Zungenschrittmacher bei obstruktiver Schlaf-Apnoe

Als Zungenschrittmacher bezeichnet man die Stimulation der oberen Luftwege beim obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom. Die mittlerweile etablierte Therapiemethode ist eine Alternative für Patientinnen und Patienten, die eine CPAP-Maske nicht nutzen können. 

Wie funktioniert ein Zungenschrittmacher?

Der Zungenschrittmacher ist ein streichholzschachtelgroßes Gerät, das in Vollnarkose im Bereich der rechten Brust unter die Haut implantiert wird. Es sind insgesamt nur zwei oder drei kleine Hautschnitte notwendig. Über zwei ebenfalls unter der Haut liegende Elektroden werden die Atembewegungen kontinuierlich erfasst und milde Impulse an den Zungennerv, den sogenannten Hypoglossusnerv, weitergeleitet. Durch die stimulierte Vorwärtsbewegung der Zunge bei jeder Einatmung wird verhindert, dass die Zunge im Schlaf nach hinten fällt und den Atemweg verlegen kann. Atemaussetzer werden so effektiv verhindert und die Patientin oder der Patient dadurch besser schlafen. 

Für wen ist ein Zungenschrittmacher geeignet?

Das Krankheitsbild des obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndroms, auch OSAS oder Schlaf-Apnoe genannt, ist weit verbreitet. Vielen Patientinnen und Patienten hilft eine nächtliche Atemtherapie mit einem sogenannten CPAP- oder APAP-Gerät. Leider tolerieren viele Patientinnen und Patienten die Atemmaske im Schlaf aber nicht. Mit dem Zungenschrittmacher kann man Patientinnen und Patienten, die mit einer Atemmaske nicht oder nur schlecht zurechtkommen, eine weitere Behandlungsoption anbieten. Sie ist insbesondere geeignet

  • bei mittlerer bis schwerer obstruktiver Schlafapnoe mit 15 bis 65 Atemaussetzern pro Stunde
  • falls eine CPAP-Behandlung nicht ausreichend wirkt oder die Maske Probleme bereitet
  • wenn kein starkes Übergewicht besteht (BMI unter 35)

Welche Voruntersuchungen sind nötig?

Im Vorfeld einer Zungenschrittmacher-Behandlung ist eine Schlafvideoendoskopie nötig, um festzustellen, welche Rolle die Zunge bei der Einengung der Atemwege spielt. Außerdem muss eine aktuelle Schlaflabor-Untersuchung ohne Atemmaske vorliegen, um die Art und Anzahl der Atemaussetzer zu beurteilen. Die Untersuchung sollte nicht älter als sechs Monate sein.

Wie geht es nach der Operation weiter?

Das System kann über eine Fernbedienung selbständig bedient werden. Vor dem Zubettgehen muss man es einmalig anschalten. Die Bedienung ist sehr einfach und rasch erlernbar.

Wir begleiten unsere Patientinnen und Patienten von der Implantation des Zungenschrittmachers über die Aktivierung nach der Einheilungsphase bis hin zur Einstellung der idealen Stimulationsspannung. Bei Fragen und Problemen stehen wir jederzeit zur Verfügung.

Wohin kann ich mich wenden?

Um herauszufinden, ob diese Therapie für Sie infrage kommt, können Sie gerne einen Termin zur Beratung und Untersuchung in unserer Schlafmedizin-Sprechstunde vereinbaren.

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Bitte bringen Sie folgende Unterlagen zur Beratung mit:

  • gültiger Überweisungsschein
  • relevante Krankenunterlagen wie Arzt- und Schlaflaborberichte, Polysomnografie ohne Atemmaske nicht älter als sechs Monate

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