Pforzheimer Bettchen für noch mehr Nähe von Mutter und Kind

„Die erste Zeit, die Mütter mit ihrem Neugeborenen ver­bringen, ist sehr wichtig für die Bindung“, betont Prof. Dr. Achim Wöckel, Direktor der Würzburger Universitäts-Frauen­klinik, und fährt fort: „Deshalb tun wir alles dafür, dass die Wöchnerinnen ihr Kind möglichst rund um die Uhr nahe bei sich haben können.“ Als jüngste Maßnahme dazu hat die Klinik kürzlich sogenannte Pforzheimer Bettchen angeschafft. Dabei handelt es sich um eine Baby-Schlafstätte, die seitlich in das Bett der Mutter eingehängt wird. Auf der Außenseite der abgerundeten Nische verhindert eine Wandung das ­Herausfallen des Kindes. Viele positive Effekte „Dieses andernorts schon vielfach erprobte System hat zahl­reiche positive Effekte“, weiß Veronika Pietzko, die pflegerische Leiterin der Geburtshilfe am Uniklinikum Würzburg. So könne die Mutter damit ihrem Neugeborenen leichter Wärme und ein Gefühl von Sicherheit geben. Außerdem werde das Stillverhalten positiv beeinflusst. „Im Unterschied zu den bislang bei uns ein­gesetzten fahr­baren Bettchen müssen die Mütter zudem nicht aufstehen, wenn das Kind weint. Gerade von der Geburt stark erschöpfte oder durch einen Kaiserschnitt beeinträchtigte Frauen wissen das zu schätzen“, sagt Pietzko.

Mit der „Nischenlösung“ ist das Beieinanderliegen zudem völlig gefahrlos: Das Baby kann nicht aus dem Bett fallen oder von der Mutter im Schlaf versehentlich erdrückt werden.

Prof. Dr. Achim Wöckel und Veronika Pietzko präsen­tieren eines der jetzt an der Frauenklinik verfügbaren Pforzheimer Bettchen.

Weitere 750.000 Euro für BASE-Netz

Das bayerische Wissenschaftsministerium stockt die bisherige Förderung von 1,5 Millionen Euro der Online-Plattform „BASE-Netz“ des Bayerischen Arbeitskreises Seltene Erkrankungen um nochmals 750.000 Euro auf (siehe auch klinikum & wir 1/2021, S. 31). Mit dem Geld sollen alle an dem Großprojekt beteiligten Akteure ihre elektronische Zusammenarbeit weiter ausbauen. Die Federführung des Projekts liegt beim Zentrum für Seltene Erkrankungen Regensburg am Uniklinikum Regensburg sowie beim Zentrum für Seltene Erkrankungen Nordbayern am Uniklinikum Würzburg. Ebenfalls an dem Zusammenschluss beteiligt sind die Zentren für Seltene Erkrankungen an den Universitätsklinika Erlangen und Augsburg, am LMU Klinikum München sowie am Klinikum rechts der Isar München (TUM).

Bei Seltenen Erkrankungen ist es von existenzieller Bedeutung für die Betroffenen, dass alle Expert*innen untereinander vernetzt sind und dadurch ihr Wissen zielstrebig bündeln können. Außerdem soll durch die neue Plattform den Patient*innen die Expertise in ganz Bayern zugänglich gemacht werden, ohne dass sie sich in jedem Zentrum persönlich vorstellen müssen. www.base-netz.de