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Förderpreise

unterstützen innovative

Krebs­forschungs­projekte

„Forschung hilft“, die Stiftung zur Förderung der Krebsforschung an der Uni Würzburg, unterstützt in diesem Jahr sechs wissenschaft­liche Projekte mit insgesamt 90.000 Euro.

Die geförderten Wissen­schaftlerinnen und Wissen­schaftler, Unterstützer sowie Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Stiftungsrats (6.v.r.) Rechts neben ihr der Schirmherr des Förderpreises 2022 Tim Lobinger. Der Stab­hochprung-Weltmeister ist an Multiplem Myelom erkrankt. Bild: Daniel Peter

Seit dem Jahr 2017 verfolgt unter dem Namen „Forschung hilft“ eine Stiftung zur Förderung der Krebsforschung an der Würzburger Julius-Maximilians-Uni­versität das Ziel, Geld zusammenzutragen und damit innovative wissenschaftliche Projekte zu unterstützen. Die Aus­schüttung und Verteilung der finanziellen Mittel erfolgt in etwa jährlichem Abstand über Förderpreise in gestaffelter Höhe. Am 24. Oktober 2022 war wieder „Zahltag“: Sechs Würzburger Forscher­gruppen, die mit neuen Ideen die Behandlung von Krebs­patientinnen und -patienten verbessern wollen, erhielten Preisgelder von in Summe 90.000 Euro. Wie spielen Tumore, Immunsystem und Immuntherapien zusammen? So gingen 20.000 Euro an das Forschungs­team um Dr. Sophia Danhof von der Medizinischen Klinik und Poliklinik II (Med II) des UKW. Im preiswürdigen Projekt arbeitet dieses an einem neuartigen Mausmodell, mit dessen Hilfe das Zusammenspiel von Tumor­erkrankung, Immunsystem und zellulären Immun­therapien noch besser verstanden werden soll. Auf dieser ­Basis können dann maßgeschneiderte, hochwirksame und nebenwirkungs­arme Immuntherapeutika für spätere klinische Studien hergestellt werden, so die Hoffnung der Wissen­schaftlerin sowie ihrer Kolleginnen und Kollegen. Mit Designer-T-Zellen und ­Darmbakterien gegen Krebs Ausgangspunkt des Forschungsvor­habens der Arbeitsgruppe von Dr. Maik Luu von der Med II ist die Entdeckung, dass Stoffwechselprodukte von Darmbakterien (Mikrobiom) die Aktivität von gentechnisch veränderten Immunzellen (CAR-T-Zellen) steigern und somit die Effizienz von Krebstherapien positiv beeinflussen können. Darauf aufbauend wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine neue, wirkungsvolle Mikrobiom-CAR-T-Zell-Therapie en­t­wickeln, die sich gegen eine Vielzahl verschiedener Krebsarten – auch solide Tumore – einsetzen lässt. Die Stiftung fördert diesen Plan mit 17.500 Euro. Wie wirken neue Immuntherapien bei Hochrisiko-Myelomzellen? Das Multiple Myelom ist eine bösartige Untergruppe des Lymphknotenkrebses. Die Erkrankung umfasst langsam schwelende, wie auch aggressive Verläufe. Patientinnen und Patienten mit Hochrisikogenetik haben eine Lebenserwartung von weniger als zwei Jahren. Es besteht die Hoffnung, dass neue, hochwirksame Immuntherapien bei dieser Gruppe Langzeitremissionen erzielen können. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Martin Kortüm an der Med II verfügt über Zellmodelle, welche die Hochrisiko-Myelomzellen nachbilden. An diesen Modellen sollen Immun­therapien wie z.B. CAR-T Zell-Therapien getestet werden. Das Projekt erhielt einen Förderpreis von 15.000 Euro. Die Lebensqualität unter CAR-T-Zell-Therapie erhöhen Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Imad Maatouk von der Med II will innovative, digitale Unterstützungsansätze für Men­­schen, die eine CAR-T-Zell-Therapie erhalten, entwickeln und erproben. Durch das Screeningtool, mit dem die Betroffenen u. ­a. selbst Frühsymptome dokumentieren können, sollen eventuelle Nebenwirkungen systematisch und früh erkannt werden. Darüber hinaus sollen Informationen zur Therapie und Angebote zum Umgang mit Belastungen integriert werden, um die Lebensqualität der Erkrankten zu fördern. Dem Stiftungsrat war dies eine Förderung von 15.000 Euro wert. Kindliche Nebennierentumore analysieren Das Team von Prof. Dr. Verena Wiegering von der Kinderklinik des UKW rückt kindliche Nebennierentumore, so genannte Adrenokortikale Karzinome, in den Fokus. Das Wissen über die bei Kindern glücklicherweise sehr seltene Erkrankung ist noch unzureichend. Mit genetischen Untersuchungen von Tumorproben wollen die Wissen­schaftlerinnen und Wissen­schaftler das Verständnis um die Tumorentität grund­legend verbessern und langfristig neue, auf diese Altersgruppe zielgerichtete, diagnostische und therapeutische Optionen entwickeln. „Forschung hilft“ fördert das Vorhaben mit 12.500 Euro. KI verbessert Darmkrebsvorsorge InExEn steht für Interventionelle und Experimentelle Endoskopie und ist der Name eines interprofessionellen Teams unter Leitung von Privatdozent Dr. Alexander Hann an der Med II. Dieses arbeitet an einer Künstlichen Intelligenz (KI), mit deren Hilfe bei Darmkrebs­vorsorgeuntersuchungen die Polypengröße objektiv bestimmt werden kann. Die Polypengröße spielt eine entscheidende Rolle, denn je größer der Polyp, desto höher ist das Risiko einer bösartigen Entartung. Hierfür wurde eine Förderung von 10.000 Euro vergeben.

Wer die Stiftung „Forschung hilft“ weiter voranbringen will, kann eine Spende auf folgendes Konto überweisen: Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken Würzburg IBAN: DE19 7905 0000 0000 0655 65 BIC: BYLADEM1SWU