Ärzt setzt Spritze

Die Leberlebendspende

Der Mangel an Organen hirntoter Spenderinnen und Spender geht mit langen Wartezeiten einher. Für manche Patientinnen und Patienten bedeutet das, dass sie sterben, bevor sie ein Organ bekommen oder dass sich die Erfolgsaussichten der Transplantation durch die lange Dauer der Erkrankung verschlechtern. Mit einer Leberlebendspende von einer oder einem engen Angehörigen lässt sich das Problem manchmal lösen.

Wer darf eine Teilleber spenden?

Die Lebendspende ist im Paragraph 8 des Transplantationsgesetzes genau geregelt. In der Regel kommen nur nahe Verwandte wie Eltern, Geschwister und Kinder als Lebendleberspender in Frage. In einigen Fällen darf auch ein Ehepartner oder ein enger Freund spenden, sofern eine geeignete Blutgruppe und passende Gewebemerkmale vorliegen und die medizinischen Voraussetzungen erfüllt sind:
Alle potenziellen Spenderinnen und Spender müssen dafür eine umfassende medizinische Untersuchung durchlaufen, die sicherstellt, dass sie gesund sind und ihre Leber ausreichend funktioniert, um sich selbst und die Empfängerin oder den Empfänger anschließend unterstützen zu können. Auch psychologische und soziale Aspekte werden bei der Auswahl der Spenderin oder des Spenders berücksichtigt.

Eine sehr persönliche Entscheidung! 

Es ist wichtig zu beachten, dass die Entscheidung, eine Leber zu spenden, eine sehr persönliche und individuelle Entscheidung ist. Potenziell Spendende sollten deshalb ausführliche Informationen über den Prozess und die Risiken erhalten, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, die auf ihren eigenen Werten, Überzeugungen und Bedürfnissen basiert.

Informationen der BZgA zur Lebendspende

Was wird bei einer Teil-Leberlebendspende entnommen?

Die Leber hat die Fähigkeit, sich zu regenerieren, so dass in vielen Fällen nur ein Teil der Leber einer Spenderin oder eines Spenders benötigt wird, um eine Transplantation durchzuführen. Der verbleibende Teil der Leber wächst in der Regel innerhalb weniger Wochen nach der Operation wieder auf seine normale Größe und übernimmt ihre vollständige Funktion.

Acht Segmente der Leber

Die menschliche Leber besteht aus einem größeren rechten und einem kleineren linken Leberlappen mit jeweils vier Segmenten. Jedes dieser insgesamt acht Segmente wird durch ein größeres Gefäß versorgt. Je nach Bedarf sowie Größe der Empfängerin oder des Empfängers kann man eine entsprechende Anzahl dieser Segmente entnehmen. In der Regel wird die komplette rechte Leber Erwachsenen oder zwei kleine Segmente des linken Leberlappens Kindern transplantiert. Mindestens ein Drittel der Leber muss allerdings der Spenderin oder dem Spender erhalten bleiben. Die Entnahme und die Implantation sind jeweils technisch sehr schwierige Operationen und für beide Beteiligten mit einem Risiko verbunden.

Parallele Operation

Der Operationstermin einer Lebendleberspende lässt sich in aller Ruhe und für den richtigen Zeitpunkt planen. Die Eingriffe finden zeitgleich mit zwei Teams und in zwei verschiedenen Operationssälen, aber im gleichen Krankenhaus statt. Begonnen wird mit der Entnahme des Spenderorgans. Kurz vor Ende startet die Operation der Empfängerin oder des Empfängers, sodass das Spenderorgan unmittelbar eingepflanzt werden kann. Wenn alles ohne Komplikationen verläuft, bleibt die Spenderin oder der Spender knapp zwei Wochen auf Station und ist nach zwei bis drei Monaten wieder arbeitsfähig.

Ansprechpartner

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Katrin Bischof

Administration des Lebertransplantationsprogramms

+49 931 201-36666

Porträtfoto von Universitätsprofessor Dr. Andreas Geier

Prof. Dr. med.
Andreas Geier

Leiter der Hepatologie

+49 931 201-40170

Porträt Lock

PD Dr. med.
Johan Lock, FEBS

Chirurgische Leitung

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