„Eine Beschwerde ist unsere Chance“

Das Beschwerdemanagement im Krankenhaus ist gesetzliche Pflicht. Trotzdem wirkt es bei Hülya Noak eher wie eine Kür, wenn sie mit Begeisterung über ihre Arbeit als Leiterin der Stabsstelle Beschwerdemanagement erzählt.

Wer verunsichert oder unzufrieden ist, kann sich an das Beschwerdemanagement wenden. Das Beschwerdemanagement glättet die Wogen, vermittelt Antworten und setzt sich für zufriedenstellende Lösungen zu Gunsten von Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern ein. Das Beschwerdemanagement, so Noak, sei ein wichtiger Stabilisierungsfaktor in der Patientenkommunikation.

Bei aller Professionalität gebe es mitunter aber auch Situationen, die einem besonders nahegehen. Gerade hier sei es sehr wichtig, unter Berücksichtigung der Handlungsspielräume aller Beteiligten konstruktive und individuelle Lösungen zu finden. Fehlerquellen beseitigen Hülya Noak: „Eine Beschwerde ist unsere Chance. Unsere Aufgabe ist es, den Patienten in den Mittelpunkt zu stellen.“ Und weiter: „Wir sind offen für Kritik, Anregungen, Anfragen und auch gerne für Lob. Denn nur, wenn Lob sowie Kritik von Patienten und Angehörigen unmissverständlich weitergegeben werden, können mögliche Fehlerquellen aufgezeigt und optimiert werden.

Für diese Arbeit braucht Noak ein stabiles Netzwerk innerhalb der Klinik, ein gutes Gespür für ihre Mitmenschen und die Empathie für einen wohlwollenden Austausch. Um ergebnisorientiert arbeiten zu können, ist die Stabstelle direkt beim Ärztlichen Direktor angesiedelt. „Wenn es darum geht, fehleranfällige Prozesse umzugestalten, ist es gut, wenn dies sowohl fachlich als auch direktiv mitgetragen wird“, so Noak.

Leiterin Hülya Noak

Prozesse verbessern Wenn es um die Verbesserung von etablierten Abläufen geht, kann eine Umstrukturierung auch schon mal längere Zeit in Anspruch nehmen. Beispielsweise hinterfragt ein Patient eine logistische Vorgehensweise im Rahmen eines Ambulanzbesuches. Noak: „Ich mache mir dann ein Bild des ganzen Prozesses. Ich bitte zunächst alle Beteiligten um Stellungnahme.“ Durch das Zusammenwirken aller jeweils involvierten Bereiche können immer wieder konstruktive Lösungen im Sinne des Patientenwohles erfolgen. Ehrenamtliche Patientenfürsprecher Wer sich nicht direkt an Hülya Noak und ihre beiden Kolleginnen - Jessica Freudenberger und Karin Kreß - wendet, kann auch Kontakt zu einem der beiden ehrenamtlichen Patientenfürsprecher, Brigitte Paul und Albert Fischer, aufnehmen. Der ehemalige Rettungssanitäter und die ehemalige Stationsleiterin der Intensivstation Anästhesie stehen seit Juli vergangenen Jahres als unbürokratische Ansprechpartner zur Verfügung. Das hilft z. B. der Patientin, die ihre Krankenhauskost nicht verträgt und eine Rücksprache mit der Ernährungsberaterin benötigt oder dem Patienten, der unabhängig von der Seelsorge, ein offenes Ohr braucht. Das Beschwerdemanagement ist über eine Hotline, E-Mail, Flyer in allen Ambulanzen und auf den Stationen, persönlich und bald auch über eine Internetpräsenz erreichbar.

Brigitte Paul und Albert Fischer

Text: Anke Faust, Fotos: Uniklinik

Kontakt

Stabsstelle Beschwerdemanagement Leitung Hülya Noak Oberdürrbacher Str. 6, A1.0.139 97080 Würzburg

Tel.: 0931 201-59999 Beschwerde@ukw.de

Patientenfürsprecher Brigitte Paul und Albert Fischer Montags und mittwochs 9 bis 12 Uhr Oberdürrbacher Str. 6, A3.0.350 97080 Würzburg

Telefon: 0931 201-55078 Patientenfuersprecher@ukw.de