Aktuelle Pressemitteilungen

Stern-Klinikliste: Uniklinikum Würzburg in 29 Fachbereichen ausgezeichnet

Das Magazin Stern hat erneut die besten Kliniken und Fachabteilungen in Deutschland ermittelt. Dabei wurde das Uniklinikum Würzburg in 29 Fachbereichen ausgezeichnet – von Alzheimer bis Zahnmedizin.

Laut der Stern-Klinikliste erbringt das Uniklinikum Würzburg in 29 Fachbereichen – zum Beispiel in der Urologie – herausragende Leistungen.
Laut der Stern-Klinikliste erbringt das Uniklinikum Würzburg in 29 Fachbereichen – zum Beispiel in der Urologie – herausragende Leistungen. Bild: UKW / Robert Woidich

Würzburg / Hamburg. Die kürzlich veröffentlichte Klinikliste 2023 des Magazins Stern listet „Deutschlands Top 100 Krankenhäuser“ auf. Unter diesen findet sich auch das Uniklinikum Würzburg (UKW). Das Rechercheinstitut Munich Inquire Media ermittelte im Auftrag des Stern, dass das unterfränkische Krankenhaus der Maximalversorgung in 29 von insgesamt 42 bewerteten Kategorien herausragende Leistungen erbringt. Im bayernweiten Vergleich liegt es damit auf Platz vier, bundesweit auf Platz 18.Über die Methodik der BewertungGrundlage der Bewertung waren ausführliche, persönliche und vertrauliche Interviews mit Ärztinnen und Ärzten. Für die Patientenperspektive wurden die Bewertungen aus der „Weißen Liste“ der Krankenkassen berücksichtigt. Als weitere Quellen dienten die von den Kliniken erstellten Qualitätsberichte und die Zertifikate von medizinischen Fachgesellschaften. Zusätzlich hatten die Krankenhäuser die Möglichkeit, einen Fachfragebogen auszufüllen. Die Platzierung im Ranking richtet sich nach der Anzahl der empfohlenen Fachkliniken und danach, wie viele Top-Medizinerinnen und -Mediziner im Krankenhaus tätig sind.Die Top-Bereiche des UKWHier die ausgezeichneten Fachbereiche des UKW: Adipositaschirurgie, Alzheimer, Angststörungen, Augenerkrankungen, Beckentumoren, Brustkrebs, Darmkrebs, Depression, Handchirurgie, Haut, Hautkrebs, Herzchirurgie, Hirntumoren, Interventionelle Kardiologie, Kinderchirurgie, Kreuzbandriss/Meniskus, Leukämie, Multiple Sklerose, Parkinson, Prostatakrebs, Psychosomatik, Risikogeburten, Schilddrüsenchirurgie, Schlaganfall, Strahlentherapie, Unfallchirurgie, Urologie sowie Zahnmedizin (zwei Mal).

Laut der Stern-Klinikliste erbringt das Uniklinikum Würzburg in 29 Fachbereichen – zum Beispiel in der Urologie – herausragende Leistungen.
Laut der Stern-Klinikliste erbringt das Uniklinikum Würzburg in 29 Fachbereichen – zum Beispiel in der Urologie – herausragende Leistungen. Bild: UKW / Robert Woidich

Personalia vom 4. Juli 2023 - Wir gratulieren!

Hier lesen Sie Neuigkeiten aus dem Bereich Personal: Neueinstellungen, Dienstjubiläen, Forschungsfreisemester und mehr.

Dr. Manuel Krone, wissenschaftlicher Mitarbeiter mit ärztlichen Aufgaben, zentrale Einrichtung für Krankenhaushygiene und Antimicrobial Stewardship, wurde mit Wirkung vom 20.06.2023 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie“ erteilt.

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 4. Juli 2023

klinikum & wir erschienen: Top-Thema Nachhaltigkeit

Am Uniklinikum Würzburg gibt es seit diesem Jahr eine neu geschaffene Stabsstelle Nachhaltigkeit. Grund genug, die laufenden Bemühungen und anstehenden Aufgaben aus diesem riesigen Themenfeld zum Top-Thema des soeben erschienenen Magazins zu machen.

Titelbild Klinikum&Wir
Titelbild Klinikum&Wir

Würzburg. Das Uniklinikum Würzburg (UKW) ist aufgerufen, im Spannungsfeld zwischen Patientenwohl, sozialer Verantwortung, Ökologie und Ökonomie einen ausgewogenen Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit zu finden. Seit März 2023 widmet sich dieser Aufgabe eine neu geschaffene Stabsstelle. Die jetzt erschienene Ausgabe 2/2023 von klinikum & wir schildert in ihrem Top-Thema die Hintergründe und Ziele der Organisationseinheit sowie dazu passende, beispielhafte Projekte. 

Das 40-seitige Magazin der Würzburger Universitätsmedizin berichtet darüber hinaus über das neue, wegweisende Mediennetzwerk der HNO-Klinik, beschreibt den Status der vielfältigen am UKW laufenden Baumaßnahmen und gibt einen Überblick über kürzlich publizierte Forschungsergebnisse. Weitere Beiträge – zum Beispiel zu den Erfahrungen von männlichen UKW-Beschäftigten mit der Elternzeit, zu personellen Veränderungen, preiswürdigen Leistungen, Angeboten der Selbsthilfe oder Wissenswertem aus der Klinikumsverwaltung – runden das breite inhaltliche Spektrum ab.

Neben den gedruckten Exemplaren, die an vielen öffentlich zugänglichen Stellen im Klinikum zum Mitnehmen ausliegen, gibt es klinikum & wir auch als Webmagazin unter www.ukw.de/presse/magazine 

Titelbild Klinikum&Wir
Titelbild Klinikum&Wir

Würzburger Zahnmedizinstudierende feierten ihr Examen

36 Zahnmedizinstudierende des Uniklinikums Würzburg haben die Examensprüfung 2023/I bestanden. Die zwei besten wurden mit dem Adolf-und-Inka-Lübeck-Preis ausgezeichnet.

Die Examensfeier der Würzburger Zahnmedizinstudierende fand in der Neubaukirche statt.
Die Examensfeier der Würzburger Zahnmedizinstudierende fand in der Neubaukirche statt.
Als Prüfungsbeste erhielten Max Engelke (links) und Simeon Böckers den Adolf-und-Inka-Lübeck-Preis.
Als Prüfungsbeste erhielten Max Engelke (links) und Simeon Böckers den Adolf-und-Inka-Lübeck-Preis. Bilder: UKW / Vivian Haas

Würzburg. Am 30. Juni dieses Jahres erhielten die 21 Absolventinnen und 15 Absolventen des Examens 2023/I der Würzburger Zahnmedizin bei einer Feierstunde in der Würzburger Neubaukirche ihre Zeugnisse. 16 Studierende erzielten die Note 1, die restlichen die Note 2.

Besonders freuen konnten sich die zwei Prüfungsbesten: Sie wurden mit dem Adolf-und-Inka-Lübeck-Preis ausgezeichnet. Der mit 1.000 Euro dotierte erste Preis ging an Max Engelke, den mit 500 Euro dotierten zweiten Preis erhielt Simeon Böckers. 

Der Adolf-und-Inka-Lübeck-Preis wurde im Jahr 1977 gestiftet: Inka Lübeck wollte damit an ihren vier Jahre zuvor gestorbenen Mann erinnern, den Würzburger Zahnmediziner Adolf Lübeck. Seit dem Tod von Inka Lübeck im Jahr 1990 wird die Prämie unter dem jetzigen Namen verliehen. 

Die Examensfeier der Würzburger Zahnmedizinstudierende fand in der Neubaukirche statt.
Die Examensfeier der Würzburger Zahnmedizinstudierende fand in der Neubaukirche statt.
Als Prüfungsbeste erhielten Max Engelke (links) und Simeon Böckers den Adolf-und-Inka-Lübeck-Preis.
Als Prüfungsbeste erhielten Max Engelke (links) und Simeon Böckers den Adolf-und-Inka-Lübeck-Preis. Bilder: UKW / Vivian Haas

Auszeichnung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst an Prof. Dr. Matthias Frosch

Blume: „Seit vielen Jahren feste Größe in der bayerischen und nationalen Hochschulmedizin“

Staatsminister Markus Blume zeichnet Gründungsvater von Universitätsmedizin Bayern e.V. Prof. Dr. Matthias Frosch mit dem PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM aus (© StMWK/Axel König)
Staatsminister Markus Blume zeichnet Gründungsvater von Universitätsmedizin Bayern e.V. Prof. Dr. Matthias Frosch mit dem PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM aus (© StMWK/Axel König)

Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst

MÜNCHEN. „Als Gründungsvater von Universitätsmedizin Bayern e.V.“ bezeichnete Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume Prof. Dr. Matthias Frosch, der am heutigen Freitagnachmittag mit der Auszeichnung PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst geehrt wurde. „Die strategischen Weichenstellungen Ihres langjährigen Dekanats prägten und prägen den Erfolgskurs der Medizinischen Fakultät. Vernetzung ist Ihnen als Dekan auch mit Blick auf außeruniversitäre Forschungseinrichtungen ein besonderes Anliegen“, betont Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume in seiner Würdigung die beeindruckenden Leistungen des Professors. „Ihr Beitrag zur Universitätsmedizin hat auch an den Landesgrenzen nicht Halt gemacht und Ihre Tätigkeit hinterlässt ebenso international ihre Spuren.“

Mit der Auszeichnung PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM 2022 würdigt der Freistaat Prof. Dr. Matthias Froschs Verdienste um die bayerische und nationale Hochschulmedizin.

Prof. Dr. Frosch leitete 1996 bis 2021 als Lehrstuhlinhaber das Institut für Hygiene und Mikrobiologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Neben seiner Forschertätigkeit zeichnet er sich durch sein wissenschaftspolitisches Engagement aus: Zunächst als Studiendekan von 2002 bis 2006 setzt er sich nun seit 2006 und siebenmaliger Wiederwahl als Dekan der Medizinischen Fakultät der JMU für die Medizinerinnen und Mediziner von morgen ein, ab 2021 macht er dies hauptamtlich. Damit trug und trägt er über 15 Jahre lang wesentlich und über die Grenzen der Universität hinaus zur Exzellenz der bayerischen Hochschulmedizin bei.

Im Verantwortungsbereich als Dekan der Medizinischen Fakultät waren ihm hierbei strategische Allianzen mit anderen akademischen Einrichtungen, die gezielte Einrichtung strategisch wichtiger neuer Lehrstühle und Institute und eine konsequente Nachwuchsförderung ein besonderes Anliegen.

Die in der Amtszeit von Prof. Dr. Froschs gegründeten profilbildenden Zentren sind ein entscheidender Standortvorteil im nationalen und internationalen Wettbewerb. Ein Meilenstein dabei war die Gründung und Etablierung des „Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz“, in dem seit 2011 Forschende und Kliniker aus verschiedenen Fachdisziplinen gemeinsam an der Bekämpfung der Herzschwäche arbeiten. Das international einmalige Zentrum hat sich zu einem bedeutenden Knotenpunkt von Forschung, Lehre, Patientenversorgung und Ausbildung entwickelt.

Durch hochkarätige Kooperationspartner konnte Würzburg darüber hinaus herausragende Aushängeschilder medizinischer und lebenswissenschaftlicher Spitzenforschung gewinnen.

Prof. Frosch gilt zudem als „Gründungsvater“ von Universitätsmedizin Bayern e.V. Durch seine Tätigkeit im Rahmen des Aufbaus wie auch als stellvertretender Vorsitzender, Vorsitzender und Past-Vorsitzender setzte er immer wieder entscheidende Impulse zur Weiterentwicklung der Hochschulmedizin in Patientenversorgung, Wissenschaft, Forschung und Lehre.

Durch die Tätigkeit zunächst von 2016 bis 2019 als Vizepräsident, seit 2019 als Präsident des Medizinischen Fakultätentags vertritt der Ausgezeichnete auch auf Bundesebene die Belange von Forschung und Lehre in der Medizin. Dabei liegt Prof. Frosch besonders die Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Medizin und die Diskussion um eine stärkere Kompetenzorientierung und deren Umsetzung im Medizinstudium am Herzen.

Auch international hinterlässt seine Tätigkeit ihre Spuren durch die Belebung der bestehenden Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und Mwanza, Tansania durch eine Lehr- und Forschungskooperation und er wirkt darüber hinaus durch vielfältiges ehrenamtliches Engagement als Gutachter und Berater für zahlreiche Organisationen.

Die Auszeichnung PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM

Das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verleiht seit dem Jahr 2000 die Auszeichnung PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM an herausragende Persönlichkeiten für deren Verdienste um Wissenschaft und Kunst, seit 2008 in Form eines Bronze-Reliefs. Ziel dieser Ehrung ist neben der Würdigung dieser Persönlichkeiten, Kultur als Einheit zu begreifen: Wissenschaft und Kunst sollen als zwei Seiten derselben Medaille wahrgenommen werden. Pro Jahr werden grundsätzlich nur bis zu acht Auszeichnungen vergeben.

Staatsminister Markus Blume zeichnet Gründungsvater von Universitätsmedizin Bayern e.V. Prof. Dr. Matthias Frosch mit dem PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM aus (© StMWK/Axel König)
Staatsminister Markus Blume zeichnet Gründungsvater von Universitätsmedizin Bayern e.V. Prof. Dr. Matthias Frosch mit dem PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM aus (© StMWK/Axel König)

„Läuft“: Universitätsklinikum erneut als größtes Team am Würzburger Firmenlauf gefeiert

UKW glänzt als größtes Team: Gute Stimmung und wohlverdiente Erfrischungen gab es am Stand der Würzburger Universitätsklinik inklusive

Das Universitätsklinikum Würzburg verteidigte den Titel als größtes Team mit 186 Finishern am Wue2run Firmenlauf. Foto: UKW/ Kim Sammet

Würzburg. Größtes Team und mehrere Siegende auf dem Gewinnerpodest: Das Team des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) konnte beim Würzburger Firmenlauf am Donnerstag (29. Juni) einen sportlich erfolgreichen Abend genießen. Trotz sehr warmer Temperaturen verzeichnete das Universitätsklinikum 186 Läuferinnen und Läufer, die die Strecke von 7,5km erfolgreich zurücklegten. In der Herren-Einzelwertung konnte der zweite Platz von einem UKW-Teammitglied gesichert werden, in der Damen-Einzelwertung der vierte und zahlreiche Gruppensiege wurden mit Preisen geehrt. Zudem wurde das UKW offiziell als größtes Team ausgezeichnet.

Auch der Ärztliche Direktor der Uniklinik, Prof. Dr. Jens Maschmann war selbst als Läufer dabei und dankte während der Aktion allen Teilnehmenden und dem Organisationsteam am UKW: „Ich bin stolz auf die Gemeinschaftsleistung aller Teilnehmenden und gratuliere an der Stelle allen Läuferinnen und Läufern. Es freut mich, den Titel als größtes Team am Würzburger Firmenlauf verteidigen zu können. Und das über alle Berufsgruppen hinweg.“ 

Das Universitätsklinikum Würzburg verteidigte den Titel als größtes Team mit 186 Finishern am Wue2run Firmenlauf. Foto: UKW/ Kim Sammet

Auf dem Fuß´schen Weg zur Juniorprofessur

Carmina Teresa Fuß (29) befindet sich noch in der Facharztausbildung zur Endokrinologin und wurde gerade zur Juniorprofessorin für Translationale Medizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ernannt. Dabei wollte die Halbitalienerin eigentlich Musik studieren.

Das Bild zeigt die Assistenzärztin Carmina Teresa Fuß im Gang der Klinikstation.
Dr. Carmina Teresa Fuß (29) erhielt noch während ihrer Facharztausbildung zur Endokrinologin eine Juniorprofessur für Translationale Medizin. © UKW / Kirstin Linkamp

„Hätte mir jemand vor ein paar Jahren gesagt, dass ich mit 29 Jahren Professorin werde, hätte ich die Person für verrückt erklärt“, lacht Dr. Carmina Teresa Fuß, Assistenzärztin in der Endokrinologie am Uniklinikum Würzburg und seit kurzem mit einer Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)* Juniorprofessorin für Translationale Medizin. Es war lange überhaupt nicht klar, dass die gebürtige Würzburgerin mit italienischen Wurzeln überhaupt Medizin studiert. Denn parallel zur allgemeinen Schulausbildung am Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach hatte sie sich im PreCollege der Musikhochschule Würzburg auf ein entsprechendes Studium mit den Schwerpunkten Gesang und Klavier vorbereitet. Doch die Medizin mit ihrer Nähe zum Menschen und all ihren Möglichkeiten und Herausforderungen fand sie ebenfalls spannend. Sie wollte Chirurgin werden und entschied sich für das Medizinstudium. „Jetzt mache ich das genaue Gegenteil“, schmunzelt sie. „Die Endokrinologie ist das mit am wenigsten invasivste Fach, was man in der Medizin machen kann. Und sowieso war eine Professur allenfalls ein Hirngespinst.“ 

Kombination aus Antrieb, Umfeld und Möglichkeiten

Sie habe nie auf eine Professur hingearbeitet, sondern sei den klassischen Fuß'schen Weg gegangen: Ich mache etwas, weil es mich interessiert und es für mich sinnvoll und stimmig ist, ohne dabei etwas abzuhaken. Aber als sie plötzlich von der Berufungskommission zum „Vorsingen“ eingeladen wurde, wurde ihr klar, dass die Sachen, die sie ‚einfach mal so‘ macht, durchaus außergewöhnlich sind und ihr Werdegang ‚maximal ungewöhnlich‘ ist. Eine Kombination aus Antrieb, Umfeld und Möglichkeiten habe sie dahin geführt, wo sie jetzt steht.  

Promotion zur verbesserten Diagnostik des Primären Hyperaldosteronismus

Carmina Teresa Fuß kam im fünften Semester als wissenschaftliche Hilfskraft (HIWI) zur Endokrinologie in der Medizinischen Klinik und Poliklinik I – und blieb. Hier hat sie zunächst im Rahmen des Conn-Registers Patientinnen und Patienten mit Primärem Hyperaldosteronismus betreut. Beim Hyperaldo, wie ihn Carmina Teresa Fuß gern abkürzt, schütten die Nebennieren zu viel Aldosteron aus. Das Hormon kontrolliert den Blutdruck und Salzhaushalt. Anzeichen für ein Übermaß an Aldosteron sind ein Bluthochdruck, der sich trotz mehrerer Medikamente nicht einstellen lässt, und ein niedriger Blut-Kalium-Spiegel. In den meisten Fällen ist entweder eine beidseitige Überproduktion von Aldosteron oder ein einseitiger gutartiger Tumor die Ursache. Die Diagnose ist jedoch komplex und benötigt eine gewisse Expertise. Im Rahmen einer Katheteruntersuchung, die neben Würzburg nur wenige Zentren in Deutschland anbieten, wird den Erkrankten Blut aus beiden Nebennierenvenen entnommen, um die Hormonwerte zu messen. Ist nur eine Nebenniere betroffen, kann diese entfernt werden und der Bluthochdruck idealerweise geheilt werden. Sind beide Seiten betroffen, muss medikamentös behandelt werden. 

Wie ließe sich die Erkrankung besser diagnostizieren und unterscheiden, welche Seite betroffen ist? Carmina Teresa Fuß nahm sich dieser Fragen an und suchte in ihrer Doktorarbeit auf Basis einer funktionellen Bildgebung nach Lösungen. „Wir konnten sehen, dass in den Tumoren, die Aldosteron produzieren, ein Chemokinrezeptor, für den es einen Tracer gibt und den man funktionell darstellen kann, hoch exprimiert ist. Erste Pilotstudien haben eine ähnlich gute Differenzierung gezeigt wie der Katheter“, berichtet die Ärztin.  

Endokrinologie – ein intellektuelles Fach, das Spürsinn erfordert 

Nach ihrem Examen hat Carmina Teresa Fuß kurz über einen Standortwechsel nachgedacht. Aber für sie habe es keinen Sinn gemacht. Sie war gut eingebunden ins Team, das unter der Leitung von Prof. Stefanie Hahner und Prof. Martin Fassnacht außerordentlich, weil nett, hochmotiviert und mit Begeisterung bei der Arbeit sei. „Das zeigt, dass das Umfeld ein relevanter Teil der Arbeit ist“, bemerkt Carmina Teresa Fuß. Sie hatte aber auch zufällig das gefunden, was ihr Spaß macht. „Die Endokrinologie ist ein sehr breites Fach in der Inneren Medizin, und ein intellektuelles“, erzählt sie. „Abgesehen von Schilddrüsenerkrankungen und Diabetes haben wir es oft mit seltenen Erkrankungen und diffusen Symptomkomplexen zu tun, die absolute Detektivarbeit erfordern. Die Patientinnen und Patienten kommen aus dem ganzen Bundesgebiet mit einer langen Vorgeschichte zu uns. Wir haben die Möglichkeit, uns Zeit für die Anamnese nehmen, ausführliche Gespräche zu führen und alle Laborwerte im Detail anzuschauen und über die Diagnose nachzudenken. Je nach Krankheitsbild können wir die Symptome nicht nur medikamentös behandeln, sondern auch die Grunderkrankung heilen.“

Aufbau eines Registers für Hypoparathyreoidismus 

Im SFB/Transregio 205 „Die Nebenniere: Zentrales Relais in Gesundheit und Krankheit“ arbeitet Carmina Teresa Fuß weiter an der Entwicklung neuer Tracer für die Diagnose des Primären Hyperaldosteronismus. Im Praktischen Jahr erschien es ihr zudem sinnvoll, mit Prof. Stefanie Hahner ein Register für Patientinnen und Patienten mit Hypoparathyreoidismus aufzubauen. Sie bewarb sich für eine Rotationsstelle, erhielt sie und schuf eine strukturierte Registerstudie. Mit der Datenbank können Patienten mit dieser Nebenschilddrüsen-Unterfunktion systematisch untersucht und die Erkrankung, bei der zu wenig vom Parathormon produziert wird, welches den Kalziumspiegel steuert, charakterisiert werden. Es sei gerade bei den seltenen Erkrankungen wichtig, diese strukturell zu erfassen, um sich gezielt mit ihnen zu beschäftigen.

Modellsysteme zum Einfluss des Ubiquitin-Systems beim Nebennierenkarzinom

Darüber hinaus betreibt Carmina Teresa Fuß Grundlagenforschung. Im Rahmen ihrer Clinician-Scientist-Ausbildung ist sie in die Arbeitsgruppe von Dr. Markus Diefenbacher gegangen, der am Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie von Prof. Martin Eilers den Einfluss des Ubiquitin-Systems auf die Tumorentwicklung erforscht. Ubiquitin ist ein Protein, das für zahlreiche zelluläre Prozessen bedeutsam ist. Carmina Teresa Fuß schaut sich sowohl in Zellkultur als auch bei den Betroffenen an, wie sich das Ubiquitin-System in der Nebenniere beim Nebennierenkarzinom verändert, und wie man hier therapeutisch eingreifen könnte. In einem weiteren Projekt in der AG Diefenbacher entwickelt sie Modellsysteme, um die Genetik verschiedener Nebennierenerkrankungen abzubilden und verschiedene Mechanismen und therapeutische Strategien zu testen.  

Akademischer Zehnkampf – Klinik, Forschung, Lehre 

Klinik, Forschung und Lehre - Martin Fassnacht nennt es akademischen Zehnkampf. Auch diese Herausforderung nimmt Carmina Teresa Fuß gern an. Sie liebt es zu unterrichten und hofft, dass sie ihre Studierenden genauso für die Endokrinologie begeistern kann wie sie es einst wurde. 

Ein bisschen mulmig sei ihr allerdings bei dem neuen Titel. Sie soll nun Vorbild sein, lehren, eine Forschungsgruppe aufbauen, den Nachwuchs fördern und empfinde sich doch selbst noch als Nachwuchs. Andererseits habe es auch etwas Positives, vom Alter noch so nah an den Studierenden zu sein. Auch wenn sie sich täglich hinterfragt, gibt es bei ihr keine Unsicherheiten. Denn das, was sie tut, tut sie aus voller Überzeugung. 

Ablenkung findet sie beim Lesen, Rennradfahren und Musizieren. „Ich habe die klassischen Mediziner-Hobbies“, meint sie. Dabei sei sie in einem Philologen-Haushalt mit einem klaren sprachlichen Track aufgewachsen. Ihr Vater, Dr. Albert Fuß, war Leiter des Zentrums für Sprachen an der Julius-Maximilians-Universität, ihre Mutter, Dr. Rosaria Sabetta-Fuß, gebürtige Italienerin, hat Germanistik und Anglistik studiert. Carmina Teresa Fuß ist zweisprachig aufgewachsen und lebt diese Neigung heute als Vizepräsidentin der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Dettelbach aus, welche die Städtepartnerschaft zwischen Dettelbach und Rufina bei Florenz fördert. 

Hopp oder top! 

Man könnte meinen, ihr Tag habe mehr als 24 Stunden. Aber die außerberuflichen Aktivitäten seien ihre Inseln, die ihr Kraft geben und sie wieder aufnahmefähig machen. Zudem sei sie extrem neugierig und probiere viel aus. „In der Schule wollte ich unbedingt Cello spielen. Doch es hieß: Kind, das passt jetzt so – nachdem ich schon Ballett, Gesang, Klavier und Saxophon machte. Das Cello ließ mich aber nicht los, sodass ich mir vor drei Jahren ein Cello besorgt habe und seither einmal pro Woche Unterricht nehme. Das macht mir so viel Spaß, dass ich manchmal denke: Hätte ich früher Cello gespielt, hätte ich vielleicht doch Musik studiert“, gibt sie zu Bedenken. Aber die Musik sei auf der anderen Seite sehr subjektiv, und man sei immer dem Urteil anderer ausgesetzt – hopp oder top. In der Medizin kann sie ihre Arbeit wissenschaftlich belegen und am Uniklinikum Würzburg scheint es für die sympathische Juniorprofessorin nur das eine zu geben: top! * WISNA-Programm des BMBF: W1-Professur für Translationale Medizin mit Tenure-Track auf eine W2-Professur

Das Bild zeigt die Assistenzärztin Carmina Teresa Fuß im Gang der Klinikstation.
Dr. Carmina Teresa Fuß (29) erhielt noch während ihrer Facharztausbildung zur Endokrinologin eine Juniorprofessur für Translationale Medizin. © UKW / Kirstin Linkamp