Eine Million Euro für

neues Forschungs­kolleg

Sechs junge Ärztinnen und Ärzte des Uniklinikums Würzburg erhalten in einem Forschungs­kolleg Frei­räume, um system­immuno­­lo­gische Forschungs­projekte zu bearbeiten. Ermög­licht wurde dies von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung, die das Projekt TWINSIGHT in den kom­men­den drei Jahren mit insge­samt einer Million Euro fördert.

Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert die Qualifikation und Forschungsarbeit von sechs Clinicians Scientists am Uniklinikum Würzburg.

Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung will die Medizinischen Fakultäten und Uni­klinika in Deutschland dabei unterstützen, ihren wissenschaftlich hochtalentierten jungen Ärztinnen und Ärzten ein geeignetes Umfeld zur Vertiefung ihrer Forschungsarbeiten zu ermöglichen. Die Nachwuchsforscherinnen und -forscher sollen in die Lage versetzt werden, als sogenannte Clinician Scientists klinische Tätigkeiten und wissenschaftliches Arbeiten in ihrer Berufstätigkeit zu verbinden. Dazu schrieb die Stiftung im vergangenen Jahr erneut die Finanzierung von bundesweit drei Forschungskollegien aus. Pro Forschungskolleg gibt es – verteilt auf drei Jahre – insgesamt eine Million Euro. Sechs Ärztinnen und Ärzte in Zweierteams Eine der drei Förderzusagen ging an die Würzburger Universitätsmedizin für das vorgeschlagene Forschungskolleg TWINSIGHT. An diesem sind neben dem Uniklinikum und der Universität weitere Würzburger Forschungseinrichtungen be­teiligt. Eingereicht wurde das Projekt federführend von Prof. Dr. Bastian Schilling von der Würzburger Universitäts-Hautklinik. Er erläutert: „Wir planen, dass in diesem Forschungskolleg sechs Ärztinnen und Ärzte in der frühen Phase ihrer akademischen Laufbahn jeweils als Tandems Freiräume zur Qualifizierung und interdisziplinären Forschung erhalten. Ein Kernelement ist dabei die Arbeit mit systemimmunologischen Ansätzen.“ Immunologische Prozesse besser einordnen Immunologische Prozesse spielen für die Entstehung, den Verlauf und die Therapie vieler Krankheiten eine zentrale Rolle. „In der Patientenversorgung stellt jedoch zum einen die Vielfalt der immunologischen Prozesse eine Herausforderung dar. Zum anderen sprechen einzelne ­Patientinnen und Patienten sehr unterschiedlich auf gleiche Therapieansätze an“, berichtet Prof. Schilling. Daher müssten individuelle Patientenprofile erkannt und in der Therapie berücksichtigt werden. Die Aufklärung solcher Fragen erfordere moderne Technologien, die jedoch noch nicht immer verfügbar seien. „Erschwerend kommt hinzu, dass selbst an Universitätsklinika die Ärzteschaft oft nur unzureichend mit diesen Technologien vertraut ist“, so Prof. Dr. Alma Zernecke-Madsen, die Leiterin des Instituts für Experimentelle Biomedizin II des UKW und stellvertretende Sprecherin des ­Kollegs. Die sechs Mediziner/innen des Forschungskollegs TWIN­SIGHT sollen helfen, diese Lücke zu schließen.