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01 Cover
02 Editorial
03 Inhalt
04 Top-Thema
05 Pflegeschule
06 75 Jahre
07 Transfusionsmedizin
08 Vermischtes-1
09 Adipositas-OP
10 Cushing-Syndroms
11 Herz- und Nierenschutz
12 Verbesserung der Dialyse
13 Personalisierte Medizin
14 Forschung und Lehre
15 Chemotherapeutika
16 Nuklearmedizin
17 Beckenbrueche
18 Herz
19 Wussten Sie
20 Allrounderin
21 Herzkissen
22 Seelsorgearbeit
23 Quellentag
24 Vermischtes-2
25 Angrillen
26 Vermischtes-3
27 Vermischtes-4
28 Du entscheidest!

Erfolg von

Adipositas-OP

hängt vom Gehirn ab

Die Wirkweise einer bariatrischen Operation basiert im Wesentlichen auf veränderten neuroendokrinen Signalen aus dem Magendarmtrakt und hängt von einem intakten Hypothalamus ab.

Für viele Personen mit ausgeprägter Adipositas ist eine bariatrische Operation wie zum Beispiel ein Magenbypass oder ein Schlauchmagen der letzte Ausweg, um ihr Gewicht dauer­haft zu reduzieren. Der Erfolg der Operation hängt dabei aber nicht allein vom chirurgischen Eingriff im Magen-Darm-Trakt ab, sehr wesentlich wird die Wirkung über Strukturen im Gehirn vermittelt. Das fand jetzt ein interdisziplinäres Team am Uniklinikum Würzburg heraus. Die Ergebnisse der Studie wurden im Journal Metabolism: Clinical and Experimental veröffentlicht. Vom Stigma einer simplen Magenverkleinerung befreien Der Hypothalamus reguliert als wichtige Schaltzentrale ­unseres Körpers vegetative und endokrine Vorgänge und steuert unter anderem die Nahrungsaufnahme. Ist diese Gehirnregion jedoch krankheitsbedingt zerstört, zum Beispiel durch einen gutartigen Tumor wie etwa ein Kraniopharyn­geom, ist der Effekt der Adipositas-Operation deutlich ab­geschwächt. Das heißt, sattmachende Hormone wie GLP-1 oder PYY, die nach dem chirurgischen Eingriff verstärkt aus dem Magen-Darm-Trakt ausgeschüttet werden, können ihre nahrungsregulierende Wirkung über den geschädigten Hypo­thalamus nicht entfalten. „Mit unseren Resultaten können wir helfen, die Adipositas-Chirurgie vom Stigma einer simplen Magenverkleinerung zu befreien“, ist sich Dr. Ulrich ­Dischinger sicher. Der Oberarzt und Leiter der experimentellen Adipositasforschung am Lehrstuhl für Endokrinologie und Diabetologie ist Erstautor der Studie. Auch der Letzt­autor Prof. Dr. Florian Seyfried, Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Würzburger Referenz­zentrums für metabolische und bariatrische Chirurgie, hofft, dass die Ergebnisse zu einer größeren Akzeptanz der Adi­positas-Chirurgie beitragen.

„Mit unseren Resultaten können wir helfen, die Adipositas-Chirurgie vom Stigma einer simplen Magen­verkleinerung zu befreien.“

Dr. Ulrich Dischinger

Erfolg von

Adipositas-OP

hängt vom Gehirn ab

Die Wirkweise einer bariatrischen Operation basiert im Wesentlichen auf veränderten neuroendokrinen Signalen aus dem Magendarmtrakt und hängt von einem intakten Hypothalamus ab.

Für viele Personen mit ausgeprägter Adipositas ist eine bariatrische Operation wie zum Beispiel ein Magenbypass oder ein Schlauchmagen der letzte Ausweg, um ihr Gewicht dauer­haft zu reduzieren. Der Erfolg der Operation hängt dabei aber nicht allein vom chirurgischen Eingriff im Magen-Darm-Trakt ab, sehr wesentlich wird die Wirkung über Strukturen im Gehirn vermittelt. Das fand jetzt ein interdisziplinäres Team am Uniklinikum Würzburg heraus. Die Ergebnisse der Studie wurden im Journal Metabolism: Clinical and Experimental veröffentlicht (https://doi.org/10.1016/j.metabol.­­2022.155341). Vom Stigma einer simplen Magenverkleinerung befreien Der Hypothalamus reguliert als wichtige Schaltzentrale ­unseres Körpers vegetative und endokrine Vorgänge und steuert unter anderem die Nahrungsaufnahme. Ist diese Gehirnregion jedoch krankheitsbedingt zerstört, zum Beispiel durch einen gutartigen Tumor wie etwa ein Kraniopharyn­geom, ist der Effekt der Adipositas-Operation deutlich ab­geschwächt. Das heißt, sattmachende Hormone wie GLP-1 oder PYY, die nach dem chirurgischen Eingriff verstärkt aus dem Magen-Darm-Trakt ausgeschüttet werden, können ihre nahrungsregulierende Wirkung über den geschädigten Hypo­thalamus nicht entfalten. „Mit unseren Resultaten können wir helfen, die Adipositas-Chirurgie vom Stigma einer simplen Magenverkleinerung zu befreien“, ist sich Dr. Ulrich ­Dischinger sicher. Der Oberarzt und Leiter der experimentellen Adipositasforschung am Lehrstuhl für Endokrinologie und Diabetologie ist Erstautor der Studie. Auch der Letzt­autor Prof. Dr. Florian Seyfried, Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Würzburger Referenz­zentrums für metabolische und bariatrische Chirurgie, hofft, dass die Ergebnisse zu einer größeren Akzeptanz der Adi­positas-Chirurgie beitragen.

„Mit unseren Resultaten können wir helfen, die Adipositas-Chirurgie vom Stigma einer simplen Magen­verkleinerung zu befreien.“

Dr. Ulrich Dischinger