Den Blick nach vorne richten

Auf einem nördlich des bisherigen Klinik-Campus gelegenen Gelände, dem "Erweiterungsgelände Nord", sowie auf dem Luitpold-Campus selbst werden in den nächsten Jahren bedeutende Bauprojekte verwirklicht. Die vorgestellten Baumaßnahmen auf dem Luitpold-Campus spiegeln neben der Weiterentwicklung des Klinikums auch Vorhaben von Partnereinrichtungen des UKW.

Moderne Gebäude für 600 Patienten: neuer Klinik-Campus auf dem Erweiterungsgelände Nord

Auf einen rund zehn Hektar großen unbebauten Gelände nordwestlich der bestehenden Zentren für Operative Medizin (ZOM) und Innere Medizin (ZIM) im Würzburger Stadtteil Grombühl sollen zukünftig neue Klinik-Gebäude für die jetzigen Kopfkliniken und für das neue „Zentrum Frauen-Mutter-Kind“ entstehen. Dabei werden die derzeit rund 600 Betten für diese beiden Klinikbereiche von den Altgebäuden zukünftig in den Neubau verlagert. Die jetzigen Kopfkliniken wurden 1970 bzw. 1973 eröffnet, die bestehende Frauenklinik im Jahr 1934, die verteilten Gebäude der Kinderklinik in den Jahren 1921 und 1961. Insgesamt verfügt das UKW über rund 1.400 Betten für die Patientenversorgung.  Im Juni 2022 hat der Freistaat Bayern den Generalplaner-Auftrag für den ersten Bauabschnitt vergeben. Mehr dazu in der Pressemitteilung
 

Luitpold-Campus

Gleichzeitig ist es für die zukunftsfähige Gestaltung des UKW erforderlich, den Altcampus mit seinen Kliniken und Instituten zu modernisieren und weiter zu entwickeln. Als Meilensteine im Rahmen dieses Modernisierungskonzeptes gelten der Neubau der Klinik für Strahlentherapie sowie das geplante Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) als erstes Helmholtz-Institut am Standort Würzburg.

Neubau der Klinik für Strahlentherapie

Die Strahlentherapie am Uniklinikum Würzburg soll in einem topmodernen Gebäude konzentriert sein. In dem siebengeschossigen Bauwerk werden Therapiebereiche, Ambulanzen, eine Tagesklinik und eine Bettenstation Platz finden. Auch die Palliativstation soll in dem Gebäude eine neue Heimat finden. Der Neubau ist mit einer weitgehenden Erneuerung der apparativen Ausstattung verbunden. Für zukunftsweisende Verfahren, wie Hochpräzisionsbestrahlungen und Radiochirurgie, stehen dann modernste Geräte zur Verfügung. Das neue Gebäude entsteht östlich der Universitäts-Frauenklinik im Hang. Drei der sieben Stockwerke sind unterirdisch angeordnet, von denen zwei hangseitig belichtet werden. In Höhe des zweiten Untergeschosses ist ein weiterer Trakt mit insgesamt fünf Strahlenbunkern angeschlossen.

Der Neubau der Klinik für Strahlentherapie: Daten und Fakten

  • Bauherr: Freistaat Bayern
  • Projektleitung: Staatliches Bauamt Würzburg
  • Nutzungsfläche: 3.991 qm
  • Planung: Wörner Traxler Richter Planungsgesellschaft mbH
  • Spatenstich: 12.07.2019

Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie

Strahlentherapeutische Behandlungsverfahren gehören heute zu den innovativsten Methoden in der Krebsbehandlung, sowohl bei der Heilung von Tumorerkrankungen als auch zur Symptomlinderung. Jährlich werden in Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie des UKW etwa 2.000 Patientinnen und Patienten betreut. Das Interdisziplinäre Zentrum Palliativmedizin ist an die Klinik gekoppelt.

  • So wird die neue Klinik für Strahlentherapie ausschauen. © Wörner, Traxler, Richter
  • Die neue Klinik für Strahlentherapie liegt in der Nachbarschaft zur Universitäts-Frauenklinik (C15), zum Comprehensive Cancer Center Mainfranken (C16) und zum Zentrum für Experimentelle Molekulare Medizin (E7). © Uniklinikum Würzburg
  • Vier Geschosse des Neubaus sind oberirdisch, drei befinden sich unter der Erde. © Wörner, Traxler, Richter
  • Der Längsschnitt zeigt links den unterirdischen Trakt mit den Strahlenbunkern für die Linearbeschleuniger. © Wörner, Traxler, Richter
  • Hochkarätige Gäste, darunter der Bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler, beim Spatenstich am 12.07.2019. © Staatliches Bauamt Würzburg

Neubau des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung Würzburg (HIRI)

Auf dem Luitpold-Campus entsteht ebenfalls ein neues Gebäude für das 2017 gemeinsam vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und der Julius-Maximilians-Universität gegründete Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (kurz HIRI). Bei dieser Maßnahme handelt es sich um ein assoziiertes Projekt der beiden Partnereinrichtungen.

Mit dem Ziel, einen zukunftsweisenden und zugleich wirtschaftlichen Neubau zu errichten, wurde im Jahr 2018 ein Architekturwettbewerb durchgeführt. Den Zuschlag erhielt das Münchener Büro doranth post architekten. Der Entwurf für das HIRI sieht einen schmalen längs gerichteten Baukörper vor, der sich in Form und Höhe behutsam in seine Umgebung auf dem Würzburger Medizin-Campus einfügt. Zugleich bildet der Korpus mit seiner transparenten Glasfassade, der lichten, offenen Treppenhalle und der asymmetrischen Kubatur einen zeitgemäßen Kontrast zu den benachbarten historischen Bauten aus der Gründerzeit.

Der Neubau entsteht zwischen der Frauenklinik und dem Rudolf-Virchow-Zentrum/Zentrum für Infektionsforschung auf dem Luitpold-Campus (Altcampus). Nach seiner Fertigstellung bis voraussichtlich Anfang 2026 wird der neue Institutsbau des HIRI auf circa 4.200 Quadratmetern Nutzfläche optimale Bedingungen bieten, um etwa 120 Forscherinnen und Forscher zu beherbergen. Es entsteht eine moderne Infrastruktur mit Laboren, Seminar- und Besprechungsräumen sowie zahlreichen offenen Kommunikations- und Arbeitsbereichen, die dem wissenschaftlichen Austausch dienen. Finanziert wird das Bauvorhaben vom Freistaat Bayern.

Der HIRI-Neubau: Daten und Fakten

  • Bauherr: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
  • Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie und Europäische Union
  • Geplanter Baubeginn: 2023
  • Planung: doranth post architekten GmbH
  • Kapazität: 5-geschossiges Gebäude mit Laboren und Büros für ca. 120 Beschäftigte

Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung

Das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) ist die erste Einrichtung weltweit, die die Forschung an Ribonukleinsäuren (RNA) mit der Infektionsbiologie vereint. Auf Basis neuer Erkenntnisse aus seinem starken Grundlagenforschungsprogramm verfolgt das Institut das Ziel, innovative therapeutische Ansätze zu entwickeln, um menschliche Infektionen besser diagnostizieren und behandeln zu können.

  • Perspektivische Ansicht des Siegerentwurfs. Der HIRI-Neubau steht auf dem Medizincampus zwischen Frauenklinik (links) und Rudolf-Virchow-Zentrum/Zentrum für Infektionsforschung. © doranth post architekten
  • Einbindung des HIRI-Neubaus in den Medizincampus der Universität Würzburg. © doranth post architekten
  • Der HIRI-Neubau in einer Aufriss-Ansicht. © doranth post architekten
  • Das Bestandsgebäude der einstigen Urologie aus dem Jahr 1921 muss für den Neubau des HIRI weichen. Foto vom Abbruchbeginn Anfang Mai 2021. © HIRI Würzburg

Modernisierung der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur

Auf dem Luitpoldcampus werden derzeit aufwändig unterirdische Versorgungskanäle saniert bzw. neu errichtet sowie sämtliche Medien (Wasser, Dampf, Elektrizität) erneuert. Aufgrund des Umfangs und der Komplexität wird die Baumaßnahme in sechs Abschnitten realisiert. Das unterirdische Netz an Versorgungsgängen umfasst insgesamt eine Länge von 2,3 Kilometern. Durch diese Baumaßnahme wird eine moderne, zeitgemäße Energieversorgung auf dem Luitpold-Campus sichergestellt. 

Die Fotos dokumentieren die Arbeiten im Bereich „Nord-Ost“ vor dem Heizkraftwerk (Stand: Mai 2021, © Staatliches Bauamt Würzburg).