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Klinische Forschungsgruppe (KFO 5001)

Bei einigen Menschen klingen Schmerzen ab, obgleich Nerven und neuronale Strukturen noch geschädigt sind. Bei anderen Menschen dagegen, die sich etwa einer Operation unterziehen, werden die dadurch entstehenden Schmerzen chronisch. Warum das so ist, erforscht die neu gegründete klinische Forschungsgruppe ResolvePAIN. Insgesamt neun Arbeitsgruppen widmen sich fachübergreifend und in differenzierten Fragestellungen der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Aufgabe.

 

Hintergrund

Rückbildung und Genesung von neuropathischen Schmerzen sind aktive Prozesse, die von Entzündungsauflösung und Wiederherstellung neuronaler Schaltwege im Nervensystem abhängen. Schmerz von einer Nervenläsion kann vor oder ohne vollständige anatomische und physiologische Erholung abklingen. Ist dieser Selbstheilungsprozess gestört, können chronische Schmerzen auftreten, wie zum Beispiel bei chronischen postoperativen Schmerzen.

Molekulare Prozesse der Nozizeptoren

Ziel ist es, molekulare Mechanismen der Schmerzauflösung in peripheren Nozizeptoren sowie deren Regulation durch das ZNS besser zu verstehen. Dies wird durch einen kombinierten translationalen Ansatz mit klinischen, präklinischen und naturwissenschaftlichen Grundlagen erreicht. Dabei gehen Fragestellungen, die sich aus präklinischen Tiermodellen oder aus der Klinik von Patientinnen und Patienten ergeben, Hand in Hand.

Datenanalyse aus longitudinalen Studien

Klinische Modellkrankheiten weisen bei einem Teil der Patientinnen und Patienten gemeinsame Kennzeichen der Selbstheilung und Erholung auf, bei anderen jedoch nicht. In langfristigen Beobachtungstudien neuropathischer Schmerzzustände unterschiedlicher Genese – etwa nach Operation, Trauma, Chemotherapie, bei einer Autoimmun- oder genetischen Erkrankung – sollen nun phänotypische und histochemische Merkmale erfasst werden. Letztere werden aus Haut- und Blutprobenanalysen oder auch aus innovativen Methoden der Bildgebung, wie etwa der MR-Neurographie, gewonnen. Die Daten werden einheitlich in einer neuen Datenbank archiviert und lassen sich dann mit Hilfe computerbasierter Rechenprogramme auf Biomarker untersuchen.

Neuropathiemodelle im Vergleich

Als Ausgangsbasis werden drei präklinische Neuropathiemodelle – traumatische Nervenverletzung, Immunglobulin-Transfer-Neuropathie und Nervenschädigungen infolge einer Chemotherapie – herangezogen. Parallel untersuchen wir molekulare Muster der Schmerzauflösung in Zellkulturen neuronaler und nicht-neuronaler Systeme sowie in Fruchtfliegen. Dazu werden Hypothesen-basierte und Screening-Methoden eingesetzt, um die molekularen mechanistischen Netzwerke zu charakterisieren. Darunter fallen Entzündungsprozesse, Ionenkanalfunktionen, Zell-Zell-Kontakte, neurotrophe und neuronale Wachstumsfaktoren, oxidierte und nicht oxidierte Lipide, genetische und epigenetische Mechanismen sowie die Beeinflussung der Schmerzrückbildung durch das ZNS. Dies wird exemplarisch anhand sozialer Faktoren auf die Schmerzwahrnehmung untersucht.

Neue Therapieformate

Das Verständnis über die Genesung von neuropathischen Schmerzzuständen wird helfen, Untergruppen von Risikopatientinnen und -patienten zu identifizieren, die eine personalisierte und intensivierte Behandlung sowie möglicherweise neue und differenzierte Behandlungsstrategien benötigen.

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  • Porträtfoto von Prof. Dr. med. Heike Rittner
  • Porträtfoto von Prof. Dr. Claudia Sommer

Kontakt

Portraitfoto: Univ.-Prof. Dr. med. Heike Rittner

Univ.-Prof. Dr. med.
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