Zum Tod von Barbara Stamm: Abschied von einer unermüdlichen Kämpferin für das Gesundheitswesen in Würzburg – und weit darüber hinaus

Mit dem Tod der ehemaligen Bayerischen Landtagspräsidentin Barbara Stamm verliert nicht nur die Würzburger Universitätsmedizin eine hochengagierte Kämpferin für eine bestmögliche Krankenversorgung und eine starke medizinische Forschung.

 

Würzburg. Am 5. Oktober 2022 verstarb nach längerer Krankheit die ehemalige Bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm im Alter von 77 Jahren. Neben der Trauer um die empathische Politikerin blickt die Würzburger Universitätsmedizin mit großer Dankbarkeit und höchstem Respekt auf ihre vielfältigen Leistungen für das Gesundheitswesen in Mainfranken und ganz Nordbayern zurück.

Unermüdlicher Einsatz für zahlreiche wichtige Einrichtungen

„Barbara Stamm setzte sich während ihrer gesamten politischen Karriere unermüdlich für eine geradezu unüberschaubare Anzahl an Projekten und Strukturen ein, von denen bis heute viele tausend Patientinnen und Patienten profitiert haben und weiterhin profitieren“, unterstreicht Prof. Dr. Christoph Reiners. Der ehemalige Ärztliche Direktor des Uniklinikums Würzburg (UKW) zählt zu den langjährigen Weggefährten der CSU-Politikerin. Als Beispiele für ihr Mitwirken nennt er die Institutionalisierung der Palliativmedizin am UKW, die Gründung des Comprehensive Cancer Centers Mainfranken, die Einrichtung der Spezialklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) am Würzburger Greinberg, die Inbetriebnahme der Intensivstation der KJP sowie die Einrichtung und den Bau des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz Würzburg. 

Sein mittlerweile ebenfalls pensionierter Nachfolger als Ärztlicher Direktor, Prof. Dr. Georg Ertl, ergänzt: „Wir konnten auf Barbara Stamm in den entscheidenden Momenten zählen, fanden bei ihr immer ein offenes Ohr für pragmatische Lösungen, für die sie sich mit der ihr eigenen menschlichen Überzeugungskraft einsetzte. Ohne Barbara Stamm wäre die geplante Nordosterweiterung unseres Medizincampus nicht gekommen – ein Großvorhaben, von dem die Menschen unserer Region und weit darüber hinaus noch jahrzehntelang hohen Nutzen ziehen werden.“

Beide Direktoren betonen zudem, dass die Verschiedene zeitlebens mit einem Löwenherzen dafür kämpfte, dass gerade auch die Patientinnen und Patienten abseits der großen nordbayerischen Zentren Zugang zur Spitzenmedizin erhalten. 

Maßgebliche Förderin der medizinischen Forschung

„Neben dem Einsatz für eine optimierte und menschengerechte Versorgung war sich Frau Stamm dankenswerterweise immer auch der Bedeutung von medizinischer Forschung bewusst“, betont Prof. Dr. Matthias Frosch. Der Dekan der Medizinischen Fakultät der Würzburger Julius-Maximilians-Universität fährt fort: „So trug sie unter anderem maßgeblich dazu bei, dass wir uns heute in Würzburg mit dem Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung schmücken können.“

Prof. Dr. Jens Maschmann, der amtierende Ärztliche Direktor des UKW, fasst zusammen: „Die Energie und Tatkraft von Barbara Stamm, gepaart mit einem überaus freundlichen Wesen sowie einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen, waren ein absoluter Glücksfall für die Würzburger Universitätsmedizin. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.“

 

Landtagspräsidentin a. D. Barbara Stamm wurde für ihre herausragenden Verdienste um die Würzburger Universitätsmedizin mit der Carl Caspar von Siebold-Medaille geehrt.

Im Jahr 2019 wurde die nun verstorbene Landtagspräsidentin a. D. Barbara Stamm von der Medizinischen Fakultät der Uni Würzburg und dem Uniklinikum Würzburg für ihre herausragenden Verdienste um die Würzburger Universitätsmedizin mit der Carl Caspar von Siebold-Medaille geehrt. Es gratulierten damals Prof. Dr. Matthias Frosch (links) und Prof. Dr. Georg Ertl. Bild: UKW / Angie Wolf