Zentrum für familiären

Brust- und Eierstock­­krebs

zertifiziert

Am UKW werden Frauen und Familien, bei denen genetisch bedingter Brust- und Eierstockkrebs auftreten kann, schon seit vielen Jahren in einem spezialisierten Zentrum beraten und betreut. Jetzt wurde die interdisziplinär arbeitende Einrichtung vom unabhängigen Institut OnkoZert im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft geprüft und erfolgreich zertifiziert.

Bild: D. Peter

Bild: D. Peter

Zentrum für familiären

Brust- und Eierstockkrebs

zertifiziert

Am UKW werden Frauen und Familien, bei denen genetisch bedingter Brust- und Eierstockkrebs auftreten kann, schon seit vielen Jahren in einem spezialisierten Zentrum beraten und betreut. Jetzt wurde die interdisziplinär arbeitende Einrichtung vom unabhängigen Institut OnkoZert im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft geprüft und erfolgreich zertifiziert.

In fünf bis zehn Prozent der Fälle von Brust- und Eierstockkrebs handelt es sich um Erkrankungen, die familiär gehäuft auftreten. Um die betroffenen Frauen kümmert sich am UKW seit 1996 das Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs. Im Januar dieses Jahres wurde die Ein­richtung vom unabhängigen Zertifizierungsinstitut OnkoZert im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Aufwändige Vorbereitung „Obwohl sich unser Zentrum auf über fast drei Jahrzehnte lang gereifte Erfahrungen und Organisationsabläufe stützen kann, war die strukturierte Zertifizierung dennoch ein aufwändiger Vorgang, der eine sorgfältige Vorbereitung erforderte“, be­richtet Privatdozentin Dr. Tanja Schlaiß (im Bild). Als Koordinatorin des Zentrums für familiären Brust- und ­Eierstockkrebs organisierte und leitete die Oberärztin der Frauenklinik von Seiten des UKW den Zertifizierungs­prozess. Dessen Höhepunkt war ein zweitägiges Audit im November vergangenen Jahres. Hierbei überprüften zwei Auditoren der DKG die vorgegebenen Kriterien vor Ort und sprachen danach die Empfehlung zur Zertifikatserteilung aus.

„Der Erhalt des Zertifikats unterstreicht die Qualität und das Engagement unserer jahrelangen interdisziplinären Arbeit“, zeigt sich Prof. Dr. Achim Wöckel hochzufrieden. Der Direktor der Uni­versitäts-Frauenklinik fährt fort: „Patientinnen und Ratsuchende können sich jetzt auch mit einer unabhängigen Bestätigung sicher sein, dass sie an unserem Zen­trum eine schnelle und fachlich fundierte Einschätzung zu einer familiären Ursache einer bereits bestehenden Erkrankung erhalten. Sie können ferner zuverlässig davon ausgehen, dass sie zu jeder Zeit über mögliche therapeutische Konsequenzen oder Früherkennungsmaßnahmen informiert werden.“ Nach seinen Worten profitieren die Frauen zudem von der deutschlandweiten Vernetzung der Würz­burger Einrichtung, wozu nicht zuletzt die Teilnahmemöglichkeit an multizentrischen Studien ge­hört. Risikoermittlung, Beratung und Versorgung Im Zentrum arbeiten Fachleute aus den Bereichen Frauenheilkunde, Humangenetik, Radiologie sowie Psychologie und Psychoonkologie aufs Engste zusammen. Durch die vereinte Sachkom­petenz kann für Rat­suchen­de das individuelle Erkrankungsrisiko ermittelt werden. Auf dieser Basis beraten die Expertinnen und Experten sie gegebenenfalls über die Vorteile einer intensivierten Früherkennung der Brust und über die vorbeugende Entfernung der Eierstöcke und/oder des Brustdrüsengewebes. „Durch einen solchen vorbeugenden Eingriff kann in vielen Situationen eine Erkrankung verhindert werden“, betont Prof. Wöckel.