Der Bergschubraum am ZOM | ZIM

Die Baukörper der Zentren für Operative und Innere Medizin des UKW sind zum großen Teil im Hang eingesenkt. Der bergseitige Einschnitt der Baugrube bildet eine senkrechte Wand, die mit Erdankern und Beton befestigt wurde. Zwischen dieser Wand (im Bild rechts) und der Außenseite des Gebäudekomplexes verblieb ein rund einen Meter breiter Abstand. Dieser sogenannte Bergschubraum zieht sich als oben geschlossener Gang über die gesamte Länge des ZOM | ZIM. Der Hauptraum ist damit rund 300 m lang und an einigen Stellen bis zu 15 m hoch. Weitere kleinere Bergschubräume gibt es um die vier Bettenhäuser des Doppelzentrums.

Durch diese Bauweise können eventuelle Bewegungen im hangseitigen Baugrund keinen Druck auf Gebäudehülle ausüben. Außerdem hat sie auch keinen Kontakt mit dem immer wieder aus dem Berg austretenden Wasser. Durch seine Breite ist der Bergschubraum begehbar, so dass bei Kontrollen mögliche Probleme rechtzeitig erkannt und behoben werden können. Im Bild „als Größenmaßstab“ Manuel Herbholz­heimer vom Geschäftsbereich Technik und Bau des UKW.

Es war einmal …

Hausgeburten waren – vor allem auf dem Land – bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg die Regel. Zur Ausbildung der Hebammen stand in Würzburg seit dem Jahr 1805 die Geburtshilfliche Universitätsklinik in der Klinikgasse zur Verfügung, die von Adam Elias von Siebold gegründet worden war. Hier konnten die aus dem Umland kommenden Schülerinnen, die ihr Handwerk ebenso wie die Medizinstudenten bei der Entbindung lediger Mütter – sogenannter „Hausschwangeren“ – lernten, auch wohnen. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts waren sie provisorisch und etwas beengt in Holz­baracken im Klinikhof unter­gebracht.

1935 – als dieses Bild aufgenommen wurde – standen in der im Jahr zuvor bezogenen neuen Universitäts-Frauenklinik in Grombühl großzügige, modern eingerichtete Unterkünfte für die künftigen Hebammen zur Verfügung. Das Foto stammt aus dem Nachlass von Maria Goldbach, geb. Lang (1914 – 2005), die nach anderthalbjähriger Ausbildung die Hebammenstelle in Fladungen/Rhön übernahm.

Text: Andreas Mettenleiter | Bild: Monika Ruckser