Aktuelle Pressemitteilungen

20. Mai in der Innenstadt: Die Pflege am UKW stellt sich vor

Ausbildungswege, Weiterbildung und Projekt FLEX4UKW: „Wir sind Pflege am UKW“/ Informationsstände ab 10 Uhr in der Eichhornstraße

Würzburg. Am 20. Mai (Samstag) informiert der Pflegebereich am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) unter dem Motto „Wir sind Pflege am UKW“ über die Ausbildungsmöglichkeiten am UKW, das Angebot an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie das Projekt FLEX4UKW. An mehreren Informationsständen wird auch ein praxisnaher Einblick in die Ausbildung gegeben. Der Aktionstag beginnt um 10 Uhr auf der Eichhornstraße, Kreuzung Spiegelstraße.

„Damit wollen wir an den großen Erfolg unseres Job Cafés in der Innenstadt im Februar anknüpfen. Dieses Mal haben wir das Dialogangebot noch ausgebaut und stellen speziell das Thema Ausbildung in den Mittelunkt. Mitarbeitende aus den verschiedenen Pflegbereichen des UKW und Auszubildende werden persönlich präsent sein und geben so Informationen aus erster Hand. Wer Interesse an einer Ausbildung hat, wird vor Ort persönlich beraten. Gerade dieser direkte Austausch hilft dabei, sich ein konkretes Bild von den verschiedenen Berufsbildern zu machen“, betont Marcus Huppertz, Pflegedirektor am UKW.

Daher werden an unterschiedlichen Informationsständen auch praktische Elemente des pflegerischen Alltags gezeigt, etwa Simulationspuppen, ein Intensivbett, zahlreiche medizinische Geräte wie ein Inkubator oder Perfusoren und vieles mehr. Vertreter der verschiedenen Berufsschulen erklären die Inhalte der Ausbildung und zeigen verschiedene Karrieremöglichkeiten. Zudem warten einige nette Überraschungen auf die Besucherinnen und Besucher des Informationsstandes.

Auch das Projekt FLEX4UKW ist mit einem Infostand vertreten. Bei diesem neuen Arbeitsmodell können z.B. ausgebildete Pflegekräfte selbst wählen, in welchem Umfang und zu welchen Uhrzeiten sie arbeiten wollen. Das Projekt ist im vergangenen November gestartet und auf enorme Resonanz gestoßen: Aktuell konnten bereits über 150 Personen eingestellt werden.

Termininformationen auf einen Blick:

Wann: 20. Mai ab 10 Uhr bis ca. 14 Uhr

Wo: Würzburg, Innenstadt, Eichhornstraße, Kreuzung Spiegelstraße (gegenüber DM Markt)

Hier gibt es Informationen zur Pflegeausbildung am UKW.

Hier gibt es Informationen zum Projekt „FLEX4UKW“ am UKW: www.ukw.de/flex4ukw/ 

Kronkorkensammlung bringt 23.700 Euro für krebskranke Kinder am Uniklinikum Würzburg

In einer aufsehenerregenden, hoch erfolgreichen Benefizaktion sammelte Stefan Rambacher aus Zell a. Ebersberg ein Jahr lang tonnenweise Kronkorken und Alu-Schraubverschlüsse. Als Recyclingmaterial zu Geld gemacht, erbrachten sie knapp 24.000 Euro. Geld, das er jetzt der Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg e.V. als Spende zur Verfügung stellte.

Würzburg. Am 6. Mai dieses Jahres überreichte Stefan Rambacher aus Zell a. Ebersberg im Landkreis Haßberge einen Scheck über 23.700 Euro an Prof. Dr. Matthias Eyrich. Der Spezialist für Kinder-Hämatologie und -Onkologie an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik nahm die Spende in Vertretung der Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und tumorkranke Kinder Würzburg e.V. dankend entgegen. 

Erwartungen weit übertroffen

Die enorme Summe kam bei einer ungewöhnlichen Benefizaktion zusammen: Ein Jahr lang – zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember 2022 – sammelte Rambacher dazu Kronkorken und Alu-Schraubverschlüsse, die als Recyclingmaterial einigen Marktwert besitzen. „Ursprünglich hoffte ich auf insgesamt bis zu 5000 kg – am Ende kamen 72.660 kg Kronkorken und 5.480 kg Alu- Schraubverschlüsse zusammen, insgesamt also über 78 Tonnen“, schildert der Macher.

Zu dem für ihn selbst immer noch kaum zu glaubenden Erfolg trugen unzählige Einzelpersonen, Kindergärten, Schulen, Vereine, Firmen, Hotels, Lokale, Feuerwehren, Brauereien, Motorrad-Clubs, Krankenhäuser und Seniorenheime bei. Sie belieferten direkt oder per Post ein Netzwerk von fast 90 Annahmestellen, das Stefan Rambacher in Bayern, Hessen, Baden-Württemberg und Österreich aufgebaut hatte, mit den werthaltigen Verschlüssen. Die Aktion strahlte zudem ins Ausland aus: So kamen Lieferungen auch aus Frankreich, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Tschechien und Mallorca.

Durch den Verkauf der Kronkorken und einige Geldspenden kam am Ende ein Betrag von 23.208,60 Euro zusammen. Die Fliesen Natursteine Feustel GmbH aus Zell a. Ebersberg rundete den Betrag auf 23.700 Euro auf und übernahm die Spritkosten für den Transport der Kronkorken zum Altmetallhändler. 

Motiviert durch familiäres Krankheitserlebnis

Zu der Aktion motiviert wurde Rambacher durch ein einschneidendes persönliches Erlebnis: Vor etwa vier Jahren wurde bei seiner damals achtjährigen Tochter Svenja ein Tumor an einer Niere diagnostiziert. Es folgte eine – glücklicherweise erfolgreiche – Behandlung mit Operation und Chemotherapien an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik. „In dieser schweren Zeit konnten wir erfahren, wie wichtig die Leistungen der Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und tumorkranke Kinder Würzburg sind“, berichtet Rambacher. Beispielsweise konnten seine Frau und er eine der derzeit 13, von der Initiative kostenlos angebotenen Elternwohnungen in der Nachbarschaft des Uniklinikums Würzburg nutzen. Mit der Sammelaktion wollte Rambacher deshalb „etwas zurückgeben“. 

Nutzung für Ausbau der ambulanten Versorgung und psychosozialen Nachsorge

„Wir sind Herrn Rambacher sowie allen Unterstützerinnen und Unterstützern von ganzem Herzen dankbar für die grandiose Idee und ihre hoch engagierte Umsetzung. Mit viel Energie hat er bewiesen, wie viel man gemeinsam bewegen kann“, kommentiert Jana Lorenz-Eck. Die Vorsitzende der Elterninitiative fährt fort: „Mit dem zur Verfügung gestellten Geld werden wir den Ausbau der ambulanten Versorgung und der psychosozialen Nachsorge auf den Kinderkrebsstationen der Würzburger Universitäts-Kinderklinik vorantreiben."

Kontakt:

Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und tumorkranke Kinder Würzburg e.V., www.stationregenbogen.de 

ACRIBiS - Personalisierte Risikobewertungen für Herz-Kreislauferkrankungen

15 Forschungseinrichtungen bringen gemeinschaftlich die Digitalisierung der Gesundheitsforschung in Deutschland voran.

Das Auftaktsymposium zum Projektstart mit Teilnehmenden aus ganz Deutschland fand am UKB statt.
Das ACRIBiS-Management-Board der sechs Kernstandorte: (v. li. n. re.) Prof. Dagmar Krefting (im ZOOM) von der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), Dr. Eimo Martens von der Technische Universität München (TUM), Prof Peter Heuschmann vom Universitätsklinikum Würzburg (UKW), Prof. Christoph Dieterich vom Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD), Prof. Udo Bavendieck von der Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und PD Dr. Sven Zenker vom Universitätsklinikum Bonn (UKB). Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn / Katharina Wislsperger

Das Uniklinikum Würzburg (UKW) koordiniert im Rahmen von ACRIBiS das Arbeitspaket Evaluation, also die fachgerechte Untersuchung und Bewertung. Darüber hinaus ist das UKW an weiteren Arbeitspaketen beteiligt, wie zum Beispiel an der Entwicklung einer standardisierten und strukturierten Dokumentation, der Risikovorhersage sowie der lokalen Realisierung der ACRIBiS-Kohorte.

Prof. Peter Heuschmann vom Institut für medizinische Datenwissenschaften und Leiter des Arbeitspakets Evaluation kommentiert: „Im Rahmen des Arbeitspakets Evaluation wollen wir den Mehrwert des Aufbaus eines ACRIBiS-Netzwerks für unterschiedliche Gruppen nachweisen. Wir haben mit ACRIBiS die Möglichkeit, Behandlungsdaten zur direkten und aussagekräftigen Risikoabschätzung im Bereich kardiovaskulärer Erkrankungen zu nutzen.“

Am Standort sind weiterhin die Medizinische Klinik I (Prof. Stefan Frantz, Prof. Stefan Störk) sowie das Servicezentrum Medizininformation (Max Ertl) beteiligt.

Pressemitteilung des Universitätsklinikums Bonn, 09. Mai – Unter Koordination des Universitätsklinikums Bonn (UKB) werden 15 Forschungseinrichtungen in Deutschland im Projekt „Advancing Cardiovascular Risk Identification with Structured Clinical Documentation and Biosignal Derived Phenotypes Synthesis (ACRIBiS)“ die für die Prävention, Diagnostik und Therapie sehr wichtige Risikoabschätzung für Herz-Kreislauferkrankungen weiterentwickeln. Dieses als Use-Case der Medizin-Informatik (MII) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) angelegte Vorhaben führt klinische Informationen und Biosignale wie zum Beispiel das EKG mittels moderner IT-Verfahren zusammen, um patientenindividuelle Risiken von Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser abschätzen zu können. Davon sollen vor allem die Patient*innen profitieren, da nicht nur die Prävention, Diagnostik und Therapie so perspektivisch besser gesteuert werden kann, sondern auch individualisierte Risikoinformationen für die Patient*innen verfügbar gemacht werden. Dafür sammeln die Universitätskliniken der Kernstandorte Bonn (Gesamtkoordination), Hannover (Co-Koordination), Würzburg (Co-Koordination), Heidelberg, Göttingen und München zusammen mit den Implementierungspartnern in Berlin, Dresden, Essen, Freiburg, Kiel, Mainz, Münster und Ulm sowie das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus zunächst standardisiert Daten von 4.500 Patient*innen im Rahmen der Routineversorgung, und befragen diese im Verlauf zu der Entwicklung ihres Gesundheitszustandes. Auf dieser Grundlage wird gemeinsam immer bessere personalisierte Risikoschätzverfahren entwickelt. Das Auftaktsymposium zum Projektstart fand jetzt am UKB statt.

„Besonders spannend finde ich, dass wir in diesem Projekt gleich mehrere für die Entwicklung eines dynamisch, evidenzbasiert und datengetrieben lernenden Gesundheitssystems absolut zentrale Herausforderungen konzertiert angehen: die Optimierung und Standardisierung der klinischen Dokumentation, um Patientenversorgung und Forschung noch effektiver und effizienter zu gestalten sowie den Aufbau von Technologien, die auch hochkomplexe Datenanalysen wie im Biosignalbereich üblich echtzeitnah in der Breite verfügbar machen, und schließlich die Zusammenführung dieser Datenquellen und Analyseverfahren in prüfbaren Vorhersagemodellen, die sich auf patientenzentrierte Outcomes fokussieren, die wir hierfür strukturiert erheben. Wenn wir diese Herausforderungen gemeinsam lösen, haben wir ein Vorgehensmodell geschaffen, das die Patientenversorgung und die medizinische Forschung auch weit über die Grenzen der Herz-Kreislaufmedizin hinaus signifikant verbessern kann“, sagt ACRIBiS-Koordinator PD Dr. Sven Zenker, Ärztlicher Leiter Stabsstelle Medizinisch-Wissenschaftliche Technologieentwicklung und -koordination (MWTek) und Leiter der Arbeitsgruppe Angewandte Medizinische Informatik (AMI) am Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie (IMBIE) am UKB.

Dabei beschreitet ACRIBiS in Deutschland, aber auch international Neuland, da die beteiligten kardiologischen Kliniken nicht nur gemeinsam studienspezifisch Daten sammeln möchten, sondern sich auch entschieden haben, ihre klinische Routinedokumentation über alle Partnerstandorte hinweg so zu standardisieren und zu strukturieren, dass sich diese besser für die automatisierte Risikoschätzung eignet. Diese ist in der kardiologischen Patientenversorgung schon heute sehr wichtig, muss aber bisher durch händische Erfassung und Berechnung erfolgen. Durch diese Innovation wird nicht nur die klinische Arbeit perspektivisch erleichtert, sondern auch ein neuer, über die Standorte vergleichbarer Datensatz geschaffen, der die Weiterentwicklung der herz- und kreislaufmedizinischen Wissenschaft auch über die Grenzen von ACRIBiS hinaus unterstützen wird. 

Individualisierte, interaktive Risikobewertung per App geplant

Diese strukturierten, standardisierten klinischen Daten werden darüber hinaus mit Ergebnissen automatisierter Analysen von Biosignalen wie dem Elektrokardiogramm (EKG) angereichert. Diese Zusammenführung lässt eine gegenüber der Risikoabschätzung nur aus klinischen oder nur aus Biosignalen extrahierten Risikoschätzungen nochmal verbesserte Vorhersagekraft erwarten, deren Untersuchung eines der wissenschaftlichen Kernziele von ACRIBiS ist. Im späteren Projektverlauf wird auch für die Patient*innen selbst eine individualisierte, interaktive Risikobewertung per App ermöglicht – ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung des Risikobewusstseins.

Das ACRIBiS-Projekt nutzt die im Rahmen der Medizinformatik-Initiative (MII) sowie des Netzwerkes Universitätsmedizin (NUM) des BMBF aufgebaute Infrastruktur, ohne die die Projektziele in dieser Form gar nicht realistisch erreichbar wären. So setzt ACRIBiS unter anderem auf die Nutzung des Broad Consent der MII, um Patient*innen eine transparente Entscheidung über eine Beteiligung an diesem Vorhaben zu ermöglichen. ACRIBiS nutzt die Datenintegrationszentren (DIZ) der Standorte für die Datenverarbeitung, und schließlich eine Weiterentwicklung des NUM Dashboards für die zentrale Überwachung der Patientenrekrutierung und Untersuchung der Vorhersagekraft der Risikomodelle. Diese gemeinsamen Infrastrukturen werden durch ACRIBiS unter anderem um Funktionen für die automatisierte, echtzeitnahe Biosignalverarbeitung erweitert. Sobald dies technisch umgesetzt ist, bleibt der Nutzen aber nicht nur auf Herz- und Kreislauferkrankungen beschränkt, sondern kann auch auf andere Fachbereiche übertragen werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert dieses Projekt mit insgesamt etwas über neun Millionen Euro über einen Förderzeitraum von vier Jahren.

„Digitalisierung kann dabei helfen, unser Gesundheitssystem signifikant zu verbessern, wenn sie richtig genutzt wird. Es freut mich sehr, dass Bonn die Koordination dieses hochinnovativen Großprojektes übernimmt, welches eine Leuchtturmfunktion in der Entwicklung einer digitalen und prozessualen medizinischen Infrastruktur einnehmen kann, die im Zusammenspiel vieler Standorte eine schnelle und wirksame wissenschaftliche Nutzung von Patientendaten ermöglicht, die auch unmittelbar in die Patientenversorgung zurückwirkt und gleichzeitig die Einbindung der Patientinnen und Patienten verbessert.“, sagt Prof. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät Bonn. 

Das Auftaktsymposium zum Projektstart mit Teilnehmenden aus ganz Deutschland fand am UKB statt.
Das ACRIBiS-Management-Board der sechs Kernstandorte: (v. li. n. re.) Prof. Dagmar Krefting (im ZOOM) von der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), Dr. Eimo Martens von der Technische Universität München (TUM), Prof Peter Heuschmann vom Universitätsklinikum Würzburg (UKW), Prof. Christoph Dieterich vom Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD), Prof. Udo Bavendieck von der Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und PD Dr. Sven Zenker vom Universitätsklinikum Bonn (UKB). Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn / Katharina Wislsperger

Dreijahresprojekt: Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp fördert Krebsforschung am UKW mit 450.000 Euro

Sonderprojekt zu Ehren des Stifters / „Wichtig, um schnell Innovationen anzustoßen“

 

Würzburg. Die Würzburger Vogel-Stiftung Dr. Eckernkamp fördert in den kommenden drei Jahren ein Krebsforschungsprojekt an der Uniklinik Würzburg mit 450.000 Euro. Bei dem Projekt werden neue Wege gesucht, wie CAR T-Zellen besser an Krebszellen andocken können. Es ist eine der größten Projektförderungen der Stiftung für die Würzburger Universitätsmedizin. Das Aktivitätsfeld Gesundheitswesen/Medizin hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Hauptschwerpunkt der Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp entwickelt.

„Auf dem Gebiet der Immuntherapie bei Krebserkrankungen zählt die Uniklinik Würzburg zu den herausragenden Kliniken. Ich freue mich, dass wir als langjähriger Förderer der Universitätsmedizin jetzt diesen Beitrag leisten können, um diese exzellenten Leistungen zu unterstützen“, so Dr. Gunter Schunk, Vorstandsvorsitzender der Stiftung: „Wir widmen dieses Projekt unserem 2022 verstorbenen Stifter Dr. Eckernkamp.“

Konkret geht es bei dem Projekt darum, wie die speziell behandelten CAR T-Zellen im Körper der Patienten besser ihre Wirkung im Rahmen einer Krebsbehandlung entfalten können und darum, diese Behandlung auch auf weitere Tumorerkrankungen auszudehnen, etwa bei Hirntumoren oder bei Bauchspeicheldrüsenkrebs. 

Prof. Dr. Michael Hudecek, Professor für Zelluläre Immuntherapie an der Medizinischen Klinik und Poliklinik II am UKW, leitet das Projekt: „Wir nehmen gezielt die Oberflächen der Tumorzellen der in den Blick. Stark vereinfacht gesagt: Dort gibt es Zuckermoleküle, die sich wie eine Art Glasur schützend um die Zellen legen. Dies wirkt dann wie ein Abwehrschirm, der die gewünschte Wirkung der CAR T-Zellen abschwächt. Nun geht es darum, einen Weg zu finden, wie die Rezeptoren der CAR T-Zellen bei einer Therapie mit dieser „Glasur“ besser interagieren können, um die Therapie weiter zu verbessern. Dieser Aspekt ist bislang nur wenig erforscht“, so der Krebsexperte.

Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II am UKW, betont: „Dank der gezielten Förderung durch die Stiftung können wir nun sehr schnell die hochinnovative und für viele Patienten sehr viel Hoffnung bringende Behandlung mit CAR T-Zellen weiterentwickeln. Gerade für viele der häufigen Tumore wird die Weiterentwicklung dieser neu ausgerichteten Immunzellen dazu beitragen, die Versorgung der Patienten zu verbessern. Genau daher sind solche Förderungen für die Forschung immens wichtig. Für diese große Unterstützung und das Vertrauen der Vogel-Stiftung Dr. Eckernkamp sind wir daher sehr dankbar.“ 

Die Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp wurde im Jahr 2000 von dem Würzburger Verleger Dr. Kurt Eckernkamp und seiner Frau Nina Eckernkamp-Vogel gegründet. Die Stiftung fokussiert in ihrer Förderung auf vier Aktivitätsfelder: Bildung, Wissenschaft, Medizin/Gesundheitswesen und Kultur. Besondere Schwerpunkte sind die Demenzforschung, die Krebsforschung sowie Digitalisierungsfragen. Die Teilhabe am Leben – über alle Generationen hinweg – steht im Mittelpunkt des Handelns der Stiftung. Für ihre Unterstützung von Forschungsprojekten wurde die Stiftung 2020 mit dem Gütesiegel „Innovativ durch Forschung“ vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ausgezeichnet. Die Stiftung verfolgt ausschließlich gemeinnützige Ziele und ist dem Unternehmen Vogel Communications Group, einem führenden Anbieter für Fachinformation und Fachkommunikation mit Sitz in Würzburg, verbunden.

www.vogel-stiftung.de 

Uniklinikum Würzburg: Deutliche Kapazitätssteigerung bei der stationären multimodalen Schmerztherapie

Nach pandemiebedingten Einschränkungen stehen für eine stationäre multimodale Schmerztherapie am Uniklinikum Würzburg seit diesem Frühjahr nun sechs Betten in der Neurochirurgischen Klinik zur Verfügung. So kann noch mehr Patientinnen und Patienten frühzeitig eine individuelle, konservative Schmerzbehandlung angeboten werden.

Würzburg. Etwa 28 Prozent aller Deutschen leiden an chronischen Schmerzen, von denen Wirbelsäulenbeschwerden einen großen Anteil ausmachen. Viele Betroffene haben begleitende internistische Erkrankungen und sind oft nur schwer medikamentös einzustellen. Auch eine Operation stellt für sie keine zielführende Option dar. Diesen Patientinnen und Patienten kann eine stationäre interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie angeboten werden. Am Uniklinikum Würzburg (UKW) standen hierfür auf der Station IV West der Neurochirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Ralf-Ingo Ernestus) bislang drei bis maximal vier Betten zur Verfügung. Nach pandemiebedingten Einschränkungen konnten in diesem Frühjahr die Kapazitäten auf sechs Plätze gesteigert werden. „Damit haben wir die Möglichkeit, noch mehr Patientinnen und Patienten eine individuelle, interdisziplinäre Behandlung anzubieten“, verdeutlicht Dr. Bettina Meyer vom Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZiS) des UKW (Leitung: Prof. Dr. Heike Rittner). Die Anästhesistin und Schmerztherapeutin fährt fort: „Die stationäre Aufnahme ist beispielsweise dann nötig, wenn neue Medikationen oder eine Tablettenumstellung eine genaue Beobachtung von Wirkung und Nebenwirkung rund um die Uhr erforderlich machen. Ebenso können bestimmte Eingriffe zur Schmerzbehandlung, etwa eine Therapie direkt an der Nervenwurzel, am besten stationär durchgeführt werden.“ 

Therapeutisch breit angelegt

Der in der Regel dreiwöchige Krankenhausaufenthalt zielt nicht nur auf eine medikamentöse oder invasive Therapie ab, sondern berücksichtigt vorrangig das biopsychosoziale Modell mit allen Facetten der Beweglichkeit, der Persönlichkeit, des psychischen Wohlbefindens sowie des Berufs- und Soziallebens. „Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, den Patientinnen und Patienten aktive Wege zur Schmerzlinderung aufzuzeigen. Im multiprofessionellen Team vermitteln wir unter anderem Übungen zur eigenständigen Förderung von Muskelkraft und Muskeldehnung, Entspannungsmöglichkeiten und ein Verständnis der Schmerzerkrankung“, erläutert Dr. Meyer. Nach Einschätzung von Dr. Michael Kiderlen, Oberarzt der Neurochirurgischen Klinik, kann eine frühzeitige konservative Behandlung letztlich auch dazu beitragen, operative Eingriffe zu verhindern, zeitlich zu verschieben oder zumindest optimal vorzubereiten.

Weitere Details zur stationären multimodalen Schmerztherapie finden sich unter www.ukw.de/behandlungszentren/zentrum-fuer-interdisziplinaere-schmerzmedizin/stationaere-behandlung

 

Online-Lehre für Medizinstudierende in der Ukraine

Viele ukrainische Universitäten benötigen Unterstützung, um den Studienfortschritt ihrer Studierenden zu sichern. Das Projekt „UA-MEDSAT“ der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg hilft hier mit Online-Lehrangeboten.

Online-Meeting von Dozentinnen, die das Lehrangebot für die Medizinstudierenden in der Ukraine durchführen, Projektleiterin Sarah König ist in der sprechenden Funktion.
Online-Meeting von Dozentinnen, die das Lehrangebot für die Medizinstudierenden in der Ukraine durchführen, Projektleiterin Sarah König ist in der sprechenden Funktion.
Die Projektkoordinatorin und Dozentin Halyna Rudenko unterrichtet per Video-Konferenz Medizinstudierende in der Ukraine, wie eine Anamnese bei erkrankten Personen erhoben wird.
Die Projektkoordinatorin und Dozentin Halyna Rudenko unterrichtet per Video-Konferenz Medizinstudierende in der Ukraine, wie eine Anamnese bei erkrankten Personen erhoben wird.

Während in Deutschland die Distanzlehre in großen Teilen wieder auf dem Rückzug ist und Studierende und Lehrende wieder in Präsenz zusammenkommen, ist die digitale Lehre für Studierende aus der Ukraine jetzt unerlässlich. Durch den russischen Angriffskrieg können viele Studierende nicht mehr vor Ort ausgebildet werden. Denn: „Die Anzahl der ärztlichen Dozierenden für die Lehre ist eingeschränkt“ so Professorin Sarah König, Studiendekanin der Medizinischen Fakultät. „Die Zerstörung der universitären Infrastruktur durch ständige Luftangriffe und Artilleriebeschüsse sowie die daraus entstehenden Beeinträchtigungen in der Stromversorgung lassen es nicht zu, dass die Studierenden in den Universitäten anwesend sind“ führt sie weiter aus.

Deshalb will das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Projekt „UA-MEDSAT: Ukraine Medical Satellite Teaching“ ukrainischen Medizinstudierenden die Möglichkeit geben, das Studium mit digitalen Kursangeboten aus Deutschland zu ergänzen. So startete Professorin Sarah König zusammen mit der ärztlichen Projektleiterin Halyna Rudenko, die mit ihrer Familie aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet ist, verschiedene Lehrkooperationen. Mittlerweile sind sechs staatliche Medizinuniversitäten in der Ukraine beteiligt. Das Lehrpersonal mit ukrainischer Herkunft ist in ganz Deutschland verteilt. Es unterrichten insgesamt 12 Dozierende, sie passen sich zeitlich an die jeweiligen Stundenpläne der Partnerunis an.

Mit Rollenspielen und Diskussionen für den medizinischen Alltag üben

Zwei neue Lernmodule wurden auf Ukrainisch als Videokonferenzen konzipiert. Die Inhalte waren bisher in dieser Form nicht in den ukrainischen Curricula abgebildet und sollen den aktuellen Mangel an praktischer Ausbildung ausgleichen.

Im Modul „ärztliche Kommunikation“ lernen die Studierenden, welche Gesprächstechniken es gibt, wie sie die Vorgeschichte zu einer Erkrankung erheben und schwierige Nachrichten überbringen. Die Besonderheit ist hier, dass die Studierenden zunächst unter sich in Rollenspielen üben. Im zweiten Schritt kommen dann ukrainische Schauspielpersonen dazu, mit denen die Gespräche online möglichst realitätsnah trainiert und nachbesprochen werden.

Im Modul „klinische Entscheidungsfindung“ werden Fälle aus verschiedenen Fachrichtungen (z.B. Chirurgie, Innere Medizin oder Kinderheilkunde) diskutiert. Hier geht es darum, dass die Studierenden aus verschiedenen Angaben der erkrankten Personen, deren klinischen Befunden und Untersuchungsergebnissen eine wahrscheinliche Diagnose ableiten und diese begründen. Bei beiden Modulen kommt es den Studierenden in der Ukraine zugute, dass sie auf übersetzte Lehr- und Lernmaterialien aus Würzburg zurückzugreifen können.

Großer Erfolg des Projekts und Erweiterung auf sechs Universitäten

Im September 2022 startete das digitale Lehrangebot zunächst an zwei Standorten und es konnten mehr als 1.000 Studierende unterrichtet werden. Zur Qualitätssicherung wurden die Teilnehmenden zur Online-Lehre befragt und die Bewertungen fielen sehr positiv aus. In einem Kommentar wurde zusammengefasst: „Besonders hat mir die Kommunikation der Dozentin mit uns Studierenden gefallen. Es war wirklich eine angenehme Erfahrung und ich bin sehr dankbar für die neuen Kenntnisse, die ich erhalten habe“.

Das Projekt wird fortgesetzt und für weitere ukrainische Standorte, darunter unsere Partneruniversität Lviv, geöffnet. So können dieses Jahr ca. 2.000 Medizinstudierende unterstützt werden.

„UA-MEDSAT“ bezieht inzwischen eine Folgeförderung über den DAAD und Sarah König und ihr Team konnten für die Medizinische Fakultät insgesamt 250.000 Euro einwerben. Hiermit werden die bestehenden und weitere ukrainische Dozierende und Simulationspersonen, die inzwischen in Deutschland untergekommen sind, vergütet.

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Онлайн-навчання для студентів-медиків в Україні

Багато українських університетів потребують підтримки для забезпечення академічного прогресу своїх студентів. Проєкт "UA-MEDSAT" медичного факультету Вюрцбурзького університету допомагає в цьому, пропонуючи онлайн-навчання.

У той час як у Німеччині дистанційне навчання здебільшого знову відходить на другий план і студенти та викладачі  повертаються до навчання в аудиторії, для студентів з України цифрове навчання зараз є вкрай важливим. Через російську агресивну війну багато студентів більше не можуть навчатися у рідних університетах. Тому що: "Кількість викладачів-медиків для викладання обмежена", - каже професор Сара Кьоніг, декан медичного факультету. "Руйнування університетської інфраструктури внаслідок постійних авіанальотів та артилерійських обстрілів, а також пов'язані з цим перебої в електропостачанні, не дозволяють студентам бути присутніми в університетах", - продовжує вона.

Саме тому проєкт "UA-MEDSAT: медичне супутникове навчання в Україні", що фінансується Німецькою службою академічних обмінів (DAAD), має на меті надати українським студентам-медикам можливість доповнити своє навчання цифровими курсами, що пропонуються в Німеччині. Професор Сара Кьоніг разом з координатором проекту Галиною Руденко, яка разом з родиною переїхала з України до Німеччини, започаткували різні напрямки співпраці у сфері освіти. Наразі до неї залучено шість державних медичних університетів України. Викладацький склад українського походження розподілений по всій Німеччині. Загалом викладають 12 викладачів, які пристосовують свій час до відповідних розкладів університетів-партнерів.

Практика для повсякденного медичного життя з рольовими іграми та дискусіями

Два нові навчальні модулі були розроблені українською мовою у вигляді відеоконференцій. Їхній зміст раніше не був представлений у такій формі в українських навчальних програмах і покликаний компенсувати нинішній брак практичних занять.

У модулі "Медична комунікація" студенти дізнаються, які існують техніки ведення бесіди, як збирати анамнез хвороби та як повідомляти складні новини. Особливістю модуля є те, що студенти спочатку практикуються між собою в рольових іграх. На другому етапі до них приєднуються українські актори (симуляційні пацієнти), з якими максимально реалістично відпрацьовують розмови онлайн, а потім обговорюють їх.

У модулі "Прийняття клінічних рішень" обговорюються випадки з різних дисциплін (наприклад, хірургії, внутрішньої медицини чи педіатрії). Мета полягає в тому, щоб студенти поставили ймовірний діагноз на основі різноманітної інформації, наданої пацієнтом, клінічних даних та результатів обстеження, а також обґрунтували цей діагноз. В обох модулях студенти в Україні мають доступ до перекладених навчально-методичних матеріалів з Вюрцбурга.

Великий успіх проєкту та розширення до шести університетів

У вересні 2022 року пропозиція цифрового викладання була спочатку запущена у двох локаціях, де можна було навчати понад 1 000 студентів. Для забезпечення якості серед учасників було проведено опитування щодо онлайн-навчання, і оцінки були дуже позитивними. В одному з коментарів було сказано: "Мені особливо сподобалося спілкування лектора з нами, студентами. Це був дійсно приємний досвід, і я дуже вдячна за нові знання, які я отримала".

Проект буде продовжено і відкрито для інших українських кампусів, включаючи наш партнерський університет у Львові. Таким чином, цього року ми зможемо підтримати близько 2 000 студентів-медиків.

"UA-MEDSAT" зараз отримує подальше фінансування через DAAD, і Сара Кьоніг та її команда змогли зібрати загалом 250 000 євро для медичного факультету. Ці кошти будуть використані для оплати праці існуючих та додаткових українських викладачів та симуляторів, які переїхали до Німеччини у зв'язку з війною.

 Малюнок 1: Онлайн-зустріч викладачів, які проводять навчальну програму для студентів-медиків в Україні, керівник проекту Сара Кьоніг у ролі спікера.

Малюнок 2: Координатор проекту та викладач Галина Руденко навчає студентів-медиків в Україні, як збирати історію хвороби за допомогою відеоконференції.

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 2. Mai 2023

 

Online-Meeting von Dozentinnen, die das Lehrangebot für die Medizinstudierenden in der Ukraine durchführen, Projektleiterin Sarah König ist in der sprechenden Funktion.
Online-Meeting von Dozentinnen, die das Lehrangebot für die Medizinstudierenden in der Ukraine durchführen, Projektleiterin Sarah König ist in der sprechenden Funktion.
Die Projektkoordinatorin und Dozentin Halyna Rudenko unterrichtet per Video-Konferenz Medizinstudierende in der Ukraine, wie eine Anamnese bei erkrankten Personen erhoben wird.
Die Projektkoordinatorin und Dozentin Halyna Rudenko unterrichtet per Video-Konferenz Medizinstudierende in der Ukraine, wie eine Anamnese bei erkrankten Personen erhoben wird.

Uniklinikum Würzburg: Studie zur Palliativversorgung in Pandemiezeiten als bedeutende Publikation ausgezeichnet

Die Publikation zu einer von Prof. Dr. Birgitt van Oorschot vom Uniklinikum Würzburg geleiteten, multizentrischen Studie erhielt den diesjährigen DMW Walter Siegenthaler Preis. Thema war die Palliativversorgung im Krankenhaus während der Corona-Pandemie

Würzburg. Die Deutsche Medizinische Wochenschrift (DMW) des Georg Thieme Verlags vergibt jährlich den DMW Walter Siegenthaler Preis. Der mit 5.000 Euro dotierte Award zeichnet Autorinnen und Autoren aus, deren Forschungsarbeit im Vorjahr in der DMW publiziert wurde und „prägenden Einfluss auf Medizin und Gesundheit nahm und nimmt“. Der diesjährige Preis ehrt den im Oktober 2022 veröffentlichten Beitrag „Allgemeine Palliativversorgung im Krankenhaus während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie“. Dahinter steht der Forschungsverbund deutscher universitärer Palliativzentren (PallPan, pallpan.de) im vom Bundesforschungsministerium geförderten Netzwerk Universitätsmedizin (NUM). Die Federführung des gemeinsamen Düsseldorf-Würzburger Forschungsprojektes hat Prof. Dr. Birgitt van Oorschot, die Leiterin des Interdisziplinären Zentrums Palliativmedizin des Uniklinikums Würzburg. Ausgangspunkt der Studie war die Vermutung, dass der Infektionsschutz und die Besuchsverbote während der Pandemie die Versorgung palliativer Patientinnen und Patienten sowie die Zuwendung durch Angehörige massiv erschwerten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der PallPan-Forschungsgruppe befragten patientennah tätige Klinikkräfte zu ihren Erfahrungen in dieser Zeit. Demnach verschlechterte sich die Versorgungsqualität der Patientinnen und Patienten in der Pandemie deutlich. Insbesondere die Vereinsamung der Betroffenen wurde als belastend empfunden.

Konkrete Empfehlungen für die Zukunft

Basierend auf den Umfrageergebnissen empfehlen die Studienautorinnen und -autoren, in Zukunft verstärkt digitale Möglichkeiten wie videogestützte Familiengespräche anzubieten. Auch könnten Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie Hospiz-Ehrenamtliche noch mehr als bisher auf den Palliativstationen unterstützen. Zudem fordern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Palliativversorgung als einen festen Bestandteil in zukünftige Pandemie- und Krisenpläne zu integrieren. Prof. van Oorschot erläutert: „Es ist wichtig, aus den zurückliegenden Erfahrungen zu lernen und Maßnahmen für die Zukunft zu entwickeln, um den Patientinnen und Patienten jederzeit ein würdevolles Sterben zu ermöglichen.“ Dazu müssten jedoch ausreichend personelle und materielle Ressourcen in den Kliniken geschaffen werden. Und Prof. Dr. Martin Middeke, Vorsitzender der Jury und Schriftleiter der DMW betont: „In Pandemiezeiten fehlen Kapazitäten, um neue Angebote und Strukturen zu etablieren. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, auf eine verbesserte Versorgung Schwerkranker und Sterbender hinzuwirken. Die ausgezeichnete Studie bietet dafür sehr konkrete Empfehlungen.“ 

Der DMW Walter Siegenthaler Preis wurde am 24. April 2023 im Rahmen des 129. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) verliehen. 

Die Originalarbeit ist frei zugänglich unter www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1918-6407