnam ein. Diese internationalen Kooperationen wird er in Zukunft als Seniorprofessor weiter pflegen und vorantreiben – genauso, wie die Weiterentwicklung der CAR-T-Zelltherapie für pädiatrische Malignome. „In der Würzburger Kinderonkologie lautet unsere Vision ‚Kein Kind sollte an Krebs sterben‘. Ich bedanke mich bei allen, die mit mir in den vergangenen knapp 24 Jahren an der Verwirklichung dieses Ziels gearbeitet haben“, fasst Prof. Schlegel zusammen.

Prof. Dr. Matthias Eyrich als neuer Schwerpunktleiter

Seine Nachfolge als Leiter des Schwerpunkts Pädiatrische Hämato-Onkologie, Stammzelltransplantation und Zelltherapie am UKW trat im April dieses Jahres Prof. Dr. Matthias Eyrich an. Prof. Schlegel und Prof. Eyrich hatten sich bereits in den 1990er Jahren an der Universitätskinderklinik Tübingen kennengelernt und in Forschungsprojekten zusammengearbeitet. Matthias Eyrich hatte dort seine Facharztausbildung absolviert und sich an den Universitäten Tübingen und Paris für den Bereich Stammzelltransplantation und Zellprocessing spezialisiert. Im Jahr 2004 rekrutierte ihn Prof. Schlegel für den Aufbau des Stammzelltransplantationsprogrammes am UKW. Zunächst arbeitete er dort als Oberarzt der pädiatrischen Transplantationsstation, später leitete er das GMP-Labor und war in der pädiatrischen Apherese-Einheit sowie für klinische Studien tätig.

Seit 2009 Professor für klinische und experimentelle Zelltherapie

Im Jahr 2007 habilitierte Eyrich an der Uni Würzburg für das Fach Pädiatrie, seit 2009 hat er eine W2-Professur für klinische und experimentelle Zelltherapie am UKW inne. Mit den Chancen und Herausforderungen der pädiatrischen Hämato-Onkologie ist er bestens vertraut. „Mein Anliegen ist es, den Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen in Unterfranken die bestmögliche Therapie anzubieten und mit klinischen Studien neue Wege zu beschreiten“, so der neue Schwerpunktleiter. 

Zelluläre Therapien auch bei Kinderkrebserkrankungen mit hohem Potenzial

Am UKW entwickelte sich in den letzten Jahren mit den innovativen Zelltherapien ein erfolgreiches Medizin-Cluster, zu dem Prof. Eyrich mit dem GMP-Zelltherapielabor und diversen klinischen Studien maßgeblich beitrug. Er kündigt an: „Das Potenzial zellulärer Therapien ist auch bei Kinderkrebserkrankungen sehr hoch und wir werden dieses Feld konsequent voranbringen.“ Die Voraussetzungen dafür sind nach seiner Einschätzung günstig: Im Herbst dieses Jahres soll der Erweiterungsbau des GMP-Zelltherapielabors im Zentrum für Innere Medizin (ZIM) eröffnet werden. Außerdem konnte Prof. Eyrich kürzlich eine erste deutschlandweite Immuntherapiestudie an Kindern mit Hirntumoren erfolgreich abschließen, eine Folgestudie mit CAR-T-Zellen soll im Jahr 2027 starten.

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Abschied und Preisvergabe bei Jubiläumssymposium 

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Stammzelltherapie-Zentrums des UKW organisierte die Kinderklinik am 2. Mai dieses Jahres ein international besetztes, wissenschaftliches Symposium. Gleichzeitig diente die Veranstaltung dazu, Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, einen der Hauptinitiatoren der Einrichtung, in den Ruhestand zu verabschieden.

Zu den Höhepunkten des Symposiums zählte ferner die Verleihung eines Preises an Dr. Samvel Danelyan für seine Lebensleistung. Der scheidende Direktor des Yeolyan Hematology/Oncology Center Yerevan hat sich jahrzehntelang für die Belange von Kindern mit Krebserkrankungen in Armenien eingesetzt. Der Preis wurde ihm von der Elfrieda-Albert-Stiftung, einer UKW-nahen Einrichtung für Kinderonkologie, verliehen.

 

Text: Pressestelle / UKW

Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, der nun ehemalige Leiter des Schwerpunkts Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik (links), mit seinem Nachfolger Prof. Dr. Matthias Eyrich. Bild: Paul-Gerhardt Schlegel / UKW
Dr. Samvel Danelyan wurde von der Elfrieda-Albert-Stiftung für sein Engagement für krebskranke Kinder in Armenien ausgezeichnet. Bild: Gevorg Tamamyan

Selbsthilfe-Aktionstag: Das Uniklinikum Würzburg lädt zum kommunikativen Spaziergang ein

Das für seine Selbsthilfefreundlichkeit ausgezeichnete Uniklinikum Würzburg veranstaltet am Mittwoch, den 9. Juli 2025 gemeinsam mit vielen Selbsthilfegruppen erneut den Aktionstag „Gehen wir ein Stück des Weges gemeinsam!“. Zum Programm gehört ein barrierefreier Spaziergang am Würzburger Main-Ufer, der einen zwanglosen Austausch ermöglicht.

Spaziergang
Wenn das Wetter mitspielt – wie hier in 2023 – können die Teilnehmenden des Selbsthilfe-Aktionstags wieder bei einem Spaziergang am Würzburger Mainufer unkompliziert Kontakte knüpfen. Bild: Susanne Just / UKW
Kreuzgang im Kloster Himmelspforten
Wenn es am Aktionstag regnet – wie in 2024 – werden die attraktiven Räumlichkeiten des Exerzitienhauses Himmelspforten genutzt. Bild: Susanne Just / UKW

Würzburg. „Das Konzept hat sich einfach bestens bewährt, deshalb bieten wir unseren Aktionstag ‚Gehen wir ein Stück des Weges gemeinsam!‘ zum dritten Mal nach diesem Muster an“, sagt Gabriele Nelkenstock, die Selbsthilfebeauftragte des Uniklinikums Würzburg (UKW). Am Mittwoch, den 9. Juli 2025 sind ab 16:00 Uhr wieder alle Interessierten – gerade auch Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte sowie weitere Berufsgruppen und Einzelpersonen mit Berührungspunkten zur Selbsthilfe – herzlich eingeladen. Vom Veranstaltungsort, dem Exerzitienhaus Himmelspforten in der Mainaustraße 42 in Würzburg, startet zunächst ein kurzer Spaziergang entlang des Mains, bevor man im Park des Exerzitienhauses zu einem Gartenfest zusammenkommt. Neben Getränken und kleinen Speisen stehen dort Infostände von zahlreichen Selbsthilfegruppen als Kommunikationspunkte zur Verfügung. „Die Idee dabei ist, während des gemeinsamen Gehens zwanglose Kontakte zu ermöglichen, die dann an den Ständen und beim Imbiss fortgesetzt und vertieft werden können“, erläutert Gabriele Nelkenstock.

Bei schlechtem Wetter entfällt der Spaziergang, aber der Aktionstag findet dennoch – dann im Inneren des Exerzitienhauses – statt.

Selbsthilfegruppen, die sich mit einem Infostand beteiligen wollen, sind herzlich eingeladen, sich jetzt noch anzumelden. Auch für alle Gäste der kostenlosen Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. Für beide Zwecke wird um eine Kontaktaufnahme unter E-Mail: selbsthilfe@ ukw.de gebeten.

Text: Pressestelle / UKW

Spaziergang
Wenn das Wetter mitspielt – wie hier in 2023 – können die Teilnehmenden des Selbsthilfe-Aktionstags wieder bei einem Spaziergang am Würzburger Mainufer unkompliziert Kontakte knüpfen. Bild: Susanne Just / UKW
Kreuzgang im Kloster Himmelspforten
Wenn es am Aktionstag regnet – wie in 2024 – werden die attraktiven Räumlichkeiten des Exerzitienhauses Himmelspforten genutzt. Bild: Susanne Just / UKW

Was gibt es Neues bei der Myelom-Therapie?

Am Mittwoch, den 2. Juli 2025, lädt das Uniklinikum Würzburg alle Interessierten zum 24. Myelom-Forum ein. Beim Informationstag wird für Laien verständlich über neue Möglichkeiten zur Therapie der Blutkrebserkrankung berichtet.

ZOM und ZIM- Gebäude
Das 24. Myelom-Forum des Uniklinikums Würzburg findet am 2. Juli 2025 im Zentrum für Innere Medizin statt. Bild: Thomas Pieruschek / UKW

Würzburg. Das Myelom-Forum der Medizinischen Klinik II ist schon seit langem eine feste Größe unter den regelmäßigen Patientenveranstaltungen des Uniklinikums Würzburg (UKW): Am Mittwoch, den 2. Juli 2025 hat der Infonachmittag seine bereits 24. Neuauflage. Zielgruppen sind wieder von der bösartigen Krebserkrankung des Knochenmarks Betroffene, deren Angehörige sowie alle sonstig Interessierte. Bei den sechs Vorträgen im Hörsaal 1 des Zentrums für Innere Medizin (ZIM) an der Oberdürrbacher Straße geht es dieses Mal schwerpunktmäßig um Neuigkeiten aus der Therapie. 

Die körpereigene Abwehr aktivieren

Dabei berichten mit dem Klinikdirektor Prof. Dr. Hermann Einsele, Prof. Dr. Dr. Andreas Beilhack und Dr. Johannes Waldschmidt gleich drei Experten der „Med II“ über aktuelle Aspekte bei den Immuntherapien mit Antikörpern oder Gen-manipulierten T-Zellen, den so genannten CAR-T-Zellen.

Zum besseren Verständnis der Forschungsbemühungen erläutert Prof. Dr. Leo Rasche, warum es heute noch schwierig ist, die nach der Leukämie zweithäufigste Blutkrebserkrankung zu heilen – und was man von der Arbeit der internationalen Myelom-Wissenschaftselite in der nächsten Zeit erwarten darf. 

Mit Waldbaden gegen krebsbedingte Erschöpfung

Vier von fünf Menschen, die eine onkologische Erkrankung überlebt haben, leiden noch Jahre nach Abschluss der Therapie unter den biopsychosozialen Folgen. Zu den häufigsten Symptomen gehört die krebsbedingte Erschöpfung. Ob und wie das Waldbaden als naturheilkundliche Therapie hier helfen kann, untersucht Privatdozentin Dr. Claudia Löffler derzeit in der sogenannten FOREST-Studie, die sie den Forumsteilnehmerinnen und -teilnehmern vorstellt.

Eine rechtzeitige Anmeldung ist wichtig

Die Veranstaltung startet um 15:00 Uhr. Nach jedem Vortrag besteht Gelegenheit, Fragen zu stellen. Der Besuch des Forums ist kostenlos, eine Spende von 10 Euro an die Stiftung „Forschung hilft“ wird jedoch gerne entgegengenommen. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung bis 25. Juni 2025 wichtig bei Gabriele Nelkenstock, der Selbsthilfebeauftragten des UKW, unter E-Mail: selbsthilfe@ukw.de.

Das genaue Programm findet sich im Veranstaltungskalender unter www.ukw.de/medizinische-klinik-ii.

Über das Multiple Myelom

Das Multiple Myelom ist eine Untergruppe des Lymphknotenkrebses. Dabei entarten im Knochenmark bestimmte Immunzellen. Sie überfluten den Körper mit fehlerhaft produzierten Antikörpern, unterdrücken durch ihr aggressives Wachstum die Blutbildung und schädigen durch verstärkten Knochenabbau das Skelett.

Text: Pressestelle / UKW

ZOM und ZIM- Gebäude
Das 24. Myelom-Forum des Uniklinikums Würzburg findet am 2. Juli 2025 im Zentrum für Innere Medizin statt. Bild: Thomas Pieruschek / UKW

Infostand anlässlich des Weltblutspendetags

Am Freitag, den 13. Juni 2025, informiert die Klinische Transfusionsmedizin und Hämotherapie des Uniklinikums Würzburg an einem Stand im Zentrum für Innere Medizin über die Bedeutung und den Ablauf von Blutspenden.

Bildquelle UKW

Würzburg. Der jährlich im Juni begangene Weltblutspendetag rückt die Bedeutung freiwilliger Blut- und Thrombozytenspenden in den Fokus. Das Team der Zentralen Einrichtung Klinische Transfusionsmedizin und Hämotherapie des Uniklinikums Würzburg unterstützt dieses Anliegen mit einem Infostand: 

Am Freitag, den 13. Juni 2025 beantworten die Expertinnen und Experten im Eingangsbereich des Zentrums für Innere Medizin (ZIM) an der Oberdürrbacher Straße zwischen 9:00 und 12:00 Uhr alle Fragen rund um das Thema Blutspende und verteilen kleine Werbegeschenke.

Nähere Informationen zur Blutspende finden sich auch unter: www.ukw.de/transfusionsmedizin/schwerpunkte/blutspende

 

Hier einige Zahlen, die zur Blutspende motivieren können:

  • In Deutschland werden täglich etwa 15.000 Blutspenden benötigt. 

  • Rund 80 Prozent der Bundesbürgerinnen und -bürger empfangen mindestens einmal in ihrem Leben eine Blutspende.

  • Aktuell spenden rund drei Prozent der Menschen in Deutschland Blut. 

  • Blut spenden darf jeder gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 68 Jahren.

 

Text: Pressestelle / UKW

Bildquelle UKW

Zuwendung von 30.000 Euro stärkt Arbeit der Elterninitiative

Die Elterninitiative Regenbogen e.V. Würzburg erhält eine finanzielle Unterstützung aufgrund der Auflösung des Vereins „Medizinische Hilfe für Tschernobylkinder“.

Auf Initiative des Nuklearmediziners Prof. Dr. Christoph Reiners wurde der gemeinnützige Verein 1996 am Uniklinikum Würzburg ins Leben gerufen. Die Mission des Vereins war es, den von der Nuklearkatastrophe von 1986 betroffenen Kindern, die an Schilddrüsenkrebs erkrankten, eine umfassende Behandlung und Nachsorge zu ermöglichen. 
Mittlerweile wurde u.a. durch die Tätigkeit des Vereins in Belarus eine lebenslange Nachsorge für die Betroffenen im Heimatland  etabliert; zudem stehen wichtige Kooperationspartner in Minsk nicht mehr zur Verfügung, so Prof. Dr. Reiners. Deshalb stellte der Verein seine Tätigkeit bereits 2024 ein. Die langjährige Arbeit des Vereins erwies sich als sehr erfolgreich, wozu auch die zahlreichen Spenden beitrugen, welche die Umsetzung der Projekte erst ermöglichten.

Im Zuge der Auflösung des Vereins erhält die Elterninitiative Regenbogen e.V. vom Verein "Medizinische Hilfe für Tschernobylkinder" nicht verausgabte Restmittel in Höhe von 30.000 Euro. 
Die Elterninitiative ist bereits seit über 40 Jahren für krebskranke Kinder und Jugendliche und deren Familien gemeinnützig tätig und finanziert ihre Arbeit vollständig durch Spendengelder. Dank dieser großzügigen Zuwendung können viele Betroffene auch in Zukunft von den Unterstützungsangeboten der Elterninitiative profitieren. In enger Zusammenarbeit mit den Kinderkrebsstationen am Uniklinikum werden auch immer wieder Patientenfamilien aus dem Ausland (u.a. aus der Ukraine) während der hiesigen Therapie begleitet. 
Die Elterninitiative verfolgt damit ähnliche Ziele wie der aufgelöste Verein um Prof. Dr. Reiners und ermöglicht diesen Familien die kostenfreie Nutzung von Elternwohnungen sowie eine umfassende psychosoziale Betreuung und die Nutzung vieler weiterer Angebote. 

Die Elterninitiative Regenbogen bedankt sich herzlich für den großzügigen Beitrag von "Medizinische Hilfe für Tschernobylkinder".

 

Text: Nadine Kempa (Öffentlichkeitsarbeit bei Elterninitiative Regenbogen e.V.)

Weitere Infos: 

Elterninitiative Regenbogen
für leukämie- und tumorkranke Kinder Würzburg e.V.
Josef-Schneider-Straße 3 
97080 Würzburg
www.elterninitiative-regenbogen.com

Virtuelle Realität verbessert langfristiges Lernen in der Notfallmedizin

Medizinstudierende sind durch ein Training mit virtueller Realität (VR) langfristig besser auf medizinische Notfälle vorbereitet als durch traditionelle Lehrmethoden

Eine Medizinstudierende bewegt sich mit virtueller Brille in einem Untersuchungsraum
VR-Simulation in der Lehrklinik des Uniklinikums Würzburg. © Annett Köhler / AG VR Simulation im Medizinstudium
Collage aus vier Bildern mit Feedback-Komponenten
Bei der interaktiven VR-Simulation eines Notfalls gab es verschiedene Feedback-Komponenten wie positive Benachrichtigungen in grün für korrekt ausgeführte Aktionen, oben im Bild eine Echokardiografie, sowie als direkte Ausgabe von medizinischen Geräten (EKG), Ergebnisse der Diagnostik im virtuellen Computermenü und eine abschließende Bewertung im Checklistenformat. © AG VR Simulation im Medizinstudium

Würzburg. In den ersten Berufsjahren stehen junge Ärztinnen und Ärzte oft vor der Herausforderung, unter Zeitdruck schnell Entscheidungen zu treffen, Aufgaben richtig zu priorisieren und auf wichtige praktische Erfahrungen zurückzugreifen. Gerade in Notfallsituationen sind diese Fähigkeiten von entscheidender Bedeutung. Genau hier setzt die Technologie der virtuellen Realität (VR) an. Sie ermöglicht realistische und interaktive Lernszenarien, in denen Studierende risikofrei anhand standardisierter Notfallfälle trainieren können.

Erkenntnisse wurden im Journal of Medical Internet Research veröffentlicht

Am Uniklinikum Würzburg (UKW) wurde dafür gemeinsam mit dem Münchner 3D-Visualisierungsunternehmen ThreeDee, das VR-basierte Trainingsprogramm STEP-VR (Simulation-based Training of Emergencies for Physicians using Virtual Reality) entwickelt. Unter welchen Voraussetzungen lässt sich dieses VR-Training am besten in die medizinische Lehre integrieren, um die Notfallkompetenz angehender Ärztinnen und Ärzte nachhaltig zu stärken? Diese Frage erforscht die Arbeitsgruppe „Virtual Reality Simulation im Medizinstudium“ unter der Leitung von Dr. Tobias Mühling. „Bislang gab es nur begrenzt belastbare Belege dafür, welche objektiven Lerneffekte VR-basierte Notfalltrainings sowohl kurzfristig als auch langfristig erzielen können. Mit unseren neuesten Untersuchungen konnten wir jedoch zeigen, dass virtuelle Realität eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Trainingsmethoden in der medizinischen Ausbildung sein kann – besonders, wenn es darum geht, wichtige Inhalte nachhaltig zu vermitteln“, sagt Tobias Mühling. Die Ergebnisse wurden im renommierten Journal of Medical Internet Research veröffentlicht. 

Im Rahmen der randomisiert-kontrollierten Studie wurden 72 Medizinstudierende zu zwei häufigen Notfällen – Herzinfarkt und Atemnot bei chronischer Lungenerkrankung – geschult. Die eine Hälfte von ihnen (Interventionsgruppe) absolvierte eine interaktive VR-Simulation mit automatischem Feedback, die andere Hälfte (Kontrollgruppe) absolvierte interaktive Videoseminare.

VR-Training wirkungsvoller, spannender und hilfreicher 

Direkt nach dem Training schnitten beide Gruppen beim Wissenstest ähnlich gut ab. Nach 30 Tagen zeigte sich jedoch ein klarer Vorteil für die VR-Gruppe: Ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich deutlich mehr Wissen merken. Insgesamt bewerteten die Studierenden das VR-Training auch als wirkungsvoller, spannender und hilfreicher. Während des virtuellen Trainings stieg zwar die körperliche Stressreaktion, gemessen über Hautsensoren, an, doch dieser Stress hatte kaum Einfluss auf das Lernergebnis. Auch das subjektive Stressempfinden der Teilnehmenden spielte keine große Rolle. 

„Unser Fazit lautet: Selbstgesteuerte, VR-basierte Notfalltrainings mit automatischem Feedback können motivieren und sind langfristig wirksamer. Wir gehen also davon aus, dass die Studierenden das Wissen aus solchen Simulationen auch mit in den Berufsalltag nehmen“, so Tobias Mühling.

Publikation:
Marco Lindner, Tobias Leutritz, Joy Backhaus, Sarah König, Tobias Mühling. Knowledge Gain and the Impact of Stress in a Fully Immersive Virtual Reality–Based Medical Emergencies Training With Automated Feedback: Randomized Controlled Trial. J Med Internet Res 2025;27:e67412 doi: 10.2196/67412PMID: 40465566

Text: Wissenschaftskommunikation /KL