Eine der größten in Deutschland

Mithilfe mehrerer Spezialambulanzen behandelt die Augenklinik das gesamte Spektrum an Augenerkrankungen, unter anderem die altersbedingte Makuladegeneration und den grünen Star (Glaukom).

Eine der größten in Deutsch­land

Mithilfe mehrerer Spezialambulanzen behandelt die Augenklinik das gesamte Spektrum an Augenerkrankungen, unter anderem die altersbedingte Makuladegeneration und den grünen Star (Glaukom).

Die Augenklinik ist ein Teil der Kopfklinik am Universitätsklinikum Würzburg, die nun schon seit 50 Jahren besteht. Seitdem hat sich die Augenklinik ständig qualitativ weiter­entwickelt und steht heute im deutschland­weiten Vergleich als eine der großen Augenkliniken da. Hier wird das gesamte Spektrum an Augen­er­krankungen behandelt, wie Klinikdirektor Prof. Dr. Jost Hillenkamp erklärt: „Unsere Kranken­versorgung deckt die gesamte konservative und operativ-mikrochirurgische Bandbreite der Augenheilkunde und augen­ärztliche Notfälle ab und verwendet hierfür die modernsten Unter­suchungs­techniken und Therapie­verfahren.“

Prof. Dr. Jost Hillenkamp

Behandlungsschwerpunkte In der Augenklinik des UKW werden im Jahr mehr als 5000 Patienten stationär versorgt, ambulant sind es mehr als 26.000. Ihnen steht eine hochtechnisierte Apparatur zur Verfügung einschließlich der heute möglichen, computergestützten, bildgebenden Verfahren. „Heute werden zahlreiche Erkrankungen, die früher gar nicht oder nur schwer zu behandeln waren, erfolgreich geheilt und dabei nur minimalinvasiv therapiert. Laser und örtliche Betäubung ersetzen zunehmend Schnitt und Vollnarkose“, betont Prof. Hillenkamp. Zu den Behandlungs­schwerpunkten an der Augenklinik zählen unter anderem Erkrankungen der Netzhaut wie Netzhautablösung oder die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Eine AMD ist in den westlichen Industrieländern die häufigste Ursache für eine Erblindung. Davon sind in Deutschland etwa 4,5 Millionen Menschen betroffen. Man bemerkt die Erkrankung häufig durch Verzerrtsehen, abnehmende Kontraste und verblassende Farben. Später verhindert ein grauer Fleck das Sehen im Zentrum.

Ein weiterer Behandlungs­schwerpunkt ist das Glaukom, auch als grüner Star bekannt. Unbehandelt kann es zur Erblindung führen. Es entwickelt sich langsam, bereitet keine Schmerzen und man bemerkt erst spät Gesichtsfeldausfälle oder den Verlust von Sehschärfe. Da sich die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der Augenheilkunde in den letzten Jahren deutlich verbessert haben, können beide genannten Erkrankungen heute wesentlich schonender und besser behandelt werden als früher.

Konzentriert operiert Prof. Hillenkamp im Operationssaal 3 der Augenklinik am Uniklinikum.

Spezialsprechstunden Dass die Würzburger Augenklinik gut aufgestellt ist, zeigt sich auch organisatorisch, wie Prof. Hillenkamp hervorhebt: „Die Augen­klinik des Universitäts­klinikums verfügt über mehrere Spezial­ambulanzen, die jeweils von einem hochqualifizierten und erfahrenen Expertenteam geleitet werden.“ Das bedeutet, dass für einzelne Erkrankungen oder Frage­stellungen eigens Spezial­teams zur Verfügung stehen. Beispielsweise Kinder­augen­heil­kunde, Glaukom, Grauer Star, Tumoren im Auge oder Hornhauterkrankungen und brechungs­bedingte Fehl­sichtig­keiten sind Bereiche, in denen jeweils eigene Spezial­sprech­stunden angeboten werden. Wer an einer Erkrankung am oder im Auge leidet, ist in Würzburg in guten Händen. Dennoch sollte man auch selbst aufmerksam sein und Veränderungen an den eigenen Augen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Worauf sollte man achten? Augenerkrankungen sind oft tückisch: Häufig werden Symptome nicht rechtzeitig bemerkt, weil das Gehirn langsam schwindende Sehfähigkeit teilweise ausgleicht und man eine Krankheit oft nicht rechtzeitig erkennt. Besonders Menschen, die familiär durch Augenerkrankungen vorbelastet sind, stark Kurzsichtige und Diabetiker sollten sich regelmäßig untersuchen lassen. Stark kurzsichtige Patienten sollten besonders gut auf Veränderungen achten: Lichtblitze und Schattensehen sowie ein sogenannter Rußregen sind Alarmzeichen, die einen Gang zum Augenarzt oder in die Augenklinik erforderlich machen. Digitalisierung Nicht nur auf medizinischem Gebiet hat sich an der Augenklinik im Laufe der Jahre viel verändert. Nach umfangreichen baulichen Maßnahmen präsentiert sich das Haus heute mit einer sanierten Poliklinik als moderner, ruhiger und heller Bau. Investiert wird aber nicht nur in Gebäude, sondern auch in den technischen Fortschritt. So ist auch hier die Digitalisierung ein großes Thema, von dem Patienten und Ärzte gleichermaßen profitieren. „Die Digitalisierung bringt für uns alle enorme Veränderungen mit sich. Als Beispiele seien hier nur genannt das Patienten-Tracking-System, das mit der neuen Poliklinik die Wartezeiten verkürzen wird, und die Umstellung von der Papier- auf die elektronische Patientenakte“, so Prof. Hillenkamp.

Text: Dr. Bernhard Rauh, Fotos: Daniel Peter

Frisch renoviert: die Augen-Poliklinik.

Ein Kind beim Sehtest.

Zellverband des retinalen Pigmentepithels unter dem Mikroskop im Forschungslabor der Augenklinik.