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01 Cover
02 Inhalt
03 Vorwort
04 Top-Thema
05 Geschichte
06 Ereignisse am Klinikum
07 neuer Ärztlicher Direktor
08 Neuer Pflegedirektor
09 Begrüßung Philip Rieger
10 Erkenntnisse zu Covid in Kitas
11 Per Machine Learning Nierenversagen vorhersagen
12 Palliativmedizin
13 BaCoM
14 Ereignisse-2
15 Ivermectin
16 CCR1-Antagonist
17 Fördererfolge bei Forschungsverbunden
18 Ereignisse-1
19 Ereignisse-3
20 Ereignisse-4
21 Multiplem Myelom
22 Ereignisse-5
23 Danke
24 Ereignisse in Kürze
25 Ereignisse in Kürze 2
26 Ereignisse in Kürze 3
27 Ereignisse in Kürze 4
28 Wir stellen uns vor
29 Vorstellung Teil 1
30 Vorstellung Teil 2
31 Unsere Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter
32 Ausbildung
33 Zahlen & Fakten
34 Leistungszahlen 2021

Ermutigende Ergebnisse für CAR-T-Zell­thera­pie bei ALL

Bei der CAR-T-Zelltherapie werden körpereigene T-Zellen gentechnisch verändert und an­schlie­ßend als Infusion an die Patientin oder den Pa­tienten zurückgegeben. Bild: georgeoprea9/stock.adobe.com

Die internationale, multizentrische Phase-2-Studie ZUMA-­3 bewertete die Wirk­samkeit und Sicherheit der CAR-T-Zell­therapie KTE-X19 bei erwachsenen Patientinnen und Patienten mit fort­geschrittener akuter B-Vorläufer-Lymphoblasten-Leukämie (ALL). Dabei zeigte sich eine hohe Rate an kompletten Remissionen. Die im August 2021 in The Lancet veröffentlichten Studienergebnisse deuten darauf hin, dass KTE-X19 das Potenzial hat, den Betroffenen einen langfristigen klinischen Nutzen zu bringen. Das Uniklinikum Würzburg behandelte unter den betei­ligten deutschen Zentren die meisten Patientinnen und Patienten. Die Leitung von ZUMA-3 in Deutschland lag in den Händen von Prof. Dr. Max Topp von der Medizini­schen Klinik II des UKW.

Für Krebs­immun­therapien „Made in Europe“

Das im Januar 2021 gestartete Konsortium T2EVOLVE will die in Europa bestehenden Lücken zwischen Forschung und klinischer Anwendung bei Krebs­immuntherapien, wie der CAR-T-Zell-Therapie, schließen. Hinter der Allianz stehen 27 Partner aus neun europäischen Nationen: universitäre und außer­universitäre Forschungs­einrich­tungen, Pharma- und Bio­technologie­unternehmen, Zulassungsbehörden, Patientinnen und Patienten sowie Berufsverbände. Koordiniert wird das Konsortium vom UKW – namentlich von Prof. Dr. Michael Hudecek, dem Leiter des CAR-T-­Zell-Forschungsprogramms an der Medizinischen Klinik II – und dem französischen Pharmaunter­nehmen Servier. 

Anhaltende Re­mis­sion bei Lymph­­kno­ten­krebs

Patientinnen und Patienten mit einem wiederkehrenden oder therapieresistenten diffus großzelligen B-Zell-Lymphom sprechen dauerhaft sehr gut auf eine Kombinationstherapie aus dem Antikörper Tafasitamab und dem Immunmodulator Lenalidomid an. So lautet die Kernbotschaft der Langzeitbeobachtung zur multi­zen­trischen Phase-II-Studie L-MIND. Die Publikation zu den Drei-­Jahresdaten erschien im Juli 2021 Jahres in der Fach­zeitschrift Haematologica. Erstautor der Veröffentlichung ist Dr. Johannes Düll, Oberarzt der Medizinischen Klinik II des UKW. Die Kombination aus Tafasitamab und Lenalidomid erhielt im August 2021 von der EU-Kommission die Zulassung für die in der L-MIND-Studie umrissene Patien­ten­ziel­gruppe. 


Neue Chancen bei Bauchspeichel­drüsenkrebs

Bei fortgeschrittenem, inoperablem Pankreaskarzinom kann es sinnvoll sein, zunächst eine möglichst effektive medikamentöse Vorbehandlung in Form einer Chemotherapie anzuwenden, die den Tumor verkleinert, um ihn dann zu einem späteren Zeitpunkt doch noch chirurgisch entfernen zu können. Um zu ermitteln, welche der zur Verfügung – stehenden Chemotherapeutika – beziehungsweise welche Kombination aus diesen – die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Operation schafft, initiierte Prof. Dr. Volker Kunzmann, der Leiter des Schwerpunkts Medizinische Onkologie an der Medizinischen Klinik II des UKW, die NEOLAP-Studie. An der interdisziplinären Phase II-Studie der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie waren 28 deutsche Krebszentren beteiligt. Die Ergebnisse wurden im Februar 2021 in The Lancet Gastroenterology & Hepatology veröffentlicht. 

Bild: appledesign/stock.adobe.com


Anti-Tumormittel aus dem Darm

In einer Studie gelang erstmals der experimentale Nachweis, dass Stoffwechselprodukte von Bakterien des menschlichen Verdauungstrakts (Mikrobiom) in der Lage sind, die zytotoxische Aktivität bestimmter Immunzellen zu steigern und damit die Effizienz von Tumortherapien zu verbessern. Über die Zusammensetzung der Bakterienarten im Mikrobiom könnte somit im Idealfall dessen Einfluss auf den Therapieerfolg gesteuert werden. Veröffentlicht wurden diese Erkenntnisse im Juli 2021 in Nature Communications. Verantwortlich dafür war Dr. Maik Luu von der Medizinischen Klinik II des UKW. Weiterer Beteiligter war Prof. Dr. Alexander Visekruna vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Philipps-Universität Marburg, an dem Luu vor seinem Wechsel nach Würzburg forschte. 


Die Nachsorge bei Brustkrebs ver­bessern

Das Forschungsprojekt „better care“ will für Brustkrebspa­tientinnen und -patienten eine individuell maßgeschneiderte Nachsorge etablieren. Der Weg dorthin soll über ein fächerübergreifendes Versorgungs­netz­werk inklusive digi­taler Elemente und un­terstützender Apps führen. Als wesent­liche Voraussetzung dafür sagte der Ge­mein­same Bundesausschuss im Sep­tember 2021 für die kommenden drei­einhalb Jahre eine Förderung von über 3,3 Millionen Euro zu.

Die deutschlandweite Multicenter-Studie wird von der Frauenklinik des UKW ko­or­di­niert und durch das Institut für Kli­ni­sche Epidemiologie und Biometrie der Uni Würz­burg evaluiert. 

Eines der Ziele von „better care“ ist es, erstmals in Deutschland ein wirklich klares, evidenz­basiertes Bild der Bedürfnislage von Patien­tinnen und Patienten nach ­ihrer Brust­krebs­be­hand­lung zu bekommen. Bild: sewcream – stock.adobe.com

Krebsforschungsprojekt FORTiTher als exzellent be­wertet

Der Forschungsverbund Tumordiagnostik für individualisierte Therapie (FORTiTher) will neue diagnostische Verfahren ent­wickeln, die ein noch differenzierteres Bild von Tumoren im Hinblick auf Bös­artigkeit, Wachstum, Auseinandersetzung mit dem Immunsystem, Aus­breitungs­tendenz und Ansprechen auf Medikamente liefern sollen. An dem Mitte 2019 gestarteten Vorhaben sind zwölf Forschungsgruppen beteiligt, unter anderem aus dem UKW und der Uni Würzburg. Außerdem ergänzen 15 Partner aus der bayerischen Wirtschaft den Zusammenschluss. Zwei Experten des UKW koordinieren die Arbeit von FORTiTher: Prof. Dr. Torsten Blunk, der Leiter der Unfall­chirurgischen Forschung, und Prof. Dr. Martin Fassnacht, der Leiter der Endo­krinologie und Diabetologie. Gefördert wird der Verbund von der Bayerischen For­schungs­stiftung. Diese führte im Juni 2021 eine zweite Zwischenbegutachtung durch. An deren Ende vergaben die Prüferinnen und Prüfer die Gesamtnote „exzellent“.