Würzburger Anästhesist und Intensivmediziner verstärkt Leopoldina

Prof. Patrick Meybohm wurde vom Präsidium der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina als neues Mitglied berufen

Würzburg. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ist die Stimme der Wissenschaft in Deutschland. Die rund 1.600 Akademiemitglieder aus aller Welt beraten die Politik und Gesellschaft in wichtigen Fragen, setzen sich für wissenschaftliche Exzellenz und Integrität ein, fördern den Dialog mit der breiten Öffentlichkeit und stärken so das Vertrauen in die Wissenschaft und sie vertreten die deutsche Wissenschaft im internationalen Kontext. Die Nominierung und Wahl zum Mitglied ist sowohl eine große Ehre für jede Wissenschaftlerinnen und jeden Wissenschaftler als auch eine Plattform, die Wissenschaftslandschaft aktiv mitzugestalten. 

Diese ehrenvolle Auszeichnung wurde nun Professor Patrick Meybohm zuteil. Er ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Würzburg und Inhaber des Lehrstuhls für Anästhesiologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). „Ich freue mich sehr über die hohe Wertschätzung meiner bisherigen wissenschaftlichen Arbeit und darauf, mich künftig als Mitglied engagiert in die Aktivitäten dieser traditionsreichen Nationalen Akademie einzubringen“ so der Anästhesist und Intensivmediziner.

Auch der Präsident der JMU, Prof. Paul Pauli, gratuliert: „Diese Auszeichnung würdigt in besonderer Weise die hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen und das große Engagement von Patrick Meybohm – insbesondere auf dem Gebiet der anästhesiologischen und intensivmedizinischen Forschung.“

Meybohms Ziele: Minimierung der Risiken bei größeren Operationen und Komplikationen in der Intensivmedizin, Weiterentwicklung des Patient Blood Managements

Die Expertise von Patrick Meybohm liegt vor allem im Bereich der Intensivmedizin und translationalen Forschung. Sein Ziel ist es, Risiken bei größeren Operationen und Komplikationen in der Intensivmedizin zu minimieren und damit die Grundlage für eine moderne, evidenzbasierte perioperative Medizin zu schaffen. Zusätzlich arbeitet Meybohm an der Weiterentwicklung des Patient Blood Managements, einem Konzept, das auf drei Säulen basiert: rechtzeitige Erkennung und Behandlung einer Anämie vor planbaren Eingriffen, möglichst geringe intraoperative Blutverluste sowie die Durchführung von Bluttransfusionen nur nach eindeutigen klinischen Kriterien. Dadurch wird die perioperative Versorgung der Patientinnen und Patienten optimiert, die Sicherheit erhöht und die Abhängigkeit von Fremdblutkonserven deutlich reduziert. 

Patrick Meybohm, im Jahr 1978 in Stendal geboren, absolvierte sein Studium der Humanmedizin an der Georg-August Universität Göttingen, wo er im Jahr 2004 auch seine Promotion abschloss. Seine Facharztweiterbildung zum Anästhesisten begann er am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel. 2009 erhielt er die Facharztanerkennung für Anästhesiologie sowie die Venia Legendi in diesem Fachgebiet. Im Jahr 2019 wurde er auf die W2-Professur für Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main berufen. Seit 2020 bekleidet der zweifache Vater die W3-Professur für Anästhesiologie an der Medizinischen Fakultät der Julius-Maximilian-Universität Würzburg und ist zugleich Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Würzburg.

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina zählt zu den ältesten und renommiertesten Wissenschaftsakademien der Welt 

Charles Darwin, Marie Curie, Albert Einstein, Emmanuelle Charpentier, Harald zur Hausen - sie alle waren oder sind Mitglieder der Leopoldina. Die Nationale Akademie der Wissenschaften zählt zu den ältesten und renommiertesten Wissenschaftsakademien der Welt. Als „Academia Naturae Curiosorum" 1652 in Schweinfurt gegründet, beschäftigten sich die ersten Mitglieder der „Akademie der Naturforscher“ vor allem mit medizinischen und naturwissenschaftlichen Fragen und trugen wesentlich zur wissenschaftlichen Aufklärung bei. Bis heute steht die Leopoldina für wissenschaftliche Exzellenz und interdisziplinären Austausch. Um ihre Stärke der Akademie zu erhalten, wählt die Leopoldina jedes Jahr in einem mehrtägigen Auswahlverfahren etwa 50 neue Mitglieder. Die Mitglieder sind in Fachsektionen organisiert, die wiederum vier Klassen mit den Schwerpunkten Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften, Medizin sowie Verhaltens-, Sozial- und Geisteswissenschaften zugeordnet sind. Unabhängig von wirtschaftlichen oder politischen Interessen erarbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gesellschaftlich relevante Zukunftsthemen und beraten die deutsche Politik und internationale Institutionen in wichtigen Fragen. Ihre Stellungnahmen zu Themen wie Gesundheit, Klimawandel oder Technologie haben großes Gewicht. Darüber hinaus setzt sich die Leopoldina für die Achtung der Menschenrechte ein. 

Porträtbild von Patrick Meybohm in weißem Kittel
Prof. Patrick Meybohm, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Würzburg und Inhaber des Lehrstuhls für Anästhesiologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), wurde vom Präsidium der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina als neues Mitglied berufen. © Daniel Peter

Prof. Patrick Meybohm, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Würzburg und Inhaber des Lehrstuhls für Anästhesiologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), wurde vom Präsidium der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina als neues Mitglied berufen. © Daniel Peter