Aktuelle Pressemitteilungen

Neue Gehtest-App zur Bewertung der Fitness

Anlässlich der Heart Failure Awareness Kampagne 2024 präsentiert das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg eine neue App, mit der man über einen einfachen Gehtest seine individuelle Fitness einschätzen kann.

Beim 6-Minuten-Gehtest wird eine zuvor ausgemessene Strecke so oft wie möglich zurückgelegt. Bild: UKW

Würzburg. Vom 29. April bis 5. Mai finden die diesjährigen Heart Failure Awareness (HFA) Days statt. Mit der europaweiten Aktionswoche will die Europäische Gesellschaft für Kardiologie die Allgemeinheit auf das Thema Herzschwäche aufmerksam machen sowie über Vorbeugemaßnahmen und erste Anzeichen informieren. Das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) am Uniklinikum Würzburg nutzt diesen Anlass, um eine brandneue App zu präsentieren, die jeder und jedem dabei helfen kann, die eigene körperliche Leistungsfähigkeit zu beurteilen.

In sechs Minuten soweit wie möglich gehen

Basis dabei ist der „6-Minuten-Gehtest“. Bei diesem wird die Strecke erfasst, die eine Person innerhalb von sechs Minuten zurücklegen kann, ohne dabei zu rennen oder zu joggen. Das Ergebnis des Tests hängt unter anderem von individuellen Eigenschaften wie Körpergröße und Alter ab. Die App berücksichtigt diese Faktoren und zeigt das Ergebnis im Vergleich zur Normalbevölkerung an. „Beim ‚privaten‘ Einsatz erhält man so auf einfache Weise ein objektives Maß der funktionellen Kapazitäten des eigenen Körpers. Im medizinischen Umfeld kann damit die Schwere von Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Lungenleiden sowie das Ansprechen auf eine Therapie bewertet werden“, erläutert Privatdozentin Dr. Caroline Morbach vom DZHI.

Entwickelt wurde die App von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des DZHI und des Instituts für Klinische Epidemiologie und Biometrie der Uni Würzburg gemeinsam mit Spezialisten der Medizininformatik sowie dem Startup-Unternehmen Health Study Club. Die App kann unter dem Namen „Six-Minute Walk Test“ bei Google Play (Kurzlink: https://bit.ly/6mwt-android) oder im App Store (https://apple.co/3QoBXec) für eine sechswöchige Nutzung kostenlos heruntergeladen werden.

 

Text: Pressestelle UKW

Beim 6-Minuten-Gehtest wird eine zuvor ausgemessene Strecke so oft wie möglich zurückgelegt. Bild: UKW

Personalia vom 30. April 2024 +++ Wir gratulieren!

Hier lesen Sie Neuigkeiten aus dem Bereich Personal: Neueinstellungen, Dienstjubiläen, Erteilung von Lehrbefugnissen und mehr.

Dr. Johannes Tran-Gia, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Würzburg, wurde mit Wirkung vom 23.04.2024 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Medizinische Physik“ erteilt.

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 30. April 2024

Workshop zu besonders herausfordernden hämato-onkologischen Erkrankungen

Am 5. Juni 2024 bietet das Uniklinikum Würzburg unter dem Titel „Häma-Onko-Forum – The Big Five“ für alle interessierten Ärztinnen und Ärzte erneut eine Fortbildungsveranstaltung zu gleichermaßen bedeutenden, wie herausfordernden hämato-onkologischen Erkrankungen an.

Grafik fünf bedeutende hämato-onkologische Erkrankungen
Das Forum des Uniklinikums Würzburg beschäftigt sich mit fünf bedeutenden hämato-onkologischen Erkrankungen. Bild: UKW

Würzburg. Am Mittwoch, den 5. Juni 2024 veranstaltet die Medizinische Klinik II des Uniklinikums Würzburg (UKW) das dritte „Häma-Onko-Forum – The Big Five“. Im Zentrum des kostenlosen Workshops stehen hämato-onkologische Erkrankungen, die nicht nur von bedeutenden Patientenzahlen gekennzeichnet sind, sondern auch besonders herausfordernd in ihrer Diagnostik und Therapie sind. Dazu zählen:

  • das Follikuläre Lymphom und die Chronische Lymphatische Leukämie,
  • das Multiple Myelom,
  • das Diffuse Großzellige B-Zell-Lymphom,
  • das Mantelzell-Lymphom,
  • das Myelodysplastische Syndrom und die Akute Myeloische Leukämie.

„Bei diesen Krankheiten schreitet der internationale Wissensgewinn zu den Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten so rasant voran, dass wir es für wichtig erachten, unsere im Bereich der Hämato-Onkologie tätigen Kolleginnen und Kollegen in kompakten Vorträgen auf den aktuellen Stand zu bringen“, erläutert Prof. Dr. Hermann Einsele. Der Direktor der Medizinischen Klinik II des UKW teilt sich den Vorsitz des Forums mit Prof. Dr. Stephan Kanzler, Chefarzt der Medizinischen Klinik 2 des Medizinischen Versorgungszentrums Leopoldina in Schweinfurt. Für die „Updates“ zu den jeweiligen Erkrankungen stehen ihnen Fachleute des Klinikums Aschaffenburg-Alzenau, des Caritas-Krankenhauses Bad Mergentheim, des Klinikums Bamberg und des UKW zur Seite.

„Die Auswahl von Referierenden aus Franken und dem nahem Umgriff gehört zum Konzept des Häma-Onko-Forums“, betont Prof. Einsele und fährt fort: „Unser Ziel ist es nämlich, neben der Wissensvermittlung auch regionale Kontaktmöglichkeiten aufzuzeigen und das fachliche Netzwerk vor Ort weiter zu stärken.“ Diesem Ansinnen dient auch das gemeinsame Abendessen im Anschluss an die Fachvorträge.

Die Veranstaltung findet im Novum Conference Center in der Schweinfurter Straße in Würzburg statt. Wichtig ist eine Anmeldung bei Gabriele Nelkenstock bis 20. Mai 2024 unter Tel. 0931-88079447 oder E-Mail: info@ gn-beratung.de

Grafik fünf bedeutende hämato-onkologische Erkrankungen
Das Forum des Uniklinikums Würzburg beschäftigt sich mit fünf bedeutenden hämato-onkologischen Erkrankungen. Bild: UKW

EBMT Basic Science Award für revolutionäre Erkenntnisse zur Transplant-gegen-Wirt-Reaktion

Blutgefäßzellen in lymphatischen Organen lösen gefürchtete T-Zellreaktion nach Stammzellentransplantation aus

Dr. Haroon Shaikh aus dem Forschungslabor von Prof. Andreas Beilhack am Uniklinikum Würzburg (UKW) wurde für seine wegweisenden Forschungsergebnisse auf dem 50. Europäischen Kongress zur Knochenmark-Stammzellentransplantation der European Society for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) mit dem angesehenen EBMT Basic Science Award 2024 ausgezeichnet.

Haroon Shaikh am Rednerpult
Dr. Haroon Shaikh (UKW) wurde für seine wegweisenden Forschungsergebnisse auf dem 50. Europäischen Kongress zur Knochenmark-Stammzellentransplantation der European Society for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) mit dem angesehenen EBMT Basic Science Award 2024 ausgezeichnet. © EBMT
3D-Mikroskopie des Krummdarms mit Blutgefäßen und T-Zellen
Blutgefäßzellen in lymphatischen Organen aktivieren alloreaktive T Zellen, welche eine akute GvHD auslösen. Die 3D-Mikroskopie des Ileums (Krummdarm) zeigt Spender-T-Zellen (grün), welche in den lymphatischen Strukturen des Peyerschen Plaques (Ileum) nach einer allogenen Stammzelltransplantation aktiviert werden. Die Blutgefäße sind rot dargestellt. © Haroon Shaikh und Zeinab Mokhtari, AG Beilhack, UKW

Würzburg. Glasgow, Schottland, war dieses Jahr Treffpunkt für mehr als 5.000 Expertinnen und Experten aus der Diagnostik, Versorgung und Forschung, die sich auf die Stammzellentransplantation spezialisiert haben. Die so genannte hämatopoetische Stammzellentransplantationen zielt darauf ab, das blutbildende System von Patientinnen und Patienten wiederherzustellen und hat sich für verschiedene Formen von Krebs und genetische Bluterkrankungen, die im Knochenmark entstehen, als Therapie mit der Chance auf Heilung erwiesen. 

Transplant-gegen-Wirt-Reaktion nach allogener Stammzellentransplantation 

Doch trotz ihrer Wirksamkeit birgt die Stammzellentransplantation eine gefährliche Nebenwirkung, insbesondere nach einer allogenen Transplantation, bei der die Stammzellen von einer Spenderin oder einem Spender stammen: die akute Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion, kurz GvHD für Graft-versus-Host Disease. Dabei greifen Immunzellen des Spendertransplants - so genannte alloreaktive T-Zellen - die Organe der Empfängerin oder des Empfängers an. Besonders häufig betroffen sind der Magen-Darm-Trakt, die Leber und die Haut. 

Um diese Immunreaktion besser zu verstehen und einen gezielteren Ansatz zur Behandlung von Patientinnen und Patienten zu entwickeln, beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dr. Andreas Beilhack aus der Medizinischen Klinik und Poliklinik II am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) schon länger mit der Frage, welche Zellen wo und wie und zur Aktivierung von T-Zellen beitragen und das lebensbedrohliche Syndrom einer akuten GvHD auslösen. 

Endothelzellen in Blutgefäßen der Lymphknoten aktivieren gefürchtete T-Zellreaktion

„Wir hatten eine sehr harte Nuss mit einer Serie von aufwendigen Experimenten zu knacken, um dieses wissenschaftliche Problem zu lösen“, berichtet Dr. Haroon Shaikh, der seit Juli 2016 im Forschungslabor von Prof. Beilhack arbeitet. „Unsere Ergebnisse sind jedoch eindeutig, nämlich dass Endothelzellen in den Blutgefäßen der Lymphknoten die alloreaktiven CD4+ T-Zellen aktivieren, was letztendlich die akute GvHD auslösen kann. Damit eröffnen sich nun gleich mehrere Möglichkeiten, um die Therapie von Leukämiepatienten entscheidend zu verbessern.“ 

Drei Awards fürs Beilhack Lab 

Für seine wegweisenden Forschungsergebnisse "Lymph Node Blood Endothelial Cells Prime Alloreactive CD4+ T Cells In Acute Graft-Versus-Host Disease Initiation" wurde Haroon Shaikh auf dem 50. Europäischen Kongress zur Knochenmark-Stammzellentransplantation der European Society for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) mit dem angesehenen EBMT Basic Science Award 2024 ausgezeichnet. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis zielt darauf ab, herausragende Beiträge aus der Grundlagenforschung auf der Jahrestagung zu ehren. Zusätzlich erhielt der Biotechnologe mit pakistanischen Wurzeln den Young Investigator Award. Und Juan Gamboa Vargas aus der Forschergruppe für Experimentelle Stammzelltransplantation am Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) durfte sich über den Best Young Abstract Poster Award freuen. 

„Diese Auszeichnungen würdigen den Stellenwert der Grundlagenforschung, in präklinischen Mausmodellen und der Analyse von Patientenproben, um etablierte Therapien zu verbessern oder rundum neue Behandlungsstrategien zu entwerfen. Und sie geben einen enormen Motivationsschub für das gesamte Forschungsteam“, freut sich Andreas Beilhack. „Vor allem der prestigereiche Basic Science Award wird Haroon Shaikh nun dazu beflügeln, seine eigene Nachwuchsforschergruppe zu starten.“

Und Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II und Standortsprecher des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereich Transregio 221 „GvH-GvL“ kommentiert: „Dass das Team von Herrn Professor Beilhack nun zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren mit diesem angesehenen europäischen Forschungspreis ausgezeichnet wurde, zeigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden, die Immuntherapie von Krebspatienten nachhaltig zu verbessern.“

Drei neue Ansatzpunkte für weitere Forschungsschritte

Die Wissenschaftler leiten gleich drei neue Ansatzpunkte aus den erzielten Ergebnissen ab. Zunächst wollen sie ähnliche Blutgefäßzellen im Knochenmark untersuchen und prüfen ob diese für eine gezielte Immunantwort gegen Krebs verantwortlich sind. Zweitens erforschen sie, ob Lymphknotengefäßzellen auch aus umliegenden Organen Antigene aufnehmen und alloreaktiven T Zellen präsentieren können. Drittens wollen sie neue Strategien prüfen, ob sich die Antigenpräsentation von Lymphknotengefäßzellen gezielt verändern lässt, um eine akute GvHD in Patientinnen und Patienten zu verhindern.

Link zum Interview mit Dr. Haroon Shaikh im EBMT TV Studio.

Text: Andreas Beilhack / Kirstin Linkamp 

Haroon Shaikh am Rednerpult
Dr. Haroon Shaikh (UKW) wurde für seine wegweisenden Forschungsergebnisse auf dem 50. Europäischen Kongress zur Knochenmark-Stammzellentransplantation der European Society for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) mit dem angesehenen EBMT Basic Science Award 2024 ausgezeichnet. © EBMT
3D-Mikroskopie des Krummdarms mit Blutgefäßen und T-Zellen
Blutgefäßzellen in lymphatischen Organen aktivieren alloreaktive T Zellen, welche eine akute GvHD auslösen. Die 3D-Mikroskopie des Ileums (Krummdarm) zeigt Spender-T-Zellen (grün), welche in den lymphatischen Strukturen des Peyerschen Plaques (Ileum) nach einer allogenen Stammzelltransplantation aktiviert werden. Die Blutgefäße sind rot dargestellt. © Haroon Shaikh und Zeinab Mokhtari, AG Beilhack, UKW

Vorführung mit Einführung und Diskussion: NS-Propagandafilm zum Thema Euthanasie

Das Würzburger Central-Kino zeigt am 27. Mai 2024 den NS-Propagandafilm „Ich klage an“ aus dem Jahr 1941. Anlass ist ein derzeit laufendes studentisches Seminar der Würzburger Universitätsmedizin, das sich der Erinnerungs- und Gedenkarbeit an die Opfer des Nationalsozialismus in Würzburg widmet.

Würzburg. Beim derzeit stattfindenden Seminar „Reflective Practitioner – Erinnerungs- und Gedenkarbeit zu den Opfern des Nationalsozialismus in Würzburg“ vertiefen 20 Würzburger Medizinstudierende ihre Kenntnisse zur Geschichte des Nationalsozialismus anhand der Biographien jüdischer Ärztinnen und Ärzte sowie lokaler Bezüge. Das Wahlfach ist ein Kooperationsprojekt der Lehrstühle für Allgemeinmedizin und der Geschichte der Medizin.

Als Abschluss des Seminars zeigt das Würzburger Programm-Kino Central (Bürgerbräu, Frankfurter Str. 87) am 27. Mai 2024 um 20:00 Uhr den Film „Ich klage an“ aus dem Jahr 1941. Der von der nationalsozialistischen Regierung in Auftrag gegebene Spielfilm sollte mit großer Starbesetzung und in der Tradition der populären Arztfilme für die Euthanasie „unwerten Lebens“ werben.

Thematische Verbindungen zu Würzburg

Vor dem Propagandafilm gibt Prof. Dr. Sabine Schlegelmilch, die kommissarische Leiterin des Instituts für Geschichte der Medizin an der Uni Würzburg, eine historische Einführung und steht auch danach zur Diskussion zu Verfügung. „Es gab spezifische Verbindungen zwischen Würzburg und dem damaligen Euthanasie-Programm, die nicht nur die Medizinstudierenden, sondern auch die hiesige Bürgerschaft allgemein kennen sollten“, unterstreicht Prof. Schlegelmilch und fährt fort: „So wurde die sogenannte Aktion T4, die diesen systematischen Kranken- und Patientenmord umsetzen sollte, vom Würzburger Psychiatrieprofessor Werner Heyde geleitet. Dieser konnte nach dem Krieg – auch mit Hilfe Würzburger Kontakte – den Nürnberger Prozessen entgehen.“

 

Weitere Gründe, den Film zu zeigen

Nach ihrer Einschätzung gibt es weitere Gründe, den Film, der ansonsten nicht ohne Weiteres aufgeführt werden darf, zu zeigen. „Zum einen wird in der hochaktuellen Diskussion um ärztlich assistierten Suizid immer wieder relativ undifferenziert die Euthanasie der NS-Zeit thematisiert. Zum anderen stellen tendenziöse politische Debatten die Inklusion körperlich und geistig behinderter Menschen in Frage“, so die Professorin.

Der Eintritt bei dieser öffentlichen Veranstaltung ist frei. Es ist allerdings für alle Besucherinnen und Besucher eine verpflichtende namentliche Registrierung bis spätestens 26. Mai 2024 erforderlich. Der Anmelde-Link findet sich unter www.medizingeschichte.uni-wuerzburg.de

Text: Pressestelle Uniklinik Würzburg

Zentrum für Personalisierte Medizin Würzburg erfolgreich zertifiziert

Das „Zentrum für Personalisierte Medizin Würzburg“ ermöglicht für Krebspatientinnen und -patienten neue maßgeschneiderte Behandlungsstrategien. Nun wurde es von der Deutschen Krebsgesellschaft erfolgreich zertifiziert.

Man sieht auf dem Gruppenfoto: Dr. Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor am UKW (1 von links), und Philip Rieger, Kaufmännischer Direktor am UKW (3 von links), sowie die Professoren Ralf Bargou (2 von links) und Andreas Rosenwald (3 von rechts), Sprecher des ZPM, und Volker Kunzmann, Klinischer Leiter des ZPM (3 von rechts)
Dr. Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor am UKW (1.v.l.), und Philip Rieger, Kaufmännischer Direktor am UKW (3.v.l.), sowie die Professoren Ralf Bargou (2.v.l.) und Andreas Rosenwald (3.v.r.), Sprecher des ZPM, und Volker Kunzmann, Klinischer Leiter des ZPM (3.v.r.) danken allen Beteiligten für die erfolgreiche Mitarbeit und Unterstützung bei der Zertifizierung zum Zentrum für Personalisierte Medizin Würzburg. Während der konstituierenden Sitzung des ZPM Würzburg am 22. April 2024 skizziert Dr. Benedikt Westphalen, Ärztlicher Leiter Präzisionsonkologie am LMU Klinikum München (1.v.r.), die Chancen der Präzisionsonkologie und den Nutzen der deutschlandweiten Vernetzung der Zentren für Personalisierte Medizin. Foto: Dr. Alexander Kerscher / ZPM Würzburg.

Nicht alle Krebspatientinnen und -patienten sprechen gleich gut auf ein und dieselbe Behandlung an, denn jeder Mensch und auch jede Krebserkrankung haben individuelle genetische Merkmale. Ziel der „personalisierten Medizin“ ist es daher, die individuellen Veränderungen im Erbgut eines Tumors zu identifizieren und die Therapie daran auszurichten.

Um möglichst vielen Krebserkrankten eine noch passgenauere Behandlung zu ermöglichen, wurde das Zentrum für Personalisierte Medizin (ZPM) Würzburg gegründet. Das ZPM Würzburg ist Teil des Onkologischen Spitzenzentrums CCC Mainfranken, einer gemeinsamen Einrichtung von Uniklinikum und Universität Würzburg.

Neue molekulare Therapieoptionen

Im Fokus stehen Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener oder seltener Tumorerkrankung, bei denen nach der Behandlung im Rahmen der Leitlinien der Tumor weiterwächst oder erneut auftritt. Für diese Patientinnen und Patienten sollen nun zusätzliche Optionen angeboten werden.

„Unser neues Zentrum für Personalisierte Medizin vereint alle Akteure aus den Diagnostik- und Therapieeinheiten, um diesen Patientinnen und Patienten umfassende molekulargenetische Untersuchungen zu ermöglichen und potenzielle molekulare Therapieoptionen zu finden“, sagt Professor Ralf Bargou, Direktor des Comprehensive Cancer Center Mainfranken (CCC Mainfranken) und Sprecher des ZPM.

Dreh- und Angelpunkt: Molekulares Tumorboard

Dank der technischen Fortschritte in der molekularen Diagnostik können entsprechende Untersuchungsergebnisse dafür genutzt werden, um speziell für diese genetischen Veränderungen des Tumors individuelle Therapien zu entwickeln. Das Molekulare Tumorboard spielt in diesem Prozess eine zentrale Rolle und ist der Dreh- und Angelpunkt des Zentrums.

„Unser multiprofessionelles Team aus Klinikerinnen und Klinikern sowie Expertinnen und Experten aus den Bereichen Pathologie, Molekularpathologie, Humangenetik, Bioinformatik, Bildgebung sowie dem interdisziplinären Studienzentrum interpretiert die komplexen tumorbiologischen Daten. Abschließend empfehlen wir eine Therapie nach dem besten wissenschaftlichen Standard“, so Professor Andreas Rosenwald, Direktor des Instituts für Pathologie der Universität Würzburg und Sprecher des ZPM.

Herausragende Expertise am Standort Würzburg

„In der Zentrumszertifizierung hat die Deutsche Krebsgesellschaft unsere exzellente klinische und wissenschaftliche Expertise und große Motivation zur Weiterentwicklung der personalisierten Medizin besonders positiv hervorgehoben. Wir danken allen Beteiligten für ihr großes Engagement beim Aufbau des Molekularen Tumorboards am Standort Würzburg“, so Rosenwald.

Dank der engen Verbindung des ZPM Würzburg zum interdisziplinären Studienzentrum mit Early Clinical Trials Unit (ECTU) am CCC Mainfranken können Patientinnen und Patienten zeitnah in innovative Behandlungsstudien eingeschlossen werden, zum Beispiel in immunonkologische Phase-I- oder Phase-II-Studien.

„Um allen Patientinnen und Patienten einen Zugang zur personalisierten Medizin zu ermöglichen, arbeitet das Molekulare Tumorboard eng mit den Behandlerinnen und Behandlern an externen Kliniken, Praxen und Medizinischen Versorgungszentren der Region zusammen“, so Bargou.

Diese Zusammenarbeit mit externen Zuweiserinnen und Zuweisern ist bereits jetzt bestens etabliert – im vergangenen Jahr wurde rund ein Drittel der insgesamt mehr als 400 Patientinnen und Patienten im Molekularen Tumorboard von externen Behandlerinnen und Behandlern angemeldet.

Vernetzung

Auch für die Zusammenarbeit in bayernweiten und nationalen Verbünden ist das ZPM Würzburg sehr wichtig. Die vernetzten Zentren profitieren gleichermaßen von den erhobenen Daten und können Erkenntnisse für die Forschung und die Patientenversorgung nutzen. Dazu gehören etwa das Deutsche Netzwerk für Personalisierte Medizin (dnpm), das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF) mit sechs bayerischen Universitätsklinika oder das Modellvorhaben Genomsequenzierung.

Die Standorte Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg haben sich zur „Comprehensive Cancer Center Allianz WERA“ zusammen geschlossen, die im Jahr 2022 von der Deutschen Krebshilfe als „Onkologisches Spitzenzentrum“ ausgezeichnet wurde. Die vier WERA-Partner decken ein Versorgungsgebiet von rund acht Millionen Menschen ab.

Weitere Informationen auf der Website des ZPM Würzburg: https://www.ukw.de/behandlungszentren/zentrum-fuer-personalisierte-medizin-zpm-wuerzburg/startseite/

Man sieht auf dem Gruppenfoto: Dr. Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor am UKW (1 von links), und Philip Rieger, Kaufmännischer Direktor am UKW (3 von links), sowie die Professoren Ralf Bargou (2 von links) und Andreas Rosenwald (3 von rechts), Sprecher des ZPM, und Volker Kunzmann, Klinischer Leiter des ZPM (3 von rechts)
Dr. Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor am UKW (1.v.l.), und Philip Rieger, Kaufmännischer Direktor am UKW (3.v.l.), sowie die Professoren Ralf Bargou (2.v.l.) und Andreas Rosenwald (3.v.r.), Sprecher des ZPM, und Volker Kunzmann, Klinischer Leiter des ZPM (3.v.r.) danken allen Beteiligten für die erfolgreiche Mitarbeit und Unterstützung bei der Zertifizierung zum Zentrum für Personalisierte Medizin Würzburg. Während der konstituierenden Sitzung des ZPM Würzburg am 22. April 2024 skizziert Dr. Benedikt Westphalen, Ärztlicher Leiter Präzisionsonkologie am LMU Klinikum München (1.v.r.), die Chancen der Präzisionsonkologie und den Nutzen der deutschlandweiten Vernetzung der Zentren für Personalisierte Medizin. Foto: Dr. Alexander Kerscher / ZPM Würzburg.

Personalia vom 23. April 2024 +++ Wir gratulieren!

Hier lesen Sie Neuigkeiten aus dem Bereich Personal: Neueinstellungen, Dienstjubiläen, Erteilung von Lehrbefugnissen und mehr.

Dr. Joachim Diessner, Privatdozent für das Fachgebiet Gynäkologie, Leitender Oberarzt, Frauenklinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Würzburg, wurde mit Wirkung vom 11.4.2024 zum „außerplanmäßigen Professor“ bestellt.

Dr. Christiane Drechsler, Privatdozentin für das Fachgebiet Innere Medizin, wurde mit Wirkung vom 11.4.2024 zur „außerplanmäßigen Professorin“ bestellt.

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 23. April 2024