Wissenschaftler bei der Thrombozyten-Analyse

Thrombozytenfunktion und -biogenese

Wir beschäftigen uns mit der Aufschlüsselung von Bildung (Biogenese) und Funktion humaner Thrombozyten in spezifischen Erkrankungsbildern. Dabei liegt unsere Expertise besonders bei der Aufklärung erblicher Blutungsneigungen, bei denen einer der beiden Prozesse oder sogar beide gestört sind.

Thrombozyten spielen eine essenzielle Rolle bei der akuten Stillung von Blutungen (die sogenannte Hämostase). Es ist nur unzureichend verstanden, durch welche exakten molekularen Reize im Knochenmark Thrombozyten aus ihren Vorläuferzellen, den Megakaryozyten, abgeschnürt werden. Die Bildung und Funktion von Thrombozyten ist in verschiedenen (syndromalen) Erkrankungen oft gestört. Daher ist es von großer Relevanz, die mechanistischen Abläufe während der Bildung und Funktion von Thrombozyten genauer zu erforschen.

Thrombozytenbiogenese

Um die Bildung von Thrombozyten besser zu verstehen, müssen die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen, unter anderem in Mausmodellen, nachverfolgt werden. Dabei fokussiert sich unsere Forschung auf:

  • Schlüsselproteine/Signalmodulatoren in und auf Thrombozyten während des Abschnürungsprozesses von Megakaryozyten
  • die lokale und zeitliche Entscheidungsfindung von Megakaryozyten im Knochenmark zur Reifung und Thrombozytenabschnürung
  • und das etablierte Gleichgewicht, das zur Aufrechterhaltung von definierten Thrombozytenzahlen notwendig ist.

Zudem verfolgen wir die Reifung von humanen Megakaryozyten in vitro an (manipulierten) gesunden Blutstammzellen beziehungsweise in aus Patientinnen und Patienten generierten induzierten pluripotenten Stammzellen. Dadurch lassen sich elementare Erkenntnisse zur Biogenese von Thrombozyten auf Vorläuferebene gewinnen.

Thrombozytenfunktion

Zusätzlich zu den etablierten Mausmodellen erforschen wir gezielt die Funktion humaner Thrombozyten in bestimmten krankheitsrelevanten Fragestellungen. Hierfür bieten wir eine erweiterte Funktionsdiagnostik bei unklaren Blutungsneigungen sowie eine molekulargenetische Aufklärung erblicher Thrombozytenfunktionsstörungen an. Die von uns etablierte durchflusszytometrische Technik lässt sich beliebig auf spezifische Fragestellungen im Kontext mit relevanten Erkrankungen, zum Beispiel der Sepsis, erweitern. Zudem kann ein Funktionsmuster in bislang wenig erforschten erblichen Krankheiten aufgestellt werden, welches eine spätere Diagnose erleichtert.

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