Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. med. Dr. h. c. Franz Grehn (ehem. Klinikdirektor Augenklinik), Philipp Rieger, kaufmännischer Direktor der Uniklinik, und Walter Herberth, Leiter der Stiftung Juliusspital, schauen sich den Modellbau der Uniklinik an.

Ein absoluter Glücksfall für die Region

Vor 100 Jahren startete die Erfolgsgeschichte des Luitpoldkrankenhauses (Lukra). Bei einem Festakt wurde die Entwicklung bis zum heutigen Maximalversorger mit Spitzenmedizin gewürdigt.

Ein absoluter Glücksfall für die Region

Vor 100 Jahren startete die Erfolgsgeschichte des Luitpoldkrankenhauses (Lukra). Bei einem Festakt wurde die Entwicklung bis zum heutigen Maximalversorger mit Spitzenmedizin gewürdigt.

Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. med. Dr. h. c. Franz Grehn (ehem. Klinikdirektor Augenklinik), Philipp Rieger, kaufmännischer Direktor der Uniklinik, und Walter Herberth, Leiter der Stiftung Juliusspital, schauen sich den Modellbau der Uniklinik an.

Prof. Jens Maschmann, der als Moderator durch die rund zweistündige Feierstunde führte, betonte, dass man 100 Jahre nicht alleine schaffen könne, sondern dass das nur Hand in Hand mit Familienmitgliedern, Partnern und Förderern gelingen könne. So waren über 100 geladene Gäste am 2. November 2021 ins Rudolf-Virchow-Zentrum (RVZ) an der Josef-Schneider-Straße im Würzburger Stadtteil Grombühl zum Festakt „Luitpold-Campus – Tradition und Innovation seit 1921“ gekommen. Weitere Gäste wohnten der Veranstaltung im digitalen Zoom bei.

Der besondere Dank des Ärztlichen Direktors galt anlässlich der seit eineinhalb Jahren andauernden Corona-Pandemie stellvertretend für alle Beschäftigten des Universitätsklinikums (UKW) den Pflegekräften, die einen „wichtigen Beitrag zur Bewältigung der speziellen Herausforderungen beigetragen haben“.

Rednerinnen und Redner des Festaktes blickten nicht nur auf die vergangenen 100 Jahre zurück, sondern auch in die Zukunft. Vor allem den Lindleinshang in Richtung Norden hinauf, auf dem das Milliardenprojekt „Neubau Kopfklinik und Frauen-Mutter-Kind-Zentrum“ realisiert werden wird.

In diesem Zusammenhang dankte Maschmann auch dem Freistaat Bayern für die Planung und der Juliusspital-Stiftung für den Verkauf des benötigten Areals. Vorstandskollege Prof. Matthias Frosch erwähnte in seinem Vortrag die gute Zusammenarbeit mit dem Juliusspital und erinnerte an den gemeinsamen Stifter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn, der zu wechselseitiger Solidarität verpflichte.

In Richtung der Bayerischen Staatsregierung adressierte er seinen Geburtstagswunsch nach mehr Finanzmitteln, um den Investitionsstau bei der IT-Struktur auflösen zu können: „Wir brauchen einen Innovationsmotor für den medizinischen Fortschritt.“ Das UKW habe internationale Spitzenmedizin entwickelt und so erfolgreich wolle man auch in den nächsten 100 Jahren arbeiten.

Prof. Jens Maschmann und Barbara Stamm stehen im Foyer vor dem Modell der geplanten Neubauten.

Ansprache von Staatsministerin Judith Gerlach, MdL, Bayerisches Staatsministerium für Digitales.

Festvortrag von Prof. Dipl.-Ing. Christine Nickl-Weller, Architekturbüro Nickl & Partner.

Bayerns Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach griff in ihrer Rede den Ball auf und schlug einen politisch-medizinischen Bogen von der Eisernen Lunge bis hin zur modernen Digitalisierung: „Wir brauchen den durchgängig digitalen Workflow, das ist eine Gemeinschaftsaufgabe.“ Das UKW genieße als Forschungseinrichtung weltweites Ansehen, und im Alltag biete es einer ganzen Region Zugang zur Spitzenmedizin.

Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler pries in seiner Videogrußbotschaft das UKW als einen Segen für die Menschen in der Region und als Speerspitze im Kampf gegen Corona: „Das Universitätsklinikum ist ein Musterbeispiel für das gelungene Zusammenspiel von Lehre, Forschung und Patientenversorgung.“ Als einziger Maximalversorger in Unterfranken sei das UKW ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

Für Prof. Paul Pauli, den Präsidenten der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ist die gute Zusammenarbeit mit dem UKW zudem ein Glücksfall für die Medizinische Fakultät mit ihren 3600 Humanmedizinstudierenden.

Das Universitätsklinikum Würzburg feiert in diesem Jahr das 100-jährige Bestehen des Luitpold-Campus.

Würzburgs Bürgermeister Martin Heilig unterstrich in seinem Grußwort die herausragenden Leistungen des Uniklinikums und seiner Beschäftigten während der Corona-Pandemie. Diese habe vor Augen geführt, wie wichtig Universitätsmedizin für die Bevölkerung sei: „Wir sind sehr dankbar dafür, dass die Stadt Würzburg auf diese Expertise zurückgreifen kann.“

Den Festvortrag der Veranstaltung gestaltete Prof. Dipl.-Ing. Christine Nickl-Weller. Die Architektin des Münchner Architekturbüros Nickl & Partner präsentierte eine Zeitreise durch die Geschichte der Krankenhaus-Architektur, die immer auch Spiegel der gesellschaftlichen und politischen Zustände gewesen sei. Mit dem Baubeginn der ersten Spitäler im 15. Jahrhundert habe die Suche nach der idealen Form zur Unterbringung Kranker und Pflegebedürftiger begonnen. Kreuzförmig angeordnete Bettensäle bestünden in der Krankenhaus-Architektur bis heute. Erkenntnisse der Hygiene motivierten zum Einbau von Toiletten und Lüftmöglichkeiten. Die Bauten des Lukra waren 1921 schon visionär: „Die Erscheinung war repräsentativ, imposant und innovationsstiftend sowie von Anfang an für eine Erweiterung geplant“, so Nickl-Weller.

Als Berliner Professorin erforscht sie die Gesundheits-Architektur. Dabei seien für Patienten u. a. frische Luft, die richtige Beleuchtung sowie eine wohnliche Atmosphäre wichtig, für das Personal u. a. Wegeführung oder Erholungsräume. Eine Bündelung der technischen Ausstattung und modulares Bauen ermöglichten dies. „Nicht zuletzt müssen zukunftsfähige Krankenhäuser für die Herausforderungen des Klimawandels gerüstet sein“, erläuterte die Professorin. Alles in allem sei der Kern des intelligenten Krankenhauses die Menschlichkeit.

Text: Anke Faust, Foto: Angie Wolf, Silvia Gralla

Eine der ältesten Uni­kliniken Deutschlands: Geburtsstunde bereits 1583

Die eigentliche Geburtsstunde des UKW liegt sogar noch viel früher: Das Klinikum war bereits 1583 aus der Verbindung der Medizinischen Fakultät mit dem Krankenhaus Juliusspital entstanden. Es diente der Uni und deren medizinischer Fakultät lange Zeit als Lehrklinik. Vor 100 Jahren gingen die Wege mit der Eröffnung des staatlichen Luitpoldkrankenhauses im Stadtteil Grombühl schließlich auseinander. Damit zählt das UKW zu den ältesten Universitätskliniken Deutschlands.

Beim Festakt „Luitpold-Campus – Tradition und Innovation seit 1921“ rund um das siegreiche Architekturmodell für das Erweiterungsgelände Nord des Uniklinikums Würzburg (UKW) gruppiert: Im Vordergrund Prof. Dipl.-Ing. Christine Nickl-Weller (links) und Staatsministerin Judith Gerlach. Hintere Reihe (von links): Universitätspräsident Prof. Dr. Paul Pauli, Philip Rieger, Prof. Dr. Jens Maschmann, Marcus Huppertz und Prof. Dr. Matthias Frosch (alle vier aus dem Vorstand des UKW) sowie Martin Heilig, Bürgermeister der Stadt Würzburg.

Festschrift zum Jubiläum

Anlässlich des Jubiläums „1921–2021: Vom Luitpoldkrankenhaus zum Luitpold-Campus“ hat das Uniklinikum Würzburg eine 112-seitige, reich bebilderte Festschrift herausgebracht. Erstellt wurde die Publikation vom Arzt und Medizinhistoriker Dr. Andreas Mettenleiter (Jg. 1968). Er beschäftigt sich seit seiner Würzburger Studienzeit mit der Würzburger Medizingeschichte. Sie kann als PDF eingesehen und heruntergeladen werden unter www.ukw.de/100.