Prävention von Angsterkrankungen

Kann der Ausbruch einer Angsterkrankung bei Patientinnen und Patienten mit erhöhtem Risiko verhindert werden? Was sind Risikofaktoren? Welches Ausmaß an Aufklärung und welche therapeutischen Maßnahmen führen zum Ziel? – Auf diese Fragen versucht das IZA in klinischen Studien Antworten zu finden, führt Aufklärungskampagnen durch und bietet Präventionsprogramme an.

Strategien zur Vorbeugung

Die beste Krankheit ist die, die gar nicht erst zum Ausbruch kommt! Deshalb ist die Aufklärung über und die Prävention von Angsterkrankungen ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit. Zahlreiche Studien der Vergangenheit haben bereits ermittelt, dass gewisse Umstände, Risikofaktoren oder Persönlichkeitsstrukturen eine Angsterkrankung begünstigen. Diese Studien haben aber auch gezeigt, dass sowohl die gezielte Vermittlung von Informationen als auch eine möglichst frühe Intervention die Entstehung einer Erkrankung wohl verhindern kann. Deshalb entwickelt das IZA im Rahmen klinischer Studien auch Programme zur Vorbeugung und engagiert sich in der Aufklärungsarbeit.

Wer hat ein erhöhtes Risiko?

Häufig entwickeln sich Angststörungen oder ihre Vorboten bereits im Kindes- oder Jugendalter. Neben genetischen Faktoren spielen oft einschneidende Belastungssituationen in der Familie wie etwa die Trennung der Eltern, die psychische Erkrankung eines Familienmitglieds, Missbrauch oder auch der Tod eines nahen Angehörigen eine Rolle. Manchmal fördert auch ein überbehütender Erziehungsstil eine ängstliche Persönlichkeitsstruktur. Bei Erwachsenen findet man häufig Perfektionisten mit einem großen Kontrollbedürfnis unter den Betroffenen, aber auch Drogenkonsumenten sowie traumatisierte Personen mit Angst als Ausdruck einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Breites Informations- und Unterstützungsangebot

Über Flyer und Vorträge leisten wir Öffentlichkeitsarbeit und klären über Angsterkrankungen auf. Seit Jahren etabliert ist unsere Vortragsreihe „Vorbeugung und Behandlung häufiger psychischer Erkrankungen“, die sich an alle Interessierten richtet und stets auch den Bereich Angsterkrankungen zum Thema hat.

Mit mehreren Unterstützungsprogrammen in bestimmten Situationen versuchen wir Angsterkrankungen vorzubeugen. In Kooperation mit der Diakonie Würzburg bieten wir zum Beispiel eine Familiensprechstunde für Familien mit einem psychisch erkrankten Familienmitglied an und richten uns im Projekt „Gute Zeiten – schlechte Zeiten“ speziell an Kinder und Jugendliche.

Für Studierende wurde im Pilotprojekt das Programm „Effiziente Prüfungsvorbereitung“ zur Prävention von Prüfungsangst entwickelt. 

PANDA-Studie

Die Initialen stehen für „Prävention von Angst durch Angstsensitivitätstraining“. In der von der DFG im Rahmen des Sonderforschungsbereiches TRR 58 „Furcht, Angst und Angsterkrankungen“ geförderten Studie versuchen wir, Risikofaktoren für die Entstehung von Angsterkrankungen zu finden und die Wirksamkeit eines Präventionsprogramms bei gesunden Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren zu untersuchen. Das etwa fünfwöchige Programm besteht aus einem Training zum Umgang mit Körperempfindungen bei Angst und Stress. Das Ziel ist die Verringerung der sogenannten Angstsensitivität. Gemeint ist damit der Grad, wie sehr wir in uns hinein hören und Signale unseres Körpers als gefahrvoll interpretieren. Weitere Informationen finden Sie im Flyer zur Studie.

Deutsches Zentrum für Präventionsforschung und Psychische Gesundheit

Im Dezember 2019 wurde hier in Würzburg – nicht zuletzt aufgrund der gewachsenen und vernetzten Infrastruktur zur Behandlung und Erforschung psychischer Krankheiten – das Deutsche Zentrum für Präventionsforschung und Psychische Gesundheit gegründet. Das Zentrum verfolgt in Kooperation mit dem IZA das Ziel, Präventionsprogramme zur Verringerung psychischer Erkrankungen – darunter auch Angsterkrankungen – zu entwickeln, ihre Effektivität zu evaluieren und sie in der Fläche verfügbar zu machen.

Ansprechpersonen

Portraitfoto von Univ. Prof. Dr. med. Marcel Romanos

Univ.-Prof. Dr. med.
Marcel Romanos

Klinikdirektor Kinder- und Jugendpsychiatrie

+49 931 201-78000

Portraitfoto von Prof. Dr. Paul Pauli

Prof. Dr. phil.
Paul Pauli

Lehrstuhlinhaber – Lehrstuhl für Psychologie I – Biologische Psychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie

+49 931 31-82842

Prof. Dr. phil.
Stefan M. Schulz

Lehrstuhlvertretung – Lehrstuhl für Psychologie I – Biologische Psychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie

+49 931 31-80184

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Anschrift

Interdisziplinäres Zentrum für Angsterkrankungen | Universitätsklinikum Würzburg | Magarete-Höppel-Platz 1 |  97078 Würzburg | Deutschland

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