Drei Aufnahmen in Kombination (von links): CT, PET und PET/CT. Der runde Tumor ist links im Bild deutlich zu erkennen, dieser weist einen intensiven Stoffwechsel auf (Bild mitte und rechts).

Dem Krebs schneller auf der Spur

Kürzere Wartezeiten und schnellere Diagnosen ermöglicht ein neues Kombigerät aus einem Positronen-Emissions- und einem Computer-Tomografen (PET/CT) in der Nuklearmedizin des UKW.

Drei Aufnahmen in Kombination (von links): CT, PET und PET/CT. Der runde Tumor ist links im Bild deutlich zu erkennen, dieser weist einen intensiven Stoffwechsel auf (Bild mitte und rechts).

Die Positronen-Emissions-Tomografie zählt zu den modernsten nuklearmedizinischen Diagnoseverfahren, die vor allem bei Krebserkrankungen eingesetzt wird. Die PET nutzt dabei die Eigenschaft von Tumoren, einen erhöhten Stoffwechsel zu haben, an dem Zucker wesentlich beteiligt ist. Kombiniert man nun eine zuckerhaltige Lösung mit einem bestimmten radioaktiven Stoff, der sich stabil an den Zucker „klammert“, erhält man ein sogenanntes Radiopharmakon. Dieses wird durch eine Infusion verabreicht, verteilt sich im Körper und nimmt am Stoffwechsel teil. Da Tumoren einen größeren Stoffwechsel aufweisen, landen dort vermehrt radioaktive Teilchen, die mit dem PET sichtbar gemacht werden können. Auf diese Weise lassen sich Lage, Größe und Aktivität des Tumorgewebes erfassen. „In Kombination mit der Computer-Tomografie (CT) ermöglicht das Verfahren noch genauere Bilder. Bei der CT liefern Röntgenstrahlen schichtweise Aufnahmen von Körperstrukturen, womit sich auffällige Gewebebezirke noch genauer erkennen lassen“, erklärt Prof. Dr. Andreas Buck, Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin. Die Kombination dieser beiden Verfahren wird in der Nuklearmedizin am UKW vor allem zur Diagnose von Krebserkrankungen an folgenden Organen verwendet: Lunge, Leber, Brust, Prostata, Haut, Dünn- und Dickdarm sowie bei Erkrankungen des blutbildenden Systems wie Lymphomen oder dem multiplen Myelom. Besonders stolz ist Prof. Buck darauf, dass sich das UKW auf dem Feld der Radiopharmaka-Forschung eine führende Position in Deutschland erarbeiten konnte: „Wir haben hier die Möglichkeit, 20 verschiedene Radiopharmaka herzustellen, die ganz gezielt bestimmte Tumoren sichtbar machen können. Damit sind u.a. Prostatakrebs, Tumoren des Magen-Darmtraktes und Nebennierentumoren mittels PET schneller feststellbar.“ Auch entzündliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurologische Erkrankungen wie Morbus Alzheimer und die Parkinson-Erkrankung lassen sich mit PET/CT nachweisen.

Das neue Gerät ist eine Kombination von PET und CT und entspricht dem aktuellen Stand der Technik. Damit ist es schon bald möglich, am UKW jährlich rund 5 000 Untersuchungen durchzuführen. Die Untersuchungszeit verkürzt sich von 20 bis 30 Minuten im weiterhin arbeitenden ersten Gerät auf jetzt 15 bis 20 Minuten.

Texte: Dr. Bernhard Rauh, Infografik: MainKonzept, Fotos: Uniklinik