Seelsorge

als gefragter Ansprechpartner

Das Ökumenische Seelsorgeteam des Uni­klinikums Würzburg unterstützt auch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie die Patienten, deren Angehörige und das Klinikpersonal.

Mit entsprechender Schutzkleidung können die Seelsorgerinnen und Seelsorger des UKW weiterhin für die Patienten da sein. Foto: Bild: Pater M. Bauer

Das Ökumenische Seelsorgeteam am Uniklinikum Würzburg (UKW) war und ist gerade auch in Corona-Zeiten gefragt. Als Voraussetzung für die Fortsetzung der Arbeit wurde das 14-köpfige Team von der Stabsstelle Krankenhaushygiene umfassend in den erforderlichen Hygieneregeln geschult. Dabei erlernten die Seelsorgerinnen und Seelsorger für den Umgang mit Covid-19-Patienten auch das sichere An- und Ablegen von Schutzkleidung. „So konnten wir die Menschen nicht nur weiterhin persönlich im Krankenzimmer besuchen, sondern auch Segen und Gebet, Krankensalbung, Kommunion und Abendmahl, die Begleitung von Sterbenden sowie den Ab­schied von Verstorbenen anbieten“, berichtet Pater Maximilian Bauer, der zusammen mit Pfarrer Jürgen Floß die Seelsorge am Klinikum leitet. Einen deutlichen Einschnitt gab es bei der Gestaltung der Gottesdienste im Raum der Stille und in der Katholischen Klinikkapelle. Diese wurden zwar weiterhin ge­feiert – nur leider ohne direkte Beteiligung der Gemeinde. Alle Gottesdienste werden jedoch – wie auch schon vor Corona – über das Klinikfernsehen in die Krankenzimmer übertragen. Inzwischen finden Gottesdienste in der Klinik­kapelle wieder öffentlich statt. Patienten mit vielen Sorgen Bei den seelsorgerischen Gesprächen mit den Patienten offenbarte sich ein ganzes Bündel an Nöten. „Gerade in den ersten Wochen fragten sich viele sorgenvoll, wie sich die Krise weiterentwickelt und ob wir auch in Deutschland so schreckliche Zustände wie in Italien bekommen werden“, schildert Gemeinde­referent Peter Kees. Durch das über Wochen geltende Besuchsverbot hätten zudem zahlreiche Patienten unter der Isolation und der damit einhergehenden Vereinsamung gelitten. Die Angehörigen im Blick behalten Das Seelsorgeteam unterstützt und begleitet auch die Angehörigen. Speziell während des Besuchsverbots überbrachten die Seelsorgerinnen und Seelsorger zum Beispiel Grüße der Angehörigen. Manche Familien schrieben zudem Briefe mit der Bitte, diese den Patienten vorzulesen. Für die anästhesiologische Intensivstation entwickelten der Stationsleiter Stefan Kern und Jürgen Floß gemeinsam einen neuen Service. „Während der Be­suchersperre nahm ich Telefonkontakt zu den Ange­hörigen der schwerkranken Covid-19-Patienten auf“, schildert Floß und präzisiert: „Die Gespräche starteten sinn­gemäß mit Sätzen wie: ‚Ich denke, Sie machen eine schwere Zeit durch. Vielleicht mögen Sie hier am Telefon ein wenig erzählen, wie es Ihnen gerade geht‘.“ Nach seinen Worten waren nahezu alle Angerufenen dankbar für diese Möglichkeit. Der Pfarrer hofft, dass sich das Projekt mit Blick auf die gemachten guten Erfahrungen in Zukunft noch weiterentwickeln lässt. Entlastende Gespräche auch für das Personal Auch auf Seiten der Pflegekräfte und des ärztlichen Personals bestand besonders in der „heißen Phase“ der Pandemie ein erhöhter Bedarf an entlastenden und unterstützenden Gesprächen – gerade bei den Bereichen, die in die Versorgung von Corona-Pa­tienten eingebunden sind. „Neben dem Gefühl einer drohenden Arbeitsüberlastung und der Sorge um ausreichenden Nachschub an Schutzausrüstung quälte viele Beschäftigte die Angst, das Virus nach Hause in die ­Familien zu tragen“, berichtet Pater Maximilian, und Jürgen Floß fügt hinzu: „Hierbei gab es ein hilfreiches Zusammenspiel mit der Personalberatungsstelle.“

Bild: Pater M. Bauer