Martin Renger

im Ruhestand

Martin Renger war seit dem Jahr 2010 als evan­gelischer Klinikpfarrer am Uniklinikum Würzburg tätig. Ab 2014 leitete er dort zudem die Ausbildung angehender Klinikseelsorger*innen. Zum Jahresende 2020 trat der engagierte ­Geistliche in den Ruhestand.

Ende Dezember verabschiedete das ökumenische Seelsorgeteam des UKW den evangelischen Klinikpfarrer Martin Renger bei einem Gottesdienst in der Klinik­kapelle in den Ruhestand. Seine Verbindung zur Klinischen Seelsorgeausbildung – und in diesem Zusammenhang auch zum UKW – reicht zurück bis in die 1990er Jahren. „Was mir von Anfang an bei der Klinikseelsorgearbeit gefallen hat, war die Arbeit als Pfarrer in einem nichtkirchlichen Milieu“, berichtet der Geistliche und fährt fort: „Als Klinikseelsorger ist man ein Grenzgänger zwischen den Welten. Man ist kein Teil des medizinischen oder therapeutischen Personals, gehört aber – wenn es gut läuft – trotzdem dazu.“

Im Jahr 2010 wurde ihm die Stelle als erster Klinikpfarrer am UKW übertragen. Zu den Aufgaben in dieser Position gehörten – neben der täglichen Seelsorgearbeit auf den Stationen – die Geschäftsführung der evangelischen Seelsorge und die Mitarbeit in der Leitung des Seelsorgeteams. Dabei galt es unter anderem, die internen Strukturen des Teams gemeinsam weiterzuentwickeln. „Die an die Seelsorge herangetragenen Aufgaben, wie zum Beispiel die Mitwirkung in der Aus- und Weiterbildung von Pflegekräften oder die Beteiligung am Klinischen Ethik-Komitee, nahmen und nehmen auch heute noch zu. Deshalb war und ist es so wichtig, die Aufgabenverteilung im Team gut zu koordinieren“, erläutert der nun ehemalige Klinikpfarrer. Zweiter Klinikpfarrer und Leiter der KSA Im Jahr 2014 wechselte er auf die zweite evangelische Pfarrstelle der Seelsorge am UKW. „Der Grund war, dass zu dieser Stelle ein 50 Prozent-Auftrag zur Klinischen Seelsorgeausbildung – kurz KSA – sowie zur Supervision für die Kirchenkreise Ansbach-Würzburg und Augsburg gehört“, erklärt Renger. Als ­Leiter der KSA Würzburg war es ihm nach eigenen Worten ein zentrales Anliegen, diese Weiterbildung möglichst gut in die Arbeit des Seelsorgeteams vor Ort zu integrieren. „Die Rückmeldungen der KSA-Kursteilnehmerinnen und -Kursteilnehmer, die aus dem ganzen deutschsprachigen Raum ans UKW kamen, zeigten mir, dass sie diese enge Zusammenarbeit sowie die intensive Vernetzung der Seelsorge am UKW sehr schätzten und für ihr Seel­sorgelernen daraus großen Nutzen ziehen konnten“, zeigt sich Martin Renger rückblickend zufrieden.

Weitere inhaltliche Schwerpunkte der KSA-Stelle lagen für ihn im Angebot der Supervision für Seelsorger*innen aus der Region sowie in der Aus- und Weiterbildung für ehrenamtliche Seelsorger*­innen.

Beim Blick zurück ist der ­Klinikpfarrer a. D. vor allem für die vielen Begegnungen mit den Menschen am UKW dankbar: „Ich wurde beschenkt mit besonderer und reicher Lebens- und Glaubenserfahrung. Das gilt speziell für die Kontakte mit den Patientinnen und Patienten – gerade auch mit solchen, die erst einmal sagten, dass sie ‚mit Kirche nichts am Hut‘ hätten, dann aber ein langes Seelsorgegespräch mit mir führten.“ Weiterhin Leiter von KSA-Kursen Auch im Ruhestand plant Martin Renger, sich weiterhin in der Seelsorgeausbildung und in der Supervision zu engagieren. Er kündigt an: „Ich werde noch weiter KSA-Kurse leiten. Außerdem bleibe ich in der Deutschen Gesellschaft für Pastoral­psychologie, im Arbeitskreis KSA-Bayern und der KSA-Weiterbildungs­kommission aktiv, wo ich vor allem auch meine Kompetenzen als Gestalttherapeut einbringen möchte.“