News

Es war einmal …

In den letzten Kriegsmonaten häuften sich die Fliegeralarme: Am Abend des 16. März 1945 wurde Würzburg durch einen britischen Großangriff zu 95 Prozent zerstört. Auch auf die Universitäts-Frauenklinik – hier mit grauer Tarnfarbe bemalt – fielen zahlreiche Brandbomben. Zum Glück konnten die Patientinnen rechtzeitig in den Luftschutzkeller Sicherheit gebracht werden. Am folgenden Tag wurde die Klinik nach Marktbreit verlegt, wo bereits eine Dependance bestand und wohin schon die Hebammenschülerinnen evakuiert worden waren.

Text: Andreas Mettenleiter

Dauerausstellung von Klammer­nahtgeräten

Wer das Zentrum für Operative Medizin (ZOM) von der Oberdürrbacher Straße her betritt und der zweiten Treppe nach unten folgt, stößt auf der Ebene -1 auf eine Dauerausstellung über die Entwicklung der Klammernahtgeräte. Initiiert wurde sie im Jahr 2004 von Prof. Dr. Arnulf Thiede, dem seit 2008 emeritierten Direktor der Chirurgischen Klinik und Poliklinik I. Sein Nachfolger, Prof. Dr. Christoph-Thomas Germer, erläutert: „Klammernahtgeräte werden seit den 1920er Jahren in der Chirurgie eingesetzt. Sie spielen in ihrer Fortentwicklung auch heute noch eine große Rolle in der Viszeralchirurgie.“ Mit diesen Instrumenten lassen sich zeitsparende maschinelle Nahtmethoden durchführen. Die Exponate zeigen die Entwicklung von den ersten wiederverwendbaren Geräten hin zu den heute üblichen Einmalgeräten und deren Miniaturisierung für minimal-invasive Eingriffe auf. Über den Schaukästen präsentiert eine „Ahnengalerie“ sämtliche ehemalige Lehrstuhlinhaber für Chirurgie in Würzburg – von Prof. Thiede bis zurück zu Carl Caspar von Siebold (1736 – 1807). Als Kuriosum findet sich in der Nachbarschaft der Medizingeräteschau zudem eine beeindruckende Sammlung von Pokalen, die die Chirurgische Klinik bei diversen Fußballturnieren gewonnen hat.

Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf wurde für gute Lehre mit dem Albert-Kölliker-Lehrpreis aus­gezeichnet.

Lehrpreis für Prof. ­Ulrich Schlagenhauf

Anfang Dezember 2019 zeichnete die Medizinische Fakultät der Uni Würzburg Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf für seine gute Lehre aus: Der Leiter der Abteilung Parodontologie an der Universitäts-Zahnklinik erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Albert-Kölliker-Lehrpreis. In der Begründung für die Preisvergabe heißt es unter anderem: „Seine Lehrveranstaltungen sind einzigartig und beinhalten stets moderne, neue Erkenntnisse, zu denen er selbst forscht und zahlreiche Publikationen veröffentlicht hat. Er überzeugt die Studierenden durch seine hohe Fachkompetenz und begeistert durch die Einflechtung von innovativen Therapie­ansätzen.“ Darüber hinaus setzt sich Prof. Schlagenhauf in hohen Maße für die kontinuier­liche Qualitätsverbesserung des ­Studiengangs Zahnmedizin ein. Dies zeigt sich beispiels­weise in seinem Engagement bei der Erstellung des ­nationalen kompetenz­ba­sierten Lernzielkataloges Zahnmedizin, bei dem er als Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie als Impulsgeber beteiligt war.

Preiswürdige

Zahn­medizin­studierende

Bei einer Feier am 4. Dezember 2019 in der Neubaukirche bekamen die 30 Absolventinnen und 18 Absolventen des Examens der Würzburger Zahn­medizin ihre Zeugnisse überreicht. Besonders freuen konnten sich die zwei Prüfungsbesten: Sie wurden mit dem Adolf-und-Inka-Lübeck-Preis ausgezeichnet. Der mit 1.333 Euro dotierte erste Preis ging an ­Valentin Schmiedl, der mit 666 Euro dotierte zweite Preis an Carla Wolf.

Forschungspreis für Dr. Verena Wiegering

Mit dem Erna-Brunner-Preis will die Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen den Wissenstransfer beschleunigen. Für die jährlich vergebene Auszeichnung können sich Nachwuchsforscherinnen und -forscher bewerben, die in den letzten zwei Jahren eine hervorragende Arbeit im Gebiet der pädiatrischen Onkologie veröffentlicht haben. In diesem Jahr sprach die Jury den mit 10.000 Euro dotierten Preis Privatdozentin Dr. Verena Wiegering von der Würzburger Universitätskinderklinik zu. Die Medizinerin aus der Abteilung für pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzellentransplantation wurde geehrt für eine Arbeit, die den Einfluss einer veränderten B-Zell-Entwicklung auf das Auftreten einer chronischen Abstoßungsreaktion nach allogener Stammzelltransplantation bei pädiatrischen Patienten beschreibt. Hierbei zeigten sich große Unterschiede zu den Daten, die von erwachsenen Patienten bekannt sind, insbesondere eine höhere Regenerations-Kapazität im Verlauf. Dies erklärt zumindest teilweise, warum die klinischen Verläufe bei krebskranken Kindern deutlich positiver sind und Abstoßungsreaktion seltener auftreten.

Der Preis wurde Dr. Wiegering am 23. Januar 2020 bei einer Feierstunde in Tübingen von Prof. Hans-Werner Stahl, dem Vorsitzenden der Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen, übereicht. Bild: Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen