Medizin: Austausch mit Afrika

Neuer Impuls für den internationalen Austausch: Medizin-Studierende der Uni Würzburg können einen Teil ihrer Ausbildung jetzt auch an der südafrikanischen Spitzenuniversität Stellenbosch absolvieren. Die Hochschule ist einem Austauschprojekt beigetreten, das zwischen Würzburg und Mwanza (Tansania) bereits etabliert ist.

Interessant ist das Austauschprogramm besonders für Medizinstudierende, die sich für die Patientenversorgung in ärmeren Ländern und für Infektionserkrankungen wie Aids, Malaria oder die Tuberkulose interessieren: Sie können sich jetzt für die Standorte Würzburg, Mwanza und Stellenbosch bewerben. Das gilt auch für Studierende der beiden afrikanischen Universitäten.

Im Bugando Medical Center in Würzburgs Partnerstadt Mwanza können Würzburger Medizinstudierende schon seit 2009 einen Teil des Praktischen Jahrs oder der Famulatur absolvieren. Neu hinzu kommen jetzt Austauschplätze für die Universität Stellenbosch.



In Afrika haben die Würzburger Studierenden die Möglichkeit, auch schwere Krankheitsverläufe kennen zu lernen, wie sie in industrialisierten Ländern in dieser Ausprägung kaum noch vorkommen. Dazu gehören zum Beispiel die vielfältigen Erscheinungsformen der Tuberkulose, hepatitisbedingter Leberkrebs oder opportunistische Infektionen bei HIV-Patienten, etwa bakterielle oder durch Pilze hervorgerufene Hirnhautentzündungen.

Medizinstudierende, die einen Teil ihrer Ausbildung an einer der beiden Einrichtungen in Afrika absolvieren wollen, können sich bei der Fakultät um einen Austauschplatz bewerben. Ansprechpartnerin ist Barbara Moll, moll_b(at)klinik.uni-wuerzburg.de

Finanzierung: Studienbeiträge und DAAD

Den Studierendenaustausch zwischen Würzburg und Mwanza hat die Medizinische Fakultät bislang mit Studienbeiträgen in Schwung gebracht. Rund 14.500 Euro wurden bis heute als Zuschüsse zu den Reise- und Aufenthaltskosten investiert.

Seit Anfang 2011 sind für die Zuschüsse keine Studienbeiträge mehr nötig, denn nun fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) das Projekt; mit rund 80.000 Euro in den kommenden vier Jahren. Das Geld stammt aus dem so genannten Ärzteprogramm: Damit will der DAAD in ärmeren Ländern die Aus- und Fortbildung im Gesundheitssektor verbessern. Finanziert wird das Programm vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Koordiniert wird das Austauschprogramm in Würzburg von Privatdozent Dr. August Stich, dem Chefarzt der Tropenmedizinischen Abteilung an der Missionsärztlichen Klinik GmbH. Diese gehört zu den Lehrkrankenhäusern der Universität und kooperiert eng mit der Medizinischen Fakultät.