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Abschied von

Barbara Stamm

Mit dem Tod der ehemaligen Bayerischen Landtagspräsidentin Barbara Stamm verlor die Würzburger Universitäts­medizin eine hochengagierte Kämpferin für eine bestmögliche Krankenversorgung und eine starke medizinische Forschung.

Im Jahr 2019 wurde die nun verstorbene Landtagspräsidentin a. D. Barbara Stamm von der Medizinischen Fakultät der Uni Würzburg und dem UKW für ihre herausragenden Verdienste um die Würzburger Universitätsmedizin mit der Carl Caspar von Siebold-Medaille geehrt. Es gratulierten damals Prof. Dr. Matthias Frosch (links) und Prof. Dr. Georg Ertl. Bild: Angie Wolf

Am 5. Oktober dieses Jahres verstarb nach längerer Krankheit die ehemalige Bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm im Alter von 77 Jahren. Neben der Trauer um die empathische Politikerin blickt die Würzburger Universitätsmedizin mit großer Dankbarkeit und höchstem Respekt auf ihre vielfältigen Leistungen für das Gesundheitswesen in Mainfranken und ganz Nordbayern zurück. Unermüdlicher Einsatz für wichtige Einrichtungen „Barbara Stamm setzte sich während ihrer gesamten politischen Karriere unermüdlich für eine geradezu unüberschaubare Anzahl an Projekten und Strukturen ein, von denen bis heute viele tausend Patientinnen und Patienten profitiert ­haben und weiterhin profitieren“, unterstreicht Prof. Dr. Christoph Reiners. Der ehemalige Ärztliche Direktor des UKW zählt zu den langjährigen Weggefährten der CSU-­Politikerin. Als Beispiele für ihr Mitwirken nennt er die Institutionalisierung der Palliativmedizin am UKW, die Gründung des Comprehensive Cancer Centers Mainfranken, die Einrichtung der Spezialklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) am Würzburger Greinberg, die Inbetriebnahme der Intensivstation der KJP sowie die Einrichtung und den Bau des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz Würzburg. Sein mittlerweile ebenfalls pensionierter Nachfolger als Ärztlicher Direktor, Prof. Dr. Georg Ertl, ergänzt: „Wir konnten auf Barbara Stamm in den entscheidenden Momenten zählen, fanden bei ihr immer ein offenes Ohr für pragmatische ­Lösungen, für die sie sich mit der ihr eigenen menschlichen Überzeugungskraft einsetzte. Ohne Barbara Stamm wäre die geplante Nordosterweiterung unseres Medizincampus nicht gekommen – ein Großvorhaben, von dem die Menschen unserer Region und weit darüber hinaus jahrzehntelang ­hohen Nutzen ziehen werden.“ Beide Direktoren betonen zudem, dass die Verschiedene zeitlebens mit einem Löwenherzen dafür kämpfte, dass gerade auch die Patientinnen und Patienten abseits der großen nordbayerischen Zentren Zugang zur Spitzenmedizin erhalten. Maßgebliche Förderin der medizinischen Forschung „Neben dem Einsatz für eine optimierte und menschen­gerechte Versorgung war sich Frau Stamm dankenswerterweise immer auch der Bedeutung von medizinischer Forschung bewusst“, betont Prof. Dr. Matthias Frosch. Der Dekan der Medizinischen Fakultät der Würzburger Universität fährt fort: „So trug sie unter anderem maßgeblich dazu bei, dass wir uns heute in Würzburg mit dem Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektions­forschung schmücken können.“ Prof. Dr. Jens Maschmann, der amtierende Ärztliche Direktor des UKW, fasst zusammen: „Die Energie und Tatkraft von Barbara Stamm, gepaart mit einem überaus freund­lichen Wesen sowie einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen waren ein absoluter Glücksfall für die Würzburger Universitätsmedizin. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.“

Trauer um

Ulrich Vogel

Im Oktober dieses Jahres verstarb mit Prof. Dr. Ulrich Vogel ein renommierter und beliebter Experte für Kranken­haus­hygiene und Mikrobiologie am UKW.

Renommiert und engagiert, empathisch und beliebt: Prof. Dr. Ulrich Vogel verstarb im Oktober dieses Jahres.

Das UKW und die Medizinische Fakultät der Uni Würzburg trauern um Prof. Dr. Ulrich Vogel, der am 4. Oktober 2022 nach schwerer Krankheit verstarb. Er leistete als Professor für Krankenhaushygiene und Medizinische Mikrobiologie über viele Jahre einen elementaren und wegweisenden Beitrag für die Sicherheit in der Patientenversorgung. In seiner Funktion als Leiter der Zentralen Einrichtung „Krankenhaushygiene und Antimicrobial Stewardship“ baute er am UKW Strukturen auf, die aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse auf dem Gebiet der Infektionsprävention schnell in den Alltag des Klinikums übertrugen. „Von seinem Fachwissen auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene und von seiner Em­pathie profitierten alle Menschen an unserem Klinikum: die Patientinnen und Patienten, die Beschäftigten sowie die ­Besucherinnen und Besucher“, betont Prof. Dr. Jens Maschmann, der Ärztliche Direktor des UKW. Hohes Engagement in der Corona-Pandemie Von Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 an war auch das Würzburger Uniklinikum vor besondere Heraus­forderungen gestellt. Prof. Vogel gelang es mit seinem Team unter größtem persönlichem Engagement, dass auch in dieser Ausnahmesituation zügig und erfolgreich Maßnahmen zum Infektions­schutz entwickelt und umgesetzt werden konnten. Zusätzlich engagierte er sich in der Bekämpfung von Covid-19-Häufungen in Alten- und Pflegeeinrichtungen der Region. Bis zuletzt stand er dem UKW und dem Team der Kranken­haushygiene mit seinem enormen Wissensschatz und seinem menschlichen Rat zur Seite – auch, als die Folgen seiner schweren Erkrankung ihn stark einschränkten. Experte zu Neisseria meningitidis Prof. Vogel war zudem ein weltweit anerkannter Experte in der Molekular­biologie und Epidemiologie von Neisseria ­meningitidis, einem der wichtigsten Erreger bakterieller Hirnhautentzündungen. Zuletzt als dessen Leiter gestaltete er maßgeblich die erfolgreiche Tätigkeit des Nationalen Referenzzentrums für Meningokokken (und später zusätzlich für Haemophilus influenzae) und war hier ein Pionier in der sequenzbasierten epidemiologischen Analyse von Infektions­erregern. „Mit Ulrich Vogel verlor die Würzburger Universitätsmedizin einen renommierten Wissenschaftler, einen engagierten Mediziner und einen hoch geschätzten Kollegen“, fasst Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni Würzburg und Vorstandsmitglied des UKW, bedauernd zusammen.