Kontrolle neuronaler Plastizität durch den Umbau von subzellulären Kompartimenten

Nervenzellen können sich an neue Reize oder Erfahrungen anpassen – ein Prozess, der als neuronale Plastizität bezeichnet wird. Damit solche Veränderungen funktionieren, müssen auch bestimmte Bereiche innerhalb der Zelle umgebaut werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei das sogenannte endoplasmatische Retikulum (ER) – eine Zellstruktur, die unter anderem für die Herstellung und Kontrolle von Eiweißen zuständig ist.

Wenn sich Nervenzellen umstrukturieren, muss sich auch das ER anpassen. Dies wird durch komplexe Regulationsmechanismen gesteuert, und die Störung dieser Prozesse führt zu schwerwiegenden Folgen wie ER-Stress und Neurodegeneration

Ein wichtiges Eiweiß im ER ist Calnexin. Es sorgt normalerweise dafür, dass frisch hergestellte Eiweiße korrekt gefaltet und überprüft werden. In dieser Studie konnte ein Team der Klinischen Neurobiologie zeigen, dass Calnexin noch eine weitere Aufgabe hat: Es hilft beim gezielten Abbau und Umbau von Teilen des ER – ein Vorgang, der für die Anpassung der Nervenzellen besonders wichtig ist. Fehlt Calnexin, gerät dieser Prozess aus dem Gleichgewicht.

 

Daniel Wolf, Chiara Röder, Michael Sendtner, Patrick Lüningschrör. An Essential Role for Calnexin in ER-Phagy and the Unfolded Protein Response. Cells. 2024 Sep 6;13(17):1498. doi: 10.3390/cells13171498. PMID: 39273068; PMCID: PMC11394613. 

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