Aktuelle Meldungen

Uniklinikum Würzburg: Teilnehmende für Hirnforschungsstudie gesucht

Das Uniklinikum Würzburg sucht für eine neurowissenschaftliche Studie gesunde Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, mit modernen Technologien bislang verborgene Zusammenhänge zwischen Verhalten und Gehirnfunktion zu entdecken. Die Erkenntnisse könnten langfristig die Grundlage für bessere Therapien bei ADHS, Suchterkrankungen sowie weiteren psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen bilden.

„Die Rolle des Frontalkortex auf Verhaltensplanung (ROFKO)“ – so heißt eine aktuelle Studie am Zentrum für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Würzburg (UKW). Durchgeführt wird sie von der Arbeitsgruppe „Experimentelle Neurowissenschaften in der Entwicklungspsychiatrie“ in Kooperation mit der Neuroradiologie und Neurologie des UKW. Der Arbeitsgruppenleiter, Prof. Dr. Lorenz Deserno, erläutert: „In der Studie untersuchen wir die Bedeutung einer bestimmten Hirnregion – des ventro-medialen präfrontalen Kortex – für die Fähigkeit, aus positiven und negativen Rückmeldungen zu lernen und Entscheidungen zu treffen. Dabei kombinieren wir Methoden der computationalen Neurowissenschaften mit modernen Bildgebungsverfahren, wodurch wir Zusammenhänge in Verhalten und Gehirnfunktion entdecken können, die bislang verborgen blieben.“ Studienarzt Dr. Hans-Christoph Aster ergänzt: „Wir erforschen damit die Grundlagen psychiatrischer und neurologischer Erkrankungen, wie beispielsweise ADHS oder Suchterkrankungen. Auf lange Sicht könnten aus diesem Wissen bessere Therapiemöglichkeiten entwickelt werden.“

Einsatz von TMS und fMRT

Aktuell sucht das ROFKO-Forschungsteam noch weitere Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer. Sie sollten zwischen 18 und 40 Jahre alt sein sowie Rechtshänderinnen bzw. Rechtshänder. Außerdem müssen sie über gute Deutschkenntnisse verfügen. 

Während der insgesamt 180 bis 210 Minuten dauernden Studiensitzung wird bei ihnen mittels transkranieller Magnetstimulation (TMS) die Aktivität des Frontalkortex für einen kurzen Zeitraum beeinflusst. Anschließend spielen die Teilnehmenden zwei einfache Computerspiele, während gleichzeitig mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) die Aktivierungsmuster des Gehirns erfasst werden. 

Keine Gefährdungen durch die eingesetzten Verfahren 

„Beide Verfahren, TMS und fMRT, werden seit Jahrzehnten klinisch routiniert eingesetzt und gelten auch für die Anwendungen in der Forschung als sicher. Es sind keine langfristigen Gefährdungen oder Risiken bekannt“, betont Dr. Aster. 

Pro Stunde wird eine Vergütung von zehn Euro gezahlt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, bei den während der Messung absolvierten digitalen Spielen kleinere Geldbeträge zu gewinnen. Last but not least können die Probandinnen und Probanden die MRT-Bilder ihres Gehirns auf Wunsch mit nach Hause nehmen. 

Wer mehr über die Studie erfahren oder sich anmelden möchte, kontaktiert Dr. Aster unter E-Mail: Aster_H@ ukw.de 

Hentschel-Preis 2021 für zwei Schlaganfall-Forscher des Uniklinikums Würzburg

Der Hentschel-Preis zeichnet neue Erkenntnisse im Kampf gegen den Schlaganfall aus. In diesem Jahr ging der Award im Rahmen des 6. Würzburger Schlaganfallsymposiums an Dr. Maximilian Bellut und Dr. Fabian Essig, beide von der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg.

 

Beim 6. Würzburger Schlaganfallsymposium am 20. Oktober dieses Jahres wurde erneut der seit 2011 jährlich vergebene Hentschel-Preis verliehen. Mit dem Award ehrt die Stiftung „Kampf dem Schlaganfall“ thematisch passende Arbeiten aus Forschung, Prävention, Diagnostik und Therapie. Der Stiftungsgründer Dipl.-Ing. Günter Hentschel übergab den bundesweit ausgeschriebenen, mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Preis an Dr. Maximilian Bellut und Dr. Fabian Essig aus der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) für ihre wissenschaftlichen Arbeiten zur Pathophysiologie des ischämischen Schlaganfalls. 

Das von Prof. Dr. Karl Georg Häusler und Prof. Dr. Jens Volkmann von der Neurologischen Klinik und Poliklinik des UKW organisierte Symposium wurde wieder von der Vogel Stiftung Würzburg und Industriepartnern finanziell unterstützt. Wie im Vorjahr wurde die Veranstaltung aufgrund der Covid-19-Pandemie online aus dem Vogel Convention Center in Würzburg übertragen. Die über 100 virtuellen Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten dabei mit den Referenten über aktuelle Themen der Schlaganfalldiagnostik und -therapie diskutieren. Zudem berichtete Prof. Häusler über die Versorgung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten im Rahmen des TRANSIT-Stroke Telemedizin-Netzwerks, das elf Kliniken in Unterfranken und Umgebung miteinander verbindet. 

 

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Uniklinikum Würzburg: Das Autoren-Duo Elstner/Volkmann präsentierte sein Parkinson-Buch

Der an Parkinson erkrankte Showmaster und Journalist Frank Elstner hat zusammen mit Prof. Dr. Jens Volkmann, dem Direktor der Neurologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg, ein Buch über die verbreitete Krankheit des zentralen Nervensystems geschrieben. Anfang November stellten sie ihr Werk und die von ihnen geführte Parkinson Stiftung in Würzburg vor.

In Deutschland sind etwa 350.000 Menschen von der Parkinson-Erkrankung betroffen. Einer von ihnen ist die TV-Legende Frank Elstner (Jahrgang 1942). Die Ergebnisse seiner Recherchen zu der schleichend verlaufenden, vielgestaltigen Erkrankung des zentralen Nervensystems hielt er in dem im September dieses Jahres erschienenen Buch „Dann zitter ich halt“ fest. Als Ko-Autor mit im Boot war Prof. Dr. Jens Volkmann, der Direktor der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW). Am 4. November präsentierten die beiden ihr Werk den Beschäftigten des Klinikums – im Hörsaal des Rudolf-Virchow-Zentrums und parallel über eine Online-Plattform. Aufgelockert wurde der informationsreiche Nachmittag durch musikalische Einlagen aus dem Konzertprogramm der Würzburger Pianistin Anna Scheps.

Bei der Recherche auf Prof. Volkmann gestoßen

Bei dem von der Würzburger Journalistin Anke Faust moderierten Gespräch berichtete Elstner, der unter anderem als Erfinder der Fernsehshow „Wetten, dass…“ gilt, dass er das Zittern zu Beginn der Erkrankung viele Jahre lang als Effekt des Lampenfiebers eingestuft hatte. Erst im Jahr 2015 konfrontierte ihn ein Neurologe mit der Diagnose Parkinson. Daraufhin stürzte sich der Journalist in eine umfangreiche Recherche zu den Hintergründen und Behandlungsmöglichkeiten der Krankheit. „Dabei stieß ich glücklicherweise auf Professor Volkmann, mit dem ich mittlerweile befreundet bin. Uns beiden war klar, dass es noch vieles zu Parkinson zu sagen gibt, das vielleicht noch nicht so bekannt ist. So kam es zur Idee von ‚Dann zitter ich halt‘.“ Bei dieser Gelegenheit entschuldigte sich der 79-Jährige bei allen Parkinson-Patientinnen und -Patienten, die in einem schlechteren Gesundheitszustand sind als er selbst aktuell, für den etwas flapsigen Titel des Buches. Elstner: „Bis jetzt habe ich Glück gehabt, bei mir ist es ein Parkinsönchen!“

Mut machen und eigene Handlungsmöglichkeiten aufzeigen

Eines der wesentlichen Ziele des Autoren-Duos ist es, mit der Publikation den Betroffenen dabei zu helfen, die Krankheit zu akzeptieren und ihnen Mut zu machen. „Ein wichtiger Satz, auf den ich bei meinen Recherchen immer wieder gestoßen bin, lautet: ‚An Parkinson müssen Sie nicht sterben‘. Wenn man das weiß, ist man schon viel entspannter für die weiteren Schritte“, erläuterte Elstner und fuhr fort: „Bisher ist die Parkinson-Krankheit zwar nicht zu heilen, aber ich habe es am eigenen Körper erlebt, dass man sie verlangsamen kann.“ Neben der richtigen medikamentösen Einstellung können Betroffene nach seinen Worten selbst zum Beispiel durch Bewegung und richtige Ernährung dazu beitragen, den Verlauf zu bremsen. „Parkinson ist eine Erkrankung, bei der die Patientin oder der Patient viel daran mitarbeiten muss, die Symptomatik zu lindern“, bestätigte auch Prof. Volkmann. 

Den molekularen Zusammenhängen auf der Spur

Zu den derzeit möglichen Therapien erläuterte der Würzburger Parkinson-Experte: „Wir können die Bewegungsstörungen mittlerweile sehr gut behandeln – entweder durch den Ausgleich von Dopamin oder mit Hilfe eines Hirnschrittmachers.“ Für das Ziel, den Verlauf der Krankheit günstig zu beeinflussen, gibt es nach seinen Worten ermutigende Forschungserkenntnisse. Prof. Volkmann: „Wir verstehen die molekularen Grundlagen der Erkrankung immer besser. Vermutlich gibt es einen ursächlichen Zusammenhang mit fehlgeleiteten Eiweißstoffen, die möglicherweise aus dem Darm stammen. Sie lagern sich an den Nervenzellen im Gehirn ab und lassen diese vorzeitig altern und absterben.“ Ein zentraler Ansatz sei es nun, in diese Prozesse, zu denen auch Abwehr- und Entzündungsreaktionen gehören, auf molekularer Ebene einzugreifen. „Dafür ist weitere Grundlagenforschung dringend notwendig“, unterstrich der Klinikdirektor.

Beide auch in der Parkinson Stiftung engagiert

Die Erforschung der Parkinson-Krankheit voranzutreiben ist auch eines der Hauptziele der Parkinson Stiftung. Diese wurde im Jahr 2019 von der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen gemeinsam mit Partnern aus Medizin, Wissenschaft und Gesellschaft gegründet. Prof. Volkmann ist der Vorsitzende der Stiftung, Frank Elstner Mitglied im Stiftungsrat und prominenter Fürsprecher. Bei der Buchvorstellung machten beide deutlich, dass jeder Euro zählt, um schneller und weitgreifender voranzukommen. Mehr zur Stiftung gibt es hier: www.parkinsonstiftung.de

Literaturhinweis:

„Dann zitter ich halt“ – Leben trotz Parkinson: Symptome – Behandlung – Perspektiven, Frank Elstner und Prof. Dr. Jens Volkmann, 2021, Piper Verlag, 240 S., 20,– €, EAN 978-3-492-07112-3

 

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Foto zeigt Buch "Dann zitter ich halt"

Uniklinikum Würzburg: Drei Forscherinnen auf Deutschem Schmerzkongress ausgezeichnet

Dr. Franziska Karl-Schöller, Dr. Luisa Kreß und Katharina Klug von der Neurologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg wurden auf der Jahrestagung der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. für ihre Forschungsarbeiten mit Preisen geehrt.

Vom 19. bis 23. Oktober 2021 hielten die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. und die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. ihre gemeinsame Jahrestagung ab. Dabei wurde auch der Förderpreis Schmerzforschung verliehen. In der Kategorie Grundlagenforschung ging der mit 3.500 Euro dotierte zweite Preis an Dr. Franziska Karl-Schöller und Dr. Luisa Kreß von der Neurologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg (UKW). Geehrt wurden sie für eine Studie, die den möglichen Einfluss von Hautzellen auf Neuropathie und Schmerz untersuchte. Dafür wendete das Forscherinnen-Duo diverse In-vitro-Methoden an patienteneigenem Biomaterial an. Die gemeinsame Arbeit der Biologin Dr. Karl-Schöller und der Medizinerin Dr. Kreß ist ein Beispiel für die erfolgreiche interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen den Grundlagenwissenschaften und der Klinik.

Als weiteren Erfolg für die neurologische Forschung am UKW erhielt Katharina Klug auf dem Kongress den diesjährigen Vortragspreis Top Young Science 2021 der Deutschen Schmerzgesellschaft. Der Vortrag der PhD-Kandidatin beleuchtete neue Erkenntnisse zum Thema Schmerz bei Morbus Fabry, die anhand von patienteneigenen sensiblen Neuronen und Endothelzellen gewonnen wurden.

Alle drei Preisträgerinnen gehören zum Team von Prof. Dr. Nurcan Üçeyler, Oberärztin an der Neurologischen Klinik des UKW und Leiterin des Bereichs „Translationale Somatosensorik“ der Würzburger Universität. Die Professorin war zudem die Präsidentin des diesjährigen Schmerzkongresses. Als Novum hatte die Tagung erstmals eine gemischte Struktur: Am 19. und 20. Oktober fand sie digital, in den anschließenden drei Tagen hybrid in Mannheim statt. Nach Angaben der Veranstalter*innen waren über 1000 Personen vor Ort im Congress Centrum Rosengarten dabei, rund 600 schalteten sich zudem von ihren heimischen Rechnern dazu. Zu den Schwerpunktthemen gehörten unter anderem „Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen“ sowie „Covid-19-assoziierte Schmerzsyndrome“.

 

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Uniklinikum Würzburg: Unterstützen Sie die Migräne-Forschung!

Die Neurologische Klinik des Uniklinikums Würzburg will in einer Studie mehr über die Entstehung von Migräne herausfinden. Dazu werden sowohl Menschen mit Migräne, wie auch Gesunde als Kontrollgruppe gesucht.

„Bei vielen Migräne-Patientinnen und -Patienten sind die Kopfschmerzattacken auf bestimmte auslösende Faktoren, sogenannte Trigger, zurückzuführen“, sagt Prof. Dr. Claudia Sommer. Die Schmerzexpertin der Neurologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) fährt fort: „In einer aktuellen Studie wollen wir untersuchen, wie Migräne-Trigger mit einem bestimmten Neuropeptid im Blut sowie mit der Sensibilisierung für Schmerzen zusammenhängen.“ Für diese wissenschaftliche Arbeit werden jetzt Migräne-Patient*innen sowie Gesunde als Kontrollgruppe gesucht. 

Fragenbogen innerhalb von 20 Minuten bearbeiten 

Die Teilnehmer*innen sollen dabei zunächst einen Fragebogen ausfüllen. Dieser fragt das Alltagserleben mit Migräne, die Schmerzstärke und das Schmerzerleben ab. Außerdem werden Aspekte wie Depressivität, Angst und Impulsivität erfasst. Die Beantwortung der Fragen dauert etwa 20 Minuten. 

Auf Wunsch Teilnahme an zweiter Phase

„Nach der Auswertung der Fragebögen laden wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einigen Monaten zum zweiten Teil der Studie ein. Dann wollen wir untersuchen, welche Verbindungen zwischen Migräne-Triggern und dem Neuropeptid CGRP bestehen“, kündigt Claudia Sommer an. 

Nach ihren Worten haben die Patient*innen und Proband*innen von der Studienteilnahme zwar keinen persönlichen Nutzen. „Sie helfen jedoch der Forschung, zum Verständnis und in der Zukunft auch zur besseren Behandlung dieser Erkrankung beizutragen“, unterstreicht die Professorin. 

Weitere Informationen zur Studie gibt es bei der Neurologischen Klinik telefonisch unter 0931/201-23741 (immer donnerstags zwischen 16:00 und 19:00 Uhr) sowie per E-Mail unter loeffl_S@ukw.de. 

Oder man schaut sich die Fragebögen direkt an unter https://ls1.psychologie.uni-wuerzburg.de/so/mig/ 

 

 

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Das Uniklinikum Würzburg sucht gesunde Proband*innen

Im Zusammenhang mit der Forschung zur Stoffwechselerkrankung Morbus Fabry sucht das Uniklinikum Würzburg gesunde Proband*innen als Vergleichsgruppe. Neben dem guten Gefühl, einen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt zu leisten, winkt eine Vergütung von 80 Euro.

Expert*innen des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie und der Neurologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) untersuchen Patient*innen mit der seltenen Stoffwechselerkrankung Morbus Fabry. „Um unsere Ergebnisse für die Praxis nutzbar zu machen, müssen wir diese mit denjenigen gesunder Probandinnen und Probanden vergleichen“, berichtet Prof. Dr. Mirko Pham. Der Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie des UKW fährt fort: „Deshalb suchen wir weiterhin gesunde Freiwillige, mit denen wir klinische Untersuchungen und eine Magnetresonanztomographie der Wirbelsäule durchführen wollen. Bei dieser sogenannten Kernspintomographie kommen keine Röntgenstrahlen zum Einsatz.“Die Untersuchungen finden in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Claudia Sommer und Prof. Dr. Nurcan Üçeyler, führenden Schmerzforscherinnen der Neurologischen Klinik des UKW, statt.

Voraussetzungen für die Teilnahme
Die gesuchten Proband*innen sollten zwischen 30 und 70 Jahren alt sein und dürfen keine psychiatrischen oder neurologischen Vorerkrankungen aufweisen. Für die Magnetresonanztomographie (MRT) ist zudem wichtig: keine Metallimplantate, Herzschrittmacher, Insulinpumpen, Cochlea-Implantate oder Metallsplitterverletzungen. Außerdem sollten die in Frage kommenden Personen nicht in der metallverarbeitenden Industrie arbeiten und keine Platzangst haben.

80 Euro Vergütung
Neben der MRT-Untersuchung erwarten sie Fragebögen, eine Blutentnahme, eine Sensibilitätsprüfung der Haut, eine Nervenmessung und zwei, etwa vier Millimeter kleine Hautentnahmen am Bein in örtlicher Betäubung. Die Untersuchungen dauern insgesamt mindestens zwei Stunden an einem oder zwei Terminen. Vergütet wird die Teilnahme pauschal mit 80 Euro.Interessierte wenden sich bitte vorzugsweise an die E-Mail-Adresse forschung.nrad@ ukw.de oder rufen werktags zwischen 8:30 und 16:00 Uhr an unter Tel: 0931/201-34805.

Längeres stationäres EKG-Monitoring nach ischämischem Schlaganfall sinnvoll

Ein verlängertes EKG-Monitoring bei stationär behandelten Schlaganfallpatient*innen detektiert ein intermittierendes Vorhofflimmern häufiger als der bisher etablierte diagnostische Standard, erhöht aber die Sekundärprävention mittels einer oralen Antikoagulation nicht signifikant. Das ist das zentrale Ergebnis einer randomisierten Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, an der Prof. Dr. Karl Georg Häusler und Prof. Dr. Peter U. Heuschmann vom Uniklinikum Würzburg maßgeblich beteiligt waren.

Flimmern die Vorhöfe des Herzens, können sich dort Blutgerinnsel bilden, die mit dem Blutstrom in die Hirnarterien gelangen und dort zu einem Gefäßverschluss führen können. Die Folge ist ein ischämischer Schlaganfall. Deshalb zählt Vorhofflimmern (VHF) zu den relevantesten Schlaganfall-Risikofaktoren. Vor diesem Hintergrund gehört das Elektrokardiogramm (EKG) des Herzens zur Standarddiagnostik nach einem Schlaganfall. Wird ein VHF als mögliche Ursache des Schlaganfalls erkannt, ist eine „blutverdünnende“ Therapie mittels eines oralen Antikoagulanz angezeigt, um das Risiko eines erneuten Schlaganfalls bestmöglich zu senken. Bei fehlendem Nachweis eines VHF wird regelhaft Acetylsalicylsäure verordnet, wodurch das Schlaganfallrisiko eines unerkannt gebliebenen VHF jedoch weit weniger effektiv gesenkt wird. Wie lange eine EKG-Aufzeichnung bei Schlaganfallpatienten durchgeführt werden sollte, ist bisher nicht abschließend geklärt und im Kontext limitierter Ressourcen relevant. Anhand der randomisierten Studie „Impact of MONitoring for Detection of Atrial Fibrillation in Ischemic Stroke“ (MonDAFIS) sollte zudem geklärt werden, ob das verlängerte EKG-Monitoring in der Akutphase des ischämischen Schlaganfalls in der Interventionsgruppe zu einer höheren Antikoagulationsrate und zu einer Reduktion klinischer Endpunkte führt. 

EKG-Monitoring erfolgte bis zu sieben Tage nach Studieneinschluss

Die MonDAFIS Studie wurde am Centrum für Schlaganfallforschung Berlin der Charité – Universitätsmedizin Berlin intendiert und unter Leitung von Prof. Dr. Matthias Endres durchgeführt. Als Studienkoordinator fungierte Prof. Dr. Karl Georg Häusler, der nunmehr als Leitender Oberarzt an der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg tätig ist, das sich gemeinsam mit 38 weiteren deutschen Studienzentren an der Rekrutierung der 3465 Studienpatienten beteiligte. Die Fallzahlplanung und die statistischen Analysen übernahm das Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie der Universität Würzburg. Der Schlaganfallexperte Prof. Häusler erläutert: „Viele Patientinnen und Patienten bemerken zunächst keine VHF-spezifischen Symptome, was den Nachweis eines VHF auch bei Schlaganfallpatienten erschwert. Im Rahmen der MonDAFIS-Studie erhielten die Studienpatienten, die in die Kontrollgruppe randomisiert wurden, die am jeweiligen Studienzentrum etablierte Standard-EKG-Diagnostik. In der Interventionsgruppe wurde während des stationären Aufenthalts zusätzlich ein EKG-Monitoring über bis zu sieben Tage durchgeführt, das innerhalb weniger Tage im kardiologischen Studienzentrum ausgewertet wurde. Die Befundweitergabe erfolgte an die Behandlerinnen und Behandler durch die Studienzentrale, die auch für die Nachbeobachtung der Studienpatienten über 24 Monate verantwortlich zeichnete.“ 

Studienergebnisse in der Fachzeitschrift Lancet Neurology publiziert

Anhand der MonDAFIS-Studie zeigte sich, dass die Rate der Patient*innen, bei denen stationär ein VHF diagnostiziert wurde, in der Interventionsgruppe signifikant höher war als in der Kontrollgruppe, obwohl diese einen hohen diagnostischen Standard aufwies. Ein VHF wurde dabei vornehmlich bei Schlaganfallpatienten nachgewiesen, die zumindest 65 Jahre alt waren. Der primäre Studienendpunkt, die Rate der ein Jahr nach Studieneinschluss oral antikoagulierten Schlaganfallpatienten, unterschied sich hingegen in beiden Studienarmen nicht signifikant. Ebenso wenig unterschied sich die Gesamtzahl eines erneuten Schlaganfalls, einer schweren Blutung, eines Herzinfarkts oder von Todesfällen jedweder Ursache. Interessanterweise traten in der Interventionsgruppe weniger Todesfälle auf als in der Kontrollgruppe, was Gegenstand noch laufender Analysen ist.

Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft Neurologie und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft zur MonDAFIS-Studie 

Prof. Dr. Hans-Christoph Diener, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft Neurologie, zog im Rahmen einer am 20. Mai 2021 veröffentlichten Pressemitteilung ein pragmatisches Fazit: „Es empfiehlt sich, das EKG-Monitoring zumindest bei älteren Schlaganfallpatientinnen und -patienten über 65 Jahre bis zur stationären Entlassung fortzuführen. Die Intervention erhöht bei Risikopatientinnen und -patienten die Diagnoserate von VHF – und ist darüber hinaus relativ kostengünstig.

Literatur:

Prof Karl Georg Haeusler, MD, Prof Paulus Kirchhof, MD, Claudia Kunze, BA, Serdar Tütüncü, MD, Cornelia Fiessler, PhD Carolin Malsch, MSc et al. Systematic monitoring for detection of atrial fibrillation in patients with acute ischaemic stroke (MonDAFIS): a randomised, open-label, multicentre study. The Lancet Neurology 2021; 20(6):426-436.

Pressemitteilung: 

 

dgn.org/presse/pressemitteilungen/verlaengertes-stationaeres-ekg-monitoring-nach-ischaemischem-schlaganfall-entdeckt-haeufiger-vorhofflimmern/ 

 

Link zur Pressemitteilung 

 

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